Tübingen schlägt Tübingen: Streitkultur Adonis feat. Hera gewinnt den Brüder Grimm Cup 2015
Den an diesem Wochenende stattfindenden Brüder Grimm Cup konnte das Team Streitkultur Adonis feat. Hera für sich entscheiden. Im Finale setzten sich Felix Lennartz, Jan Ehlert und Sarah Kempf, die für Tübingen antraten, als Regierung gegen das zweite Tübinger Team des Turniers durch, die Streitkultur Ikaros mit Nikos Bosse, Konrad Gütschow und Lennart Lokstein. Freie Redner waren Christoph Saß, Jonathan Scholbach und Christof Kebschul. Der Publikumspreis für den besten Redner wurde Jonathan Scholbach verliehen.
Das Thema der Finaldebatte lautete: Sollte die Bundesregierung ihre Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Geheimdiensten einstellen, bis gesichert ist, dass die Persönlichkeitsrechte unbescholtener deutscher Bürger achten?
Juriert wurde das Finale von den Chefjuroren Barbara Schunicht und Alexander Labinsky sowie von Philip Schröder, Willy Witthaut und Christina Brinkmann, präsidiert hat Saskia Höfer.
Im Break nach den vier Vorrunden waren mit absteigenden Teampunkten Streitkultur Ikaros, Streitkultur Adonis feat. Hera, Berlin Begrüßungsgeld (Christof Kebschull, Yannick Lilie und Tanja Hille) und Münster Martini (Johanna von Engelhardt, Hendrik Sannwald und Christoph Saß). Als freie Redner breakten Leo Vogel, Jonathan Scholbach, Anne Gaa, Christian Zimpelmann, Erik Thierolf und Stefan Backes.
In der Tabelle der Freien Debattierliga (FDL) steigt Tübingen durch den Finaleinzug beider Teams mit einem Zuwachs von 20 Punkten vom dritten auf den ersten Platz und verdrängt Mainz auf Platz zwei. Platz drei belegt Münster trotz Zugewinn von zwölf Punkten beim Marburger Turnier. Damit setzen sich die drei Clubs als Spitze der FDL gegen Ende der Saison vom restlichen Feld mit etwa 40 Punkten Abstand ab.
Alle Themen des Turniers in der Übersicht:
V1: Sollen Germany’s Next Top Model und vergleichbare Castingshows verboten werden?
VR2: Factsheet: Am Beginn von “Harry Potter und der Stein der Weisen” wird folgendes Szenario beschrieben: Es ist 1981. Der tyrannische Zauberer Lord Voldemort hat soeben alle seine Macht verloren und ist spurlos verschwunden, als er versucht hat, das Zaubererbaby Harry Potter mit einem Fluch zu töten. Zuvor hatte er bereits dessen Eltern ermordet. Der weise Albus Dumbledore steht nun vor einer schwierigen Entscheidung für die Zukunft des Babys und möglicherweise auch der ganzen Welt: Ein Wiedererstarken Lord Voldemorts in einigen Jahren ist nicht ausgeschlossen und ein erwachsener Harry wäre möglicherweise ein starker Gegner für diesen. Harry ist vor ihm durch einen Zauber geschützt, solange er bei seinen Blutsverwandten lebt. In Frage kommen hierfür nur sein Onkel und seine Tante, die nicht-magiebegabten Dursleys. Diese hassen allerdings alles, was nicht “normal” ist, entsprechend insbesondere auch Magie. In der gesamten “Zaubererwelt” wird Harry hingegen schon als Baby als Held verehrt, “The boy who lived”. Soll Albus Dumbledore das Baby Harry Potter bei einer liebevollen Zaubererfamilie in Pflege geben?
V3: Sollen Share-Economy-Dienste wie BlaBlaCar, Airbnb, Uber oder Call-a-Bike ausschließlich kostendeckend, mithin nicht gewinnorientiert operieren dürfen?
V4: Soll die UNESCO historische Weltkulturerbestätten, die in Gefahr sind, vom IS eingenommen zu werden, abreißen und an einem sicheren Ort originalgetreu wieder aufbauen lassen?
HF: Angenommen, es gäbe bereits Pflegeroboter, die die physischen Aufgaben von Pflegern übernehmen können und emotional auf dem Stand von aktuellen Imitationsprogrammen wie Siri sind: Sollen wir derartige Pflegeroboter flächendeckend in Altenheimen einsetzen?
F: Sollte die Bundesregierung ihre Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Geheimdiensten einstellen, bis gesichert ist, dass die Persönlichkeitsrechte unbescholtener deutscher Bürger geachtet werden?
gaa/ama