Launiger Auftakt bei der frischgeschlüpften Streitkultur Berlin
Fast drei Dutzend Clubmitglieder und Interessierte sind zum ersten Clubabend der Streitkultur Berlin (SKB) zusammengekommen. Während wenige Straßen weiter anlässlich der Neuwahl des Bundespräsidenten im Reichstag abgestimmt, ausgezählt und das Buffet gestürmt wurde, wendete sich der frischgegründete Debattierclub im Restaurant „Cum Laude“ in der Humboldt-Universität einem Thema zu, über das der alte Bundespräsident gestolpert war. Sie stellten sich die Frage: „Sollen deutsche Militäreinsätze zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen erlaubt werden?“ und re-debattierten damit die Finaldebatte der Deutschen Debattiermeisterschaft in OPD. Zunächst jedoch gab es eine gutgelaunte Regeleinführung durch den Vorsitzenden des Berliner Vereins, Christoph Krakowiak. Und dann ging es unter der Leitung der Debattenpräsidentin Helen Leutloff in medias res.
Die beiden Rednerteams setzten sich zusammen aus Debattanten, die bereits in anderen Clubs Erfahrungen gesammelt haben und jetzt in Berlin leben, und Neugierigen, die erstmals an einer Debatte teilnahmen; außerdem gab es insgesamt sechs Fraktionsfreie Rednerinnen und Redner mit ebenso buntgemischten Hintergründen wie Argumenten. Während die einen die grundsätzliche Möglichkeit eines militärischen Einsatzes schaffen wollten, um das Überleben unseres Volkes zu sichern, packten andere die große moralische Frage nach Krieg und Frieden aus. Wieder andere rieten, sich lieber ein Beispiel an der Schweiz zu nehmen und statt funktionstüchtiger Armeen lieber funktionstüchtige Banken und Steuergesetze zu schaffen.
Der Abend zeichnete sich durch die Mischung von hitziger Debatte und fröhlichem Beisammensein aus. Es gab das ein oder andere Wiedersehen zu feiern (etwa liefen allein drei ehemalige Mainzer Aktive auf, derer zwei seit Jahren in Berlin wohnen und nun in der Streitkultur Berlin eine neue Debattierheimat gefunden haben) und junge Talente zu entdecken (etwa die beiden Debattanten, die erstklassige Reden präsentierten und von denen nach der Debatte bei Bier und Zigarette erstaunt festgestellt wurde, dass sie erstmals überhaupt am Rednerpult standen).
Am Ende des Tages waren zwei Tatsachen geschaffen:
- Wir haben einen neuen Bundespräsidenten: Christian Wulff.
- Und: Wir haben einen neuen Debattierclub: Streitkultur Berlin.
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Gründung! Ich freue mich schon jetzt auf meine erste Streitkulturdebatte in der Hauptstadt!
Michael
Klar, Du und alle anderen, die in Berlin vorbeischauen, seid herzlich Willkommen! Die Tage über kommen noch ein Bericht sowie Fotos dieses denkwürdigen Ereignisses auf die Homepage.
Ich freu mich schon auf die nächste Debatte am 14.07. um 20 Uhr im „Cum Laude“!
Also auf Englisch klingt’s sogar noch cooler. Echt tolle Neuerung! Dank and die großartigen Redaktion!