Der WUDC-Hammer hängt jetzt in Berlin: Patrick Ehmann im Gespräch

Datum: 18. Januar 2012
Redakteur:
Kategorie: Turniere

Der Weltmeisterschaftszirkus macht Halt in Deutschland – um den Jahreswechsel 2012/2013 werden in Berlin die World Universities Debating Championships (WUDC oder Worlds) ausgetragen. Präsident des Organisationskomitess der WUDC 2013 ist Patrick Ehmann von der Berlin Debating Union (BDU). Mit ihm sprach Annette Kirste für die Achte Minute.

Achte Minute: Der Ausrichter der WUDC wird immer zwei Jahre im  Voraus bestimmt. Im letzten Jahr hat sich die Berlin Debating Union um die Ausrichtung beworben und wurde einstimmig gewählt. In diesem Jahr musstet ihr euch satzungsgemäß noch einmal bestätigen lassen. Wie lief es? Kann die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Berlin stattfinden?
Patrick: Der “bid“, unsere Bewerbung, wurde einstimmig ratifiziert. Die Vertreter aller Nationen haben uns mit einem großen Vertrauensvorschuss ausgestattet. In Manila wurde uns am letzten Tag der Ausrichterhammer vom jetzigen Präsident des Organisationskomitees übergeben. Jetzt wird es ernst!

Achte Minute: In Manila habt ihr die Werbetrommel für Berlin gerührt. Wart ihr erfolgreich?
Patrick: Wir durften als nächste Ausrichter einen deutschen Abend in Manila organisieren. Dafür haben wir tolles Feedback bekommen und konnten positive Stimmung verbreitet. Gerade auch unsere Logo, das die beiden Elemente „Form“ und „Inhalt“ des Debattierens verbindet, stößt auf hohe Beliebtheit. Die Idee, dass wir Berlin als lebenswerte Stadt darstellen, die für die Kraft des Widerspruchs und des offenen Diskurses steht, wird begrüßt.

Achte Minute: Und glaubt ihr, dass ihr viele ausländischen Debattierer davon überzeugt habt, im nächsten Jahr nach Berlin zu kommen?
Patrick: Alle freuen sich auf Berlin. Die Leute, mit denen ich gesprochen habe, wollen unbedingt kommen – allein wegen Silvester am Brandenburger Tor.

Achte Minute: Ihr habt von Anfang an  gesagt, dass die Worlds nicht nur ein Berliner Projekt sind. Viele deutsche Debattierer haben ihre Unterstützung zusagt. Ist die Anfangseuphorie noch vorhanden?
Patrick: Mehr denn je! Wir haben massive Unterstützung von Debattierern aus ganz Deutschland erfahren und auch der VDCH steht hinter uns. In Manila haben alle 27 deutschen Vertreter – übrigens die größte deutsche Delegation aller Zeiten – sich hinter uns gestellt und eifrig die Werbetrommel gerührt. Das war großartig! Als letzten Neuzugang in unserem Team konnten wir zum Beispiel Marietta Gädeke begrüßen.

Achte Minute: Was steht zurzeit konkret an?
Patrick: Wir bemühen uns momentan intensiv darum, neue Sponsoren zu finden. Im Gegenzug bieten die WUDC 2013 eine sehr gute Möglichkeit, junge interessierte “high potentials“ aus 70 Staaten kennen zu lernen. Außerdem profitieren Partner von der positiven Ausstrahlung der Weltmeisterschaft, des internationalen Debattierens und dem hohen Ansehen Deutschlands in der Welt.

Achte Minute: Wer sind denn eure jetzigen Partner?
Patrick: Über den Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) besteht eine Partnerschaft mit der Wochenzeitung “Die Zeit“ sowie mit dem ZDF. Außerdem unterstützen uns das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Nun gilt es weitere Unterstützung mit ins Boot zu holen.

Achte Minute: Wobei benötigt ihr momentan Hilfe?
Patrick: Wir brauchen gerade jetzt im Vorfeld viele Helfer zum Beispiel im Finanzbereich. Für besonders Engagierte können wir auch den einen oder anderen Praktikantenplatz anbieten. Bei einer Mitarbeit bei den Worlds kann man viel lernen Bald sind ja Semesterferien und wir hoffen, dass dann einige Helfer Zeit haben.

Achte Minute: Wie kann man euch denn kontaktieren?
Patrick: Unsere neue Homepage ist online gegangen. Dort finden sich alle Kontaktadressen. Wir sind natürlich auch auf den nächsten Turnieren anzutreffen.

Achte Minute: Vielen Dank, Patrick, für das Interview.

Die Berlin Debating Union erhielt bei den World Universities Debating Championships (WUDC oder Worlds) in Botsuana 2011 den Zuschlag für die Ausrichtung der WUDC 2013. Rund 1.400 Debattierer aus etwa 70 Ländern werden sich von 27. Dezember 2012 bis 4. Januar 2013 in etwa 400 Teams um den Titel als Weltmeister streiten. Beim weltgrößten Debattierwettstreit Anfang Januar im philippinischen Manila wurde dieser Zuschlag vom WUDC Council noch einmal bestätigt.

Die World Universities Debating Championships (WUDC oder Worlds) werden seit 1981 jährlich um den Jahreswechsel ausgetragen, seit 1996 immer im British Parliamentary Style. Von 27. Dezember 2011 bis 4. Januar 2012 war die Debattierwelt bereits zum zweiten Mal Gast in Manila: 1999 kamen die Weltmeisterschaften erstmals nach Asien, damals an die Ateneo University in der philippinischen Hauptstadt. Die Turniersprache ist Englisch. Es gibt drei Sprachkategorien: “Main break” (vor allem Muttersprachler), “ESL” (English as a Secound Language) und “EFL” (English as a Foreign Language). Der Weltmeistertitel im “main break” ging heuer zum zweiten Mal in Folge an die Monash Association of Debaters aus Australien (Amit Golder und Kiran Iyer), ESL-Weltmeister wurden die amtierenden Europameister Sella Nevo und Omer Nevo aus Tel Aviv (Israel), den EFL-Weltmeistertitel holten sich zwei Rednerinnen von der Ewah Womens’ University im koreanischen Seoul.

Annette Kriste / apf

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1 Kommentare zu “Der WUDC-Hammer hängt jetzt in Berlin: Patrick Ehmann im Gespräch”

  1. Manuel A. sagt:

    Da ist er, der Hammer: http://goo.gl/seVMc

    Auf dem Fuß verewigten sich von Anbeginn der Zeit (1981) sämtliche WUDC-Ausrichter mit einer kleinen Plakette – oder wie im Falle Botsuanas mit einem Aufkleber auf der Unterseite.

Kommentare sind geschlossen.

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