Potsdam gewinnt die Bielefelder Religions- und Glaubensdebatten
Mathias Hamann und Moritz Kirchner haben die Bielefelder Religions- und Glaubensdebatten gewonnen. Im Finale zum Thema „Dieses Haus würde keine Theologie_n an staatlichen Hochschulen betreiben“ konnte sich das Team des Debattierclubs Wortgefechte Potsdam durchsetzen. Damit gehen die ersten Punkte in der neuen Saison der Freien Debattierliga (FDL) an die Hauptstadt Brandenburgs.
Bester Redner des Finales wurde Stefan Wolf nach einem Votum des Publikums. Der Bamberger kann sich damit an die Spitze der Rednerwertung schwingen. Das Finale jurierten die beiden Chefjuroren des Turniers, Stefan Kegel und Patrick Ehmann, sowie Sina Strupp, Philip Schröder, Christina Dexel und Willy Witthaut.
Die Potsdamer konnten sich aus der Eröffnenden Opposition durchsetzen. In der Eröffnenden Regierung sprach Magdeburg – Nach uns die Sintflut (Stefan Torges, Felicia Höer), die schließende Hälfte wurde auf Regierungsseite vom Münster Lamberti (Elin Böttrich, Hendrick Sannwald), auf Oppositionsseite vom DC Bamberg, (Johannes Meiborg, Stefan Wolf) vertreten.
Das Turnier umfasste fünf Vorrunden und das Finale. Die Themen beschäftigten sich mit dem Schwerpunkt Religion und Glaube. Dabei gab es neben konventionellen Policy-Debatten und einer First-Person-Debatte auch ein offenes Thema in der zweiten Vorrunde. Die Themen des Turniers im Überblick:
VR1: Dieses Haus glaubt, ohne Religionen gäbe es grundsätzlich keine Werte.
VR2: DH folgt dem Propheten/der Prophetin.
VR3: (Factsheet: Es gibt ein frei verfügbares Mittel, das dir erlaubt zu erkennen, ob es eine Göttin/einen Gott/Gött_innen gibt und gegebenfalls deren/dessen Willen.)
DH würde dieses Mittel nicht nehmen.
VR4: (Factsheet: Die Kindertaufe wird verschieden von christlichen Kirchen praktiziert und anerkannt. „Verstehen wir den Glauben ausschließlich als subjektiven Glauben, als eine persönliche Entscheidung für Gott und als einen bewussten Akt des Vertrauens auf Gott, so muss die Kindertaufe in der Tat problematisch werden. Verstehen wir dagegen, wie die allermeisten biblischen Texte, Glauben vorrangig als Geschenk und als ein Kraftfeld, in dem wir leben, so können Säuglinge und kleine Kinder guten Gewissens getauft werden“ Kirchenamt der evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.): Die Taufe. Eine Orientierungshilfe zum Verständnis der Praxis der Taufe in der evangelischen Kirche. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, S. 38)
DH als die evangelische Kirche in Deutschland, würde keine Kindertaufe praktizieren.
VR5: (Factsheet: Du bist überzeugte_r Atheist_in (mit dem Willen zur gesellschaftlichen Teilhabe). Du lebst in einem Staat, in dem die Gesellschaft religiös konservativ ist. Atheismus wird gesellschaftlich als eine merkwürdige bis absurde Weltanschauung angesehen. Gemeinhin werden Atheisten gesellschaftlich ausgegrenzt. Allerdings wird Religions- und Weltanschauungsfreiheit vom Staat gewahrt. Daher gibt es keine staatlichen Sanktionen gegen Personen mit abweichenden Weltanschauungen.)
DH würde sich in dieser religiös konservativen Gesellschaft aktiv bei öffentlichen religiösen Veranstaltungen engagieren (z.B. Gottesdienste mitgestalten, Segnungen weitergeben, Gebete anleiten).
F: DH würde keine Theologie_n an staatlichen Hochschulen betreiben.
Das vollständige Tab nach den Vorrunden:
Für die Berichterstattung unterstützte Frederik Aly die Achte Minute vor Ort.
hug
Liebe Bielefelder,
vielen Dank noch einmal für das tolle und wirklich liebevoll organisierte Turnier! Wir hatten sehr viel Spaß (danke auch an die CAs für die coolen Themen!), haben uns über das leckere, selbst gekochte Essen gefreut, waren dankbar ob der kurzen Wege zum Frühstück am Sonntagmorgen und generell überaus angetan von eurer Gastfreundschaft.
Ich hoffe, dass wir nicht allzu lang warten müssen, bis wir uns wieder bei euch in Bielefeld einfinden dürfen 😉
LG aus Mainz (Wiesbaden)