Das war der Kick-Off 2016

Datum: 13. Oktober 2016
Redakteur:
Kategorie: VDCH, Veranstaltungen

Wie zu Beginn jeder Saison, fand auch dieses Jahr wieder der VDCH-Kick-Off statt. Anders als die Jahre zuvor ging es diesmal nicht nach Frankfurt, sondern nach Mainz, wo der örtliche Debattierclub Johannes Gutenberg e.V. dem neuen VDCH-Vorstand bei der Organisation hilfreich zur Seite stand. Für alle, die nicht dabei sein konnten, hat die Achte Minute die Workshops infiltriert und mit den Mitgliedern des Redaktionsseminars Berichte gesammelt. Da die meisten Redaktionsmitglieder einen langen Rückweg und engen Terminkalender hatten, konnte das „Turnierausrichterseminar“ mit Alexander Osterkorn und Habakuk Hain leider nicht im Bericht mit abgedeckt werden. Ebenso nicht enthalten ist das „ZEIT DEBATTEN-Ausrichterseminar“ mit Nikos Bosse.

 

Das Achte Minute-Redaktionsseminar: „Wir sind sozusagen die Öffentlich-Rechtlichen des VDCH“

Die beim Kick-Off anwesenden Redaktionsmitglieder und -interessenten, v.l.n.r.: Jan-Gunther Gosselke, Anastasia Kreis, Johannes Meiborg, Lennart Lokstein, Rauad Abagela, Jule Biefeld - © VDCH

Die beim Kick-Off anwesenden Redaktionsmitglieder und -interessenten, v.l.n.r.: Jan-Gunther Gosselke, Anastasia Kreis, Johannes Meiborg, Lennart Lokstein, Rauad Abagela, Jule Biefeld – © VDCH

Im Redaktionsseminar, das etwas früher begann als die übrigen Workshops, lernten die Interessenten – Rauad Abagela und Anastasia Kreis – von Johannes Meiborg, Lennart Lokstein und Jan-Gunther Gosselke die Arbeitsmöglichkeiten und -techniken der Achten Minute kennen. Bei der Frage nach Ziel und Selbstverständnis der Achten Minute entstand dann das einleitende Zitat – die Achte Minute wird von VDCH und DDG finanziert, was die Betriebskosten der Seite angeht und hat ein Fahrtkostenbudget für Berichterstattung zur Verfügung, die Arbeit geschieht jedoch unabhängig von den Vereinen – und, anders als bei ARD und ZDF beispielsweise, ehrenamtlich. Doch nicht bloß der Umgang mit WordPress und unser Selbstverständnis wurde besprochen, auch persönlich lernte man sich bei Essen und Gossip näher kennen. Wir hoffen natürlich, auch weiterhin Leser und Redakteure für die Achte Minute begeistern zu können! von Lennart Lokstein

 

Social Media: „Hm, ja, für Snapchat bin ich zu alt“

Im ersten Workshop-Block am Samstagmorgen erweiterte Julian Staudt mit seiner Session das Wissen der Teilnehmer insbesondere im Bereich bezahlter Werbung auf Facebook: Während viele der Anwesenden bereits Erfahrung mit dem Aufsetzen einer eigenen Facebook-Seite und dem Erzielen sogenannter organischer Reichweiten haben, war der Erfahrungsstand bzgl. der Platzierung von Anzeigen eher gering. Hier setzte Julian an und zeigte zu Beginn die theoretischen Grundlagen, die vor dem Erstellen bezahlter Werbung zu beachten sind, um dann darauf aufbauend die Umsetzung mittels Facebooks Werbeplattform zu demonstrieren.

Der theoretische Teil fokussierte sich insbesondere auf das Sammeln von Daten über die Zielgruppe, also anzuwerbenden Erstis: Basierend auf der Debattierumfrage, die kommende Woche veröffentlich werden wird, identifizierte Julian mit den Teilnehmenden, seine Erfahrungen aus seiner Arbeit bei einer Social-Media-Werbeagentur nutzend, typische Interessen von Erstis: „Selbstbewusster reden“, „Besser argumentieren“ und „Präsentationsfähigkeiten stärken“ waren zentrale Punkte, die aktuelle Debattanten davon überzeugten, an ihrer ersten Debatte teilzunehmen. Auch demografische Merkmale wie Alter und Ausbildung wurden herausgearbeitet.

Darauf aufbauend erstellten die Teilnehmer eine Anzeige für den Erstiabend des Hamburger Debattierclubs: Unter Berücksichtigung der Ziele eines typischen Erstis wurde ein Anzeigetext formuliert sowie ein Bild ausgewählt; die demographischen Merkmale wurden zur Einschränkung des Zielpublikums (nur Studierende im Umkreis von Hamburg) genutzt. Nach einigen weiteren Einstellungen stellte Julian die Anzeige online und zeigte, wie eine Ergebnisauswertung und Evaluation der Effizienz mittels Facebooks Werbeplattforrm erfolgen kann.

Zuletzt erfolgte eine kurze Diskussion anderer Social Media Plattformen, etwa Snapchat, bevor der Morgen bereits vorüber war. von Jan-Gunther Gosselke

 

Sponsoring: „Es ist besser Geld zu haben, als kein Geld zu haben“

Teilnehmer im Sponsoring-Workshop - © VDCH

Teilnehmer im Sponsoring-Workshop – © VDCH

Wie können Sponsoren akquiriert werden und wer kommt dafür überhaupt in Frage? Mit Fragen dieser Art beschäftigten sich die Teilnehmer im Seminar „Sponsoring“. Anhand zahlreicher, kurzweiliger Anekdoten erläuterte der Referent Sebastian Schwab nicht nur die unterschiedlichen Arten der Gelderakquirierung, sondern auch welche Institutionen für die allgemeine Clubförderung, Projektförderung oder Reisekostenunterstützung am besten geeignet seien.  Im zweiten Abschnitt wurde der Aufbau und die Formulierung eines Förderantrags besprochen. Dieser Arbeitsschritt ist dem Debattieren nicht unähnlich, spielt dabei doch die Auswahl der relevanten Argumente ebenfalls eine große Rolle. Für einige Lacher sorgte dabei das humoristische Anschreiben an einen bekannten Kondomhersteller der Göttinger für die ZEIT Debatte 2015. Im letzten Abschnitt wurden die bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer besprochen, zudem konnten diese in zwei Fallstudien die richtige Formulierung und inhaltliche Fokussierung eines Anschreibens selbst erarbeiten.   von Johannes Meiborg

 

Jurieren im Club: Daniils Anekdoten

Nach dem sättigenden Mittagessen ging es voller Elan in den nächsten Workshop-Block und die Jurierung im Club stand im Fokus. In der anfänglichen Vorstellungsrunde war es unserer Referentin Jule Biefeld wichtig, einen Überblick über die Erwartungen der Teilnehmer zu bekommen, die man anhand einiger Kernfragen gut festhalten kann: Was sind die genauen Regeln für OPD? Wie vergebe ich die Punkte? Wie bringe ich anderen das Jurieren nahe? Wie gebe ich Feedback?

Weiter ging es mit der elementaren Frage um die Natur der OPD. Die Antworten waren sehr vielfältig und erstaunlich wenige hatten einen Unterton von BPS vs OPD. Mit einigen Minuten Verspätung traf unser zweiter Referent Daniil Pakhomenko mit technischer Untermalung ein. In der nun vorhandenen PowerPoint Präsentation ging es mit vielen grundlegenden Fragen weiter um zunächst den Rahmen für eine erfolgreiche Jurierung setzen zu können. Was ist die Aufgabe einer Debatte? Was ist schöne Sprache? Was ist gutes Auftreten? Was ist der Unterschied zwischen Sachverstand und Urteilskraft? Die Beantwortung dieser Fragen führte oft zu witzigen Anekdoten seitens Daniils.

Dann war es soweit, wir beschäftigten uns mit der Frage: Wie juriere ich eine Debatte und was habe ich dabei zu beachten? Wichtigste Erkenntnis: Es kommt immer darauf an, wie viel Erfahrung bei Juror und/oder Redner vorhanden ist. Situationsbezogenheit! Wir bekamen auch einige Tipps und Ratschläge zu Mitschriften, sowie der Abgrenzung der Kategorien in diesen. Anwendung fand das Ganze schließlich in einer Live-Debatte mit verkürzten Redezeiten, die doch für etwas Verwirrung sorgten. Trotzdem konnten wir eine sehr interessante und hilfreiche Debatte sehen, die mit vielen erfahrenen Rednern besetzt war. Das Thema war: Gesetzt den Fall, es wäre möglich (und würde nicht herauskommen) – Soll die Wahlkommission in den USA bei der Präsidentschaftswahl das Wahlergebnis zu Gunsten von Hillary Clinton fälschen, wenn Donald Trump die Wahl gewinnen sollte? Das Spannendste waren dann Ausarbeitung und Geben von Feedback sowie die darauffolgende Rückmeldung durch sowohl Redner als auch Jule und Daniil. von Anastasia Kreis

 

Forum für kleine Clubs

Das Forum für kleine Clubs machte in diesem Jahr unglücklicherweise nicht nur seinem Namen alle Ehre, auch die Teilnehmerzahl fiel mit drei vertretenen Clubs sehr mau aus. Einem konstruktiven Austausch stand dies jedoch nicht im Wege. Die Teilnehmer tauschten sich über unterschiedlichste, durchaus spezifische Probleme aus – zum Beispiel über die Raumverhandlungen mit der Universität ohne bisherige Zusammenarbeit – und konnten einige mögliche Lösungsansätze erarbeiten, die den jeweiligen Clubs in der Zukunft beim Wachstum helfen könnte.

 

Layout-Workshop: „Wenn Nikos Präsident wäre, sähe die Broschüre so aus“

Neben Informationen zum Thema Social Media bot sich an diesem Kick-Off auch die Möglichkeit, sich mit der Erstellung von klassischen Marketingmaterialien zu beschäftigen: In seinem Workshop zum Thema layouten mit Scribus zeigte Nikos Bosse, wie sich einfache und doch elegante Flyer mithilfe der Software erstellen lassen. Zu Beginn stieg Nikos mit einigen Grundlagen zum Design ein: Große, weiße Flächen schaffen Lockerheit, das Beschränken auf wenige Schriftarten Konsistenz. Danach ging es direkt an die Arbeit mit Scribus: Die Teilnehmer erstellten ein mehrspaltiges Basis-Layout und füllten dieses mit Beispieltext. Auch unterschiedliche Textklassen wurden erstellt und zur Formatierung der Master-Seiten genutzt.

Nachdem der grundlegende Aufbau des Beispielflyers fertiggestellt war, folgte nun die Feinarbeit. Durch Einfügen von z.B. kreisförmigen Bildern, die vom Text auf beiden Seiten umflossen wurden, lockerten die Teilnehmer den Gesamteindruck des Flyers auf und verliehen ihm ein professionelles Flair. Zu guter Letzt zeigte Nikos die verschiedenen, auf dem Wiki verfügbaren Vorlagen und demonstrierte den Umgang mit den dort vorhandenen Platzhaltern. Einfach lässt sich etwa das Bild des aktuellen VDCH-Präsidenten einfügen und der Text an die entsprechende ZEIT DEBATTE anpassen.

Insgesamt handelte es sich bei dem Workshop um einen soliden Einstieg in die Arbeit mit Scribus und das Design einfacher Flyer; für Detailfragen, die sich bei der Erstellung einer eigenen Broschüre ergeben, bieten das Internet sowie eine von Nikos zur Verfügung gestellte Link-Liste weitere Informationen. von Jan-Gunther Gosselke

 

Finanzen im Club: „Keine Buchung ohne Beleg“

Teilnehmer im Layout-Workshop - © VDCH

Teilnehmer im Layout-Workshop – © VDCH

Für aktuelle und künftige Finanzvorstände und Schatzmeister gab Julius Steen auch dieses Jahr wieder den Workshop zu „Finanzen im Club“: Während 90 Minuten deckte er dabei die Prinzipien der einfachen Buchführung, Grundlagen der Budgetplanung bei Turnieren und anderen Events sowie interessante Details zu den Unterschieden zwischen Spenden und Sponsoring, Umsatzsteuerregelungen und Satzungen ab.

Im ersten und wichtigsten Teil zur einfachen Buchführung lautete der wichtigste Merksatz in der Tat „Keine Buchung ohne Beleg“. Eindrucksvoll erläuterte Julius die Konsequenzen eines Abweichens von dieser Praxis im Falle einer Steuerprüfung und beantwortete einzelne Fragen eines Clubs, die offenbar aus einer solchen akuten Situation heraus rührten. Nach Vermittlung der theoretischen Grundlagen fuhr Julius daraufhin mit der praktischen Umsetzung fort und zeigte am Beispiel eines Excels, wie Buchungen dort gesammelt und mit den tatsächlichen Kontobewegungen und den zugehörigen Belegen verknüpft werden können.

Der zweite Abschnitt des Workshops fokussierte sich auf Fragen, die im weiteren Sinne mit Finanzen zu tun haben, grundsätzlich aber alle Clubmitglieder betreffen können: So erfuhren die Teilnehmer, was eine Spende von Sponsoring unterscheidet: Während erstere durch den Spender gegen Quittung von der Steuer abgesetzt werden kann und durch das Fehlen einer Gegenleistung gekennzeichnet ist, handelt es sich bei letzterem um einen normalen Leistungsaustausch, der je nach Club-Grösse auch der Mehrwertsteuer unterliegen kann.

Nach Beantworten weiterer Detailfragen, u.a. zu Besonderheiten in Club-Satzungen, fühlten sich dann auch alle Schatzmeister in spe gerüstet für den Kampf mit der Steuerprüfung und wandten sich beruhigt dem Abendessen zu. von Jan-Gunther Gosselke

 

Mitgliederwerbung und Mitgliederbindung: „Der kritische Punkt sind die Weihnachtsferien“

Ein wichtiger und grundlegender Workshop auf dem Kick-Off ist die Arbeitsgruppe zur Mitgliederwerbung und –gewinnung, dieses Jahr gehalten von Lennart Lokstein. Es ist sowohl für kleine als auch große Clubs wichtig, den Bestand an Mitgliedern zu erhalten. Dafür ist es unerlässlich, dass sich die Mitglieder innerhalb des Clubs auch wohlfühlen.

Neue Mitglieder werden meistens aus dem Personenkreis der Erstsemester gewonnen. Hier ist es wichtig, jene möglichst frühzeitig zu Beginn eines jeden Wintersemesters anzuwerben. Entsprechende Interessenten, die anschließend den Club besuchen, können mit gesonderten Erstiveranstaltungen an den Club gebunden werden: Zu beachten ist dabei, dass die Veranstaltungen nicht nur als formale Trainings, sondern auch so gestaltet werden, dass durch ein ausgeprägtes Wohlfühlerlebnis Mitglieder gebunden werden. von Rauad Abagela

 

Chefjurorenforum: Zu wenig Zeit

Zusammen mit Alena Haub Organisator seitens des DCJG: Jonas Weik - © VDCH

Zusammen mit Alena Haub Organisator seitens des DCJG: Jonas Weik – © VDCH

Im Chefjurorenforum, das ich (Jule Biefeld), moderierte, hatten sich zehn Teilnehmer versammelt. Inhaltlich ging es Teils um technische Dinge, wie die Bitte der DDL, nun, da es nun ja auch das Jurorenranking gibt, geschlossener miteinander zu arbeiten aber auch um Befürchtungen und Sorgen, die die Teilnehmer bedrückten. Dazu gehörte zum Teil die Förderung von neuen Juroren und Chefjuroren, aber auch stark die Förderung der Tabmaster. Hierzu werden in den nächsten Wochen mehr Informationen über den Verteiler geben. Eines wurde im Chefjurorenforum deutlich: Viele wichtige Informationen und Gedanken finden sich bei den Ergebnissen des Jurier-Think-Tanks. Am Ende war die Zeit sehr knapp. Wir haben fast zwei Stunden geredet und diskutiert, oft mussten wir irgendwann die Diskussion abbrechen, um noch Zeit für andere Themen zu haben. Es zeigt sich, egal ob beim Jurier-Think-Tank, auf Jurierseminaren, beim Chefjurorenforum: Es gibt Gesprächsbedarf. Die Sorge, nie den richtigen Generationswechsel von alt zu jung zu haben sowie die Förderung von Juroren/Chefjuroren war ein großes Thema und muss in der Szene noch vertieft behandelt werden. von Jule Biefeld

 

Öffentlichkeitsarbeit im Club: Kommunikation mit Journalisten

Da sich bereits ein anderer Workshop mit der Thematik der Werbung in sozialen Medien beschäftigte, fokussierte sich das letzte Seminar des Kick-Offs auf die traditionelleren Felder der Öffentlichkeitsarbeit: Pressemitteilungen und die Kommunikation mit Journalisten. Tobias Kube berichtete nicht nur von verschiedenen Arten der journalistischen Berichterstattung, sondern gab den Teilnehmern auch einige Hinweise, um die Aufmerksamkeit der Presse zu erlangen und zu behalten. Als wirksames Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit wurde speziell auf die Vorbereitung und Durchführung von Showdebatten und Professoren-Studenten-Debatten genauer eingegangen. Zudem konnten die Teilnehmer ein Telefonat mit einem Journalisten (gespielt vom Referenten) üben, um sich auf den möglichen Ernstfall vorzubereiten. von Johannes Meiborg

 

lok.

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