Magdeburger debattierten beim “Les-Bi-Schwulen Referat” über Homo-Adoption
Sind Kinder bei Homosexuellen gut aufgehoben? Vielleicht sogar viel besser als bei heterosexuellen Paaren? Ist das Adoptionsrecht nur für gemischtgeschlechtliche Paare da, die ihren Kinderwunsch nicht selbst erfüllen können? Um diese Fragen drehte sich eine Showdebatte des Debattierclub Magdeburg am Montagabend. Die Veranstaltung wurde organisiert von “DykeAndGay”, dem “Les-bi-schwulen Referat” des Studentenrats der Otto-von-Guernicke-Universität Magdeburg.
Miriam Hauft und Stefan Kegel setzten in der Regierung ganz auf die vollwertige Gleichbehandlung von hetero- und homosexuellen Paaren und hoben hervor, dass sich homosexuelle Paare viel stärker in die Erziehung ihres Adoptivkindes einleben könnten, weil der Wunsch und damit auch der Wille zu einer Adoption viel stärker ausgeprägt sein muss, wenn man weiß, dass man auf natürlichem Wege nicht die Möglichkeit zum Kinderkriegen hat – sich aber trotzdem für ein Kind entscheidet. Jonas Werner und Jan-Dirk Capelle hielten auf der Oppositionsseite entgegen, dass bei den wenigen zur Verfügung stehenden Adoptivkindern heterosexuelle Paare weiterhin bevorzugt werden sollten, da man bei diesen ein Defizit ausgleichen würde, wenn diese keine Kindern bekommen können, während man homosexuellen Paaren dadurch eine Möglichkeit einräumen würde, die über deren eigentlichen, natürlichen Möglichkeiten hinausgingen.
Das Publikum war sich einig, dass die Debatte, die von Victor Schoeder, Organisationsvorstand des DykeAndGay-Referates, präsidiert wurde, von der Opposition dominiert wurde, obwohl sich – wie in den Gesprächen nach der Debatte klar wurde – die Mehrheit im wahren Leben doch für die Argumente der Regierung entschieden hätte. Nach der Debatte wurde die Diskussion mit dem Publikum fortgeführt und beleuchtete wichtige Aspekte, die in der Debatte, vielleicht aus Unkenntnis, zuvor noch ein Schattendasein geführt hatten.
Auf der Internetseite von DykeAndGay ist bereits eine Fortführung der Kooperation mit dem Debattierclub angekündigt.
Text: Mario Dießner, Wortgefechte Potsdam