Streitkultur Tübingen gewinnt die Herbstdebatten 2019
Beim alljährlichen Tübinger Einsteigerturnier, den Herbstdebatten, konnte sich aus der Opposition heraus das Team Streitkultur Schall und Rauch (Silas Deubel, Joshua Bechtle, Samuel Wörz) gegen das Team Debattier Bier (Frederike Hartmann, Thomas Gantz, Valentina Poveda) aus dem DC Heidelberg durchsetzen. Das Thema des Finals lautete „Bevorzugen wir die gesellschaftliche Norm, beruflichen Erfolg höher zu schätzen als romantische Liebe und Familiengründung, gegenüber der umgekehrten Norm?“. Die Debatte wurde durch die fraktionsfreien RednerInnen Thomas Rekers (Rederei), Yara Remppis (Streitkultur) und Patrick Denk (Hohenheim) komplettiert. Jakobus Jaspersen (Chair), Willy Witthaut und Alena Haub jurierten das Finale; Michel Hofe präsidierte.
Die beste Rede erhielt – nach Publikumsentscheid – Silas Deubel.
Aufgrund der großen Anzahl von Clashes wurde auf einen Jurorenbreak verzichtet.
Der Break nach drei Vorrunden:
Streitkultur Schall und Rauch (Silas Deubel, Joshua Bechtle, Samuel Wörz) – 595,34 Pkt.
Debattier Bier (Frederike Hartmann, Thomas Gantz, Valentina Poveda) – 575,92 Pkt.
Die Top 10 RednerInnen der Vorrunden (Punktedurchschnitt):
Frederike Hartmann – 49,42 Pkt
Silas Deubel – 48,92 Pkt
Joshua Bechtle – 47, 36 Pkt
Thomas Rekers – 46,75 Pkt
Thomas Gantz – 45,44 Pkt
Insgesamt nahmen an den Herbstdebatten 15 Teams aus Deutschland und der Schweiz teil.
Die Hauptorganisation für das Turnier übernahmen Chiara Throner und Dominik Herrmle; die Chefjuroren des Turniers waren Jakobus Jaspersen und Beatrice Cala.
Die Themen im Überblick:
Runde 1: Sollte der Verkauf und das Anbieten von homöopathischen Mitteln und anderen Medikamenten oder Heilmethoden, die nicht nachweislich medizinisch wirksam sind, verboten werden?
Runde 2: Sollten StrafrichterInnen als Teil ihrer Ausbildung anonym (gegenüber anderen Insassen und dem Gefängnispersonal) drei Monate in einem Gefängnis als Insasse verbringen?
Runde 3: Factsheet: Die Uiguren sind eine ethnische, kulturelle und religiöse Minderheit in China. Sie genossen seit der Gründung der Volksrepublik in dem autonomen Gebiet von Xinjiang relative Unabhängigkeit. Demokratie- und Separatismusbestrebungen wurden jedoch hart unterdrückt. In den letzten zwei Jahrzehnten nahm die chinesische Regierung terroristische Anschläge zum Anlass ein rigoroses System der Überwachung und Unterdrückung der Uiguren zu installieren. Dies beinhaltet u.A. das Verbot von kulturellen und religiösen Praktiken, das Zerstören von Kultstätten, stete invasive Überwachung und das Verhaften von vermeintlichen Dissidenten. Es gibt ‘Umerziehungslager’, in denen Schätzungen zufolge 120.000 bis zu über einer Millionen Uiguren inhaftiert sind – ohne Gerichtsverfahren und auf unbestimmte Zeit. Dort sollen die Insassen mit Hilfe von Dauerpropaganda und patriotischen Übungen zu Chinesen ‘erzogen’ werden. Verschiedene NGOs und das UN-Menschenrechtsgremium fordern deshalb Sanktionen gegen China.
Sollten wir, als die EU, Sanktionen gegen China erheben, aufgrund ihrer repressiven Politik gegen die Uiguren?
Finale: Bevorzugen wir die gesellschaftliche Norm, beruflichen Erfolg höher zu schätzen als romantische Liebe und Familiengründung, gegenüber der umgekehrten Norm?
cal.