DDM 2010 Nachlese 2
Weiter geht’s im fröhlichen Berichtereigen: Ein paar Zeitungen schreiben ausführlich über die Deutsche Debattiermeisterschaft (DDM) 2010 und die ersten Clubberichte sind online. Das ganze hat Euch die Achte Minute mit ein paar Bildern garniert. Viel Spaß beim Lesen!
Die Westfälischen Nachrichten berichten vom DDM-Finale. Der Artikel ist komplett online abrufbar, hier ein Einblick:
“Schade, dass Horst Köhler nicht da war. Hunderte Zuhörer in der Aula am Aasee hätten die Anwesenheit des vor einer Woche zurückgetretenen Bundespräsidenten sicherlich begrüßt. Denn acht Studierende diskutierte anlässlich der Deutschen Debattiermeisterschaft vorn auf der Bühne ein Thema aus, welches Köhler unfreiwillig auf die politische Tagesordnung gehoben hat: Darf Deutschland militärische Gewalt zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen einsetzen? […] Zur Jury gehörten auch zwei Bundestagsabgeordnete, Ruprecht Polenz (CDU) und Maria Klein-Schmeink (Grüne). Beide sind nicht davor gefeit, dass eine ähnliche Debatte irgendwann im Deutschen Bundestag ausgetragen wird, dann aber nicht bloß aus Liebe zur Rhetorik.'”
Die Thüringer Landeszeitung hat bereits am Samstag einen Bericht zur DDM mit Schwerpunkt auf den Jenaer Teilnehmern veröffentlicht, der der Achten Minute jetzt vorliegt. Leider ist er nicht online abrufbar. Hier ein Ausschnitt:
“‘Debattieren – das ist die Kunst der freien Rede’, sagt Stefan Hübner, Vizepräsident des Vereins VDCH (Verband der Debattierclubs an Hochschulen). Er ist auch in der ‘Debattiergesellschaft Jena‘ aktiv und wird als Juror an der deutschen Meisterschaft teilnehmen. Doch worum geht es eigentlich beim Debattieren? ‘Die öffentliche Meinungsbildung ist aufgebaut auf Diskussionen, somit ist die Streitkultur ein wesentliches Merkmal einer Demokratie’, so Hübner.”
Der Kölner Stadt-Anzeiger hat heute den Artikel “Rhetorischer Schlagabtausch” als Aufmacher seiner Hochschulseite publiziert, im Mittelpunkt steht der Debattierclub Tilbury House Köln. Hier ein Einblick:
“Bianca Sterly und Sebastian Hagemann vertreten als eines von zwei Teams den Kölner Debattierclub ‘Tilbury House’ bei der Meisterschaft. ‘Die Konkurrenz ist stark, das ist klar’, stellt Sterly vor der ersten Debatte fest. Immerhin sind im Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH), dessen Mitglieder bei der DDM starten dürfen, inzwischen fast 70 Debattierclubs zusammengeschlossen. ‘Der Kölner Club ist für den VDCH sehr wertvoll, weil er sehr viel internationale Erfahrung hat, die er in die deutschsprachige Szene einbringt’, erklärt der Dachverbandspräsident Tim Richter. ‘Normalerweise debattieren wir in Köln auf Englisch’, erzählt Hagemann. Doch bei der Meisterschaft wird deutsch gesprochen – schließlich soll auch der deutsche Meister gekürt werden. […]
Nach sieben Vorrunden wird mit Spannung die Verkündung erwartet: Welche Teams dürfen in die Finalrunden einziehen? Köln hat gleich zweimal Grund zum Jubeln. Beide Teams haben sich für das Viertelfinale qualifiziert, Sterly und Hagemann gar als das beste Team aller Vorrunden.
‘Dieses Haus würde die Idee der Einheitlichkeit und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland aufgeben’, heißt es am Samstagabend im Viertelfinale. Und zumindest für Bianca und Sebastian ist jetzt Schluss: Doch immerhin ziehen die Kölner Kollegen [Assen] Kochev und [Tillman] Schrammel ins Halbfinale ein. Trauer und Freude liegen nah beieinander. ‘Es ist sehr sehr schade, dass wir nicht weiter sind’, bedauert Bianca, ‘aber jetzt können wir Tillman und Assen im Halbfinale anfeuern.’
Als die beiden Studenten sich im Halbfinale Teams aus Berlin und Jena geschlagen geben müssen, ist die Enttäuschung bei Sterly nur von kurzer Dauer: ‘Insgesamt haben wir Kölner doch ziemlich gut abgeschnitten.’ Den beiden Tübingern, die am Sonntag zum neuen deutschen Debattiermeister ausgerufen werden, gönnt Kochev den Sieg: ‘So habe ich die Debatte auch gesehen, Tübingen hat sehr verdient gewonnen.'”
Die Pressestelle der Uni Münster hat einen Bericht über das DDM-Finale veröffentlicht, der sich durch interessante Beobachtungen (“Wolf im Schafspelz”) hervortut und überraschende Informationen (“Die Reden folgen den Regeln der offenen parlamentarischen Debatte”) verbreitet. Darin heißt es zum Beispiel:
“Seine blonden Locken liegen kraus übereinander, seine Wangen röten sich, doch seine Stimme klingt klar, seine Worte geschliffen, auch wenn Adrenalin pur durch seinen Körper strömt. Philipp Stiel steht im Finale der ’10. Deutschen Debattiermeisterschaft’, die in Münster in Kooperation von der Wochenzeitung ‘DIE ZEIT’, dem ZDF und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ausgetragen wird. Der Tübinger Volkswirtschaftsstudent erläutert bei 28 Grad Außentemperatur vor 200 Zuhörern in der Aula an der Scharnhorststraße, warum Militäreinsätze zugunsten von wirtschaftlichen Interessen erlaubt sein sollten.
Von Donnerstag bis zum Finale am Sonntag, 6. Juni, war Philipp nicht allein. 180 Studierende aus Norditalien, Österreich, der Schweiz und Deutschland ließen Sommerhitze Sommerhitze sein und munter ihre Köpfe glühen. Sie duellierten sich mit Worten zu aktuellen Themen. Einfach drauflosplappern ist tabu. Die Reden folgen den Regeln der offenen parlamentarischen Debatte [sic!]. […]
Jura-Student Filip Bubenheimer aus Berlin tritt als Vertreter der Opposition auf. Er gestikuliert so stark mit seinem Armen, das ihm sein weißes Oberhemd aus der Hose rutscht. Philipp Stiel folgt als nächster Redner, als Vertreter der Regierung. Er reagiert direkt auf seinen Vorredner: ‘Ja, Filip, Krieg ist nicht gerecht. Aber wir erklären den Krieg, um Ressourcen zu sichern, um uns aufzuopfern im Bündnisfall.’ Auf den stichhaltigen Einwand der Berliner Studentin Dessislava Kirova, dass wirtschaftliche Interessen zu allmächtig würden, pariert Stiel blitzschnell: ‘Ja, aber alle Autos fahren dummerweise immer noch mit Benzin.’ Der starke Zwischenapplaus zeigt: Stiel trifft Volkes Seele.
Im grauen Anzug agiert Moritz Niehaus aus Jena als Wolf im Schafspelz. Er kritisiert fundiert, dass zu vorschnell nach Gründen gesucht werde, einen Krieg zu rechtfertigen. Der Tübinger Rhetorik-Student Peter Croonenbroeck sortiert am Rednerpult erst einmal seine Zettel in aller Ruhe. Doch seine direkte Ansprache und die Übertragung außenpolitischer Fragen auf den Alltag der Bundesbürger reißen das Publikum mit: ‘Wenn der Staat nicht mehr an wichtige Ressourcen kommt, bekommen auch seine Bürger Probleme bei der Grundversorgung.’ Clemens Lechner schließt den Rede-Reigen mit dramatisch-drastischen Vergleichen zwischen gefallenen Soldaten (im Krieg) und ein paar frischen Erdbeeren (Sicherung wirtschaftlicher Güter). […]
Ehrenjurymitglied Ruprecht Polenz lobte die ‘geschliffen scharfe und fundierte Streitkultur’ der Finalisten: ‘Eine reife Leistung, welche den Teilnehmern auch im Beruf von großem Nutzen sein wird und gezeigt hat, dass Politik auch Spaß machen kann.'”
Auch die Debattierclubs berichten bereits von der Meisterschaft. Vielleicht am Schnellsten war der Meister selbst: Auf der Internetseite der Streitkultur Tübingen ist ein DDM-Bericht zu finden. Wie üblich ist der Streitkultur-Bericht sehr amüsant zu lesen; hier ein Ausschnitt, das ungekürzte Original sei wärmstens empfohlen.
“Die Deutsche Debattiermeisterschaft 2010 war nicht nur der Höhepunkt der Saison 2009/2010 für alle deutschsprachigen Debattanten und Debattierer, sondern auch der bisherige Höhepunkt des Erfolgs von Streitkultur e. V.. Zum ersten Mal konnte unser Verein den Titel des Deutschen Debattiermeisters erringen! […]
Nach einer Mittagspause [am Freitag] die von uns und den meisten anderen Clubs zum Sonnenbad am Seeufer genutzt wurde, kam die vierte Vorrunde zum Thema ‘Dieses Haus würde den verlorenen Sohn wieder wegschicken’, deren Anträge leider nicht für das humoristische Talent vieler der Antrag stellenden Teams sprachen (was ganz anders gewesen wäre, wenn Pauline [Leopold] und Christoph [Krakowiak] 1. Regierung wären!). Im Anschluss an die Debatten ging es noch einmal zum Umziehen nach dem heißen Tag ins Jugendgästehaus und von dort weiter zu Abendbuffet und Party im Viva. Hier wurde bis tief in die Nacht geplaudert, getrunken und getanzt. Man munkelt sogar, dass eine überaus kompetente Jury den Titel des ‘Blinden unter den Einäugigen’ an einen der Tänzer vergeben haben soll. […]
Zur Unterstützung quälten sich dann brav alle Streitkulturler am Sonntagmorgen aus den Betten, in die sie zumeist erst ein oder zwei Stunden früher gefallen waren. Doch ihr Opfer lohnte sich: Zum Thema ‘Dieses Haus glaubt, ein Staat hat das Recht, ausländische Bankdaten seiner Bürger auszuspionieren’ machten Philipp und Peter als Antragsteller einen überzeugenden Eindruck und wir hatten allen Grund zu hoffen, zum ersten Mal seit 2004 wieder ein Tübinger Team in einem DDM-Finale zu sehen. Mittags wurde bei hochsommerlichen Temperaturen im Innenhof der Aula am Aasee Pizza gegessen und der Finalraum inspiziert. So wurden wir Zeugen eines nicht uninteressanten Missgeschicks: Beim Aufbau der Technik wurde plötzlich das Thema des Finales an die Wand projiziert. Unsere unmittelbare Frage, ob das ein Scherz gewesen sein könnte wurde sogleich durch einen fluchend aus dem Raum laufenden Chefjuror beantwortet.[…]
Als [nach dem Finale] schließlich die Sprecherin der Ehrenjury auf die Bühne trat platzten wir fast vor Spannung. Doch unsere Hoffnung wurde zunächst enttäuscht. Sie nannte Filip Bubenheimer aus Berlin als besten Redner. Doch für Trauer blieb uns kaum Zeit, denn ein anderer Vertreter der Ehrenjury kam ans Pult gelaufen um sie zu korrigieren. Und tatsächlich, sie hatte den falschen Namen vorgelesen! Der Titel des besten Redners ging – wie schon 2009 – an unseren Philipp!!! Dennoch sei an dieser Stelle auch Filip aus Berlin noch einmal Hochachtung für eine ebenfalls hervorragende Finalrede ausgesprochen. Nun verstummte unser Applaus noch einmal, denn Sebastian Berg trat ans Mikrofon, um den zehnten Deutschen Meister im Hochschuldebattieren zu verkünden. Als das Wort ‘Tübingen’ durch die Lautsprecher erklang, gab es für uns kein Halten mehr. Jubelgeschrei, Standing Ovations, Umarmungen folgten und sobald die ersten Fotos gemacht waren, bestürmten wir unsere neuen Meister!”
Die Berlin Debating Union (BDU), die sich im Finale den Tübingern geschlagen geben musste, gratuliert auf ihrer Seite:
“Glückwunsch, Tübingen: Philipp Stiel und Peter Croonenbroeck von der Streitkultur Tübingen sind die deutschen Meister im studentischen Debattieren. Sie gewannen am 6. Juni das Finale der Deutschen Debattiermeisterschaft in Münster. In der Finaldebatte zum Thema ‘Dieses Haus hält Krieg für ein legitimes Mittel zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen’ ließen sie auch zwei Teams der BDU und ein Team aus Jena hinter sich. Philipp Stiel errang außerdem den Preis der Ehrenjury für die beste Rede. Die Berliner Bilanz bei der deutschen Meisterschaft kann sich sehen lassen: Zwei Berliner Teams standen im Finale, vier von sechs Berliner Teams erreichten das Viertelfinale. Oliver Henkes wurde zudem zum besten Nachwuchsjuror gekürt.”
Einen ausführlichen DDM-Bericht aus Bonner Sicht hat der Debattierclub Bonn veröffentlicht. Darin heißt es:
“Gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Deutschen Debattiermeisterschaft (DDM) war auch der Sommer nach Münster gekommen. Ein großes Glück! Am Donnerstagabend gab es für uns nach Vorrunde und Erbsensuppe (es gab wirklich nur Erbsensuppe, kein Witz!) gleich die schönste Überraschung: Anna Hörtensteiner von “Bücher Sirius” überreichte uns einen symbolischen Scheck: Mit 500 Euro sponsert die Buchhandlung ein Turnier in Bonn! […]
Am Freitag hieß es viel zu früh: Aufstehen! Zwei Vorrunden sollten am Vormittag durchgezogen werden. Dafür war am Nachmittag lange Leerlauf. Unser Team “Bonn Der Alte” (Benedikt Flöter und Julian Boor) mietete sich kurzerhand ein Segelboot, sammelte zwei “ragazze italiane” ein (Verena ‘Vrorosa’ Gräf und Anja ‘Polypepper’ Pfeffermann, die bei dem Turnier für Bozen starteten) und erkundete den Aasee, der sich direkt vor der Jugendherberge erstreckte, vom Wasser aus. Auch Köln segelte über den See und hätte – im Gegensatz zu unseren Jungs – die dritte Vorrunde des Tages fast verpasst: Der Wind für Köln stand nicht so gut! Das allerdings galt nur fürs Segeln, nicht für’s Debattieren… […]
Die zukunftsträchtigste und wichtigste Verkündung machte am Freitag unser Tim Richter: Tim ist ja nicht nur ein wertvolles Mitglied unseres Clubs, sondern steht auch dem Dachverband VDCH vor. Der VDCH ist zuständig für die ZEIT DEBATTEN einschließlich der Deutschen Meisterschaft. Nach langen und anstrengenden Verhandlungen konnte Tim nicht nur verkünden, dass die Hauptsponsorin der Serie, die Wochenzeitung DIE ZEIT, den VDCH und die ZEIT DEBATTEN weiter unterstützt. Darüber hinaus konnte mit der (in Bonn ansässigen!) Deutschen Telekom AG ein ‘Nationaler Förderer’ gewonnen werden. Gemeinsam mit dem ZDF ergibt das ganze dann ein ‘Partnerdreieck’ des VDCH und sichert in den kommenden Jahren die ZEIT DEBATTEN! Herzlichen Glückwunsch unserem Tim! […]
Im Viertelfinale am Samstagabend trafen unsere Jungs [Tim Richter und Volker Tjaden] auf ein Team aus Stuttgart, ein Team aus Berlin und unsere Tübinger Freunde Philipp und Peter. Am Samstagabend wurde “gefeiert” – das Essen auf der sogenannten Party war dabei leider quasi unerreichbar. Der ein oder andere gab nach zwei Stunden Schlangestehen auf; Isa[belle Loewe], Tim und Gudrun [Lux] glänzten durch die intelligente Idee, sich einfach eine Pizza zu bestellen. Gedacht, getan – Hunger gestillt. […]
Sehr unterhaltsam [im Finale]: Die Rede von Filip Bubenheimer (Berlin), der intelligente Analyse mit großem Sprachwitz und rhetorischem Geschick verbindet. Doch dann kam der Tübinger Philipp und drehte die Debatte erstaunlicherweise wieder um – aus der Schließenden Regierung heraus räumte er nun vom Tisch, was die Eröffnende Regierung liegengelassen hatte. So sah das auch die Ehrenjury: Offensichtlich war die Entscheidung schwer, welcher Philipp/Filip denn nun der beste Redner war. Zunächst wurde Filip aus Berlin verkündet – dann der Irrtum korrigiert: Oh nein, der Preis geht an den Neckar! Wir freuen uns für beide Philipps/Filips, die beide großartige Reden gehalten haben. Die Entscheidung, welches Team und damit welcher Club den Sieg und den Titel ‘Deutscher Debattiermeister 2010’ errungen hatte, löste Jubelstürme und stehende Ovationen aus: Die Streitkultur Tübingen ist Deutscher Meister 2010! Liebe Streitkultur, wir jubeln mit Euch und sind stolz: Zwei Bonner sind amtierender Vereinsmeister des frisch gekürten Deutschen Meisters im Hochschuldebattieren! Und alle so: YEAH! TÜBINGEN!”
Andreas Lazer vom Debattierclub Stuttgart schreibt im Stuttgarter DDM-Bericht:
“Igor Gilitschenski und Michael Saliba haben als ‘Lokomotive Stuttgart’ gegen starke Widrigkeiten das Viertelfinale der 10. Deutschen Debattiermeisterschaft im westfälischen Münster am verlängerten ersten Juniwochenende erreicht und bestätigten so die hervorragende Form unseres Vereins. […] Bei herrlichem Wetter in der Jugendherberge am schönen Aasee eingecheckt, stürzte sich unsere große Delegation nach Wochen der intensiven Vorbereitung am Donnerstag Abend mit viel Siegeshunger auf die erste Vorrunde zum Thema ‘Dieses Haus würde den Friedensnobelpreis nur noch an Verstorbene vergeben.’ Sie erreichte alle möglichen Positionen, mit unserer Lokomotive an der Spitze, was sich auch in der zweiten Runde am nächsten Morgen zum Thema ‘Dieses Haus würde die Bewahrung des christlich-jüdischen Kulturerbes in Deutschland zum Staatsziel machen’ wiederholte. Doch dann kam unser Zug ins Stocken: Während die anderen drei Teams fleißig Punkte sammelten, verloren Michael und Igor die nächsten zwei Runden[…] in umstrittenen Entscheidungen. Sie waren sehr geknickt und mu[ss]ten am Samstag von Andreas regelrecht aus dem Bett geworfen werden, der unsere Lokführer daran erinnerte, dass wir noch aus viel schlimmeren Situationen heraus gebreakt hatten, und dass der Debattierclub Stuttgart erst aufgeben wird, wenn der letzte Hammerschlag für den letzten Redner in der letzten Vorrunde verhallt ist.”
Auch der Debattierclub Goethes Faust Frankfurt am Main (DCGF) hat eine Turnierbericht über die DDM veröffentlicht. Hier Auszüge:
“Samstag war dann großes Buffet angekündigt mit der Jubiläumsfeier zu 10 Jahre Deutsche Meisterschaften! Naja sagen wir mal so: Eine Jubiläumsgala und ein großes Buffet sehen anders aus, aber zum Glück gibt es aber Privatautonomie in Deutschland und jeder der nicht auf sein Essen warten wollte, ließ sich auf anderen Wege Nahrung zukommen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurder dann der Nachwuchspreisträger der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG) gekührt. Zu unser aller Freude wurde es Florian Umscheid, unser geliebter Potsdamer, der sich auch in seiner Dankensrede zum Abschluss uns erwähnte mit den Worten wir seien ‘einer der herzlichsten Debattierclubs Deutschland’. […]
Aber was wäre ein Turnier ohne das Allerlei: Freundschaftsbanden wurden geknüpft, Altpräsidentinnen und Freunde wurden wiedergesehen, Streitkultur- und DDG-Mitgliedschaften wurden umworben, Fehlentscheidungen wurden bedauert, über Themenwahlen wurde gejammert und Sponsorfragen wurden höchsterfreulich geklärt. Genau das alles macht das Debattieren doch letztendlich aus: Hier wird zusammen gefeiert, hier wird zusammen gelitten, hier wird zusammen gestritten. Genau dieser Zusammenhalt ist das was eine (Debattier-)Gemeinschaft ausmacht und uns alle jedes Jahr wieder quer durch Deutschland pilgern lässt. Jetzt heißt es auch weiterhin zusammenhalten! Dafür ein großes Danke an den VDCH e.V., der diese Gemeinschaft zusammenhält und eben überall und für jeden das Debattieren in Deutschland ermöglicht!”
Mehr Bilder von der DDM stellt Manuel Adams auf der Internetseite der Hanse Debating Union Bremen zu Verfügung.
Noch mehr Bilder von der DDM gibt es auf der Seite von Florian Zeidler von der Uni Münster.
Wir danken der VDCH-Hauptsponsorin DIE ZEIT, die die fotographische Begleitung durch Rüdiger Gohr von Foto Gohr ermöglichte.