Streitkultur Cup aus Tübingen entführt
Die Welt steht Kopf: Die Banken gehen beim Staat betteln, Sarah Palin redet sich um Kopf und Kragen und Hoffenheim ist Tabellenführer der Fußballbundesliga. Ja, in solchen Zeiten scheint nichts mehr sicher und alles irgendwie möglich, weswegen es auch nicht weiter verwundert, dass an Allerheiligen eine weitere “Bank geknackt” wurde und eine weitere Institution fiel: Zum ersten Mal seit 5 Jahren wurde der traditionsreiche Streitkultur Cup, die offene Vereinsmeisterschaft der Tübinger Streitkultur, wieder von einem Nicht-Tübinger Team gewonnen.
Gudrun Lux, Tim Richter und Karsten Stölzgen waren die Übeltäter, die gemeinsam im Team Rheingold antraten und in einem packenden Finale zum Thema “Soll die Bundesregierung den Wahlkampf Barack Obamas unterstützen” niemand geringeren als das Team Mainz St. Anton bestehend aus Sarah Kempf, Marcel Giersdorf und Lukas Haffert besiegten. Außerdem teilten sich Tim und Karsten am Ende auch noch den Kaktus für den besten Redner des Finales. Überaus zu Recht, das sollte allerdings eingeräumt werden, ging der Titel in der Alten Anatomie am Ende an diese bunte Mischung aus einer Mainzerin, einem Bonner und einem Ex-Tübinger-jetzt Mainzer-oder-wo-auch-immer. Das Team zeigte in einem starken Feld und in großartigen Debatten während des ganzen Turnieres starke Leistungen zu den Themen:
1) Soll der Staat Alleinerbe allen Privatvermögens werden
2) Sollen ARD und ZDF weiter die Tour de France übertragen
3) Brauchen wir einen öffentlich-rechtlichen Pornokanal
und schließlich in bereits beschriebenem Finale.
Vor fünf Jahren war es ein komplettes Mainzer Team gewesen, dem es gelang den Tübingern ihren Vereinsmeisterschaftstitel zu entreißen. Vom Rausche des eigenen Erfolgs überwältigt erwiesen Gudrun und Tim der Streitkultur auf der anschließenden Party die Ehre, das zu werden, was Karsten auch vorher schon war: Fördermitglieder. Als einer der Chefjuroren des Turnieres möchte der Autor dieses Eintrages einen Zusammenhang zwischen den von nun an erwarteten astronomischen Geldbeträgen und dem Titelgewinn jedoch entschieden von der Hand weisen!
Bleibt noch, den Tübingern für die liebevolle Ausrichtung des Turnieres und einen tollen Tag zu danken! Mit 21 Teams aus dem Süden Deutschlands und der Schweiz brach das Turnier noch einmal seinen Rekord aus dem letzten Jahr und platzte trotzdem nicht aus allen Nähten. Fast nebenbei war das Turnier auch noch Baden-Württembergische Meisterschaft, weswegen es am Schluss zu zwei Finals kam, von denen das erste sogar vom Fernsehsender RTF gefilmt wurde. Deswegen wurde der Gewinner des SK-Cups auch erst gegen 23 Uhr von den Toren der Alten Anatomie gekührt. Ergebnisse und Bilder gibt es bald auf der Homepage der Streitkultur. Im Januar ist Debattierdeutschland zur dritten ZEIT-Debatte erneut in Tübingen zu Gast. Das Turnier am letzten Wochenende hat dafür bereits große Vorfreude geweckt!