62 Jahre nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaften, den Anfängen der Europäischen Union, wie wir sie heute kennen, wird der Ruf nach einer neuen „Meistererzählung“ immer lauter, nachdem die EU und ihre demokratische Legitimation in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise mehr und mehr in Frage gestellt wurde. Wo kann sie verortet werden im globalen Kräftemessen der Weltmächte? Sollten die Nationalstaaten mehr oder weniger Kompetenzen an die EU abgeben?

In Kooperation mit dem Verein Bürger Europas e.V. stellt der Verband der Debattierclubs an Hochschulen diese Fragen nun zur Diskussion. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Durch jährlich über zweihundert Veranstaltungen in ganz Deutschland, versucht Bürger Europas e.V. seit seiner Gründung den Bürgerinnen und Bürgern die voranschreitende Europäisierung nahe zu bringen und verständlich zu machen. Dabei ist das erklärte Ziel der „aktive Dialog“ über Europa, die Schaffung eines europäischen Bürgerbewusstseins und einer demokratischen Zivilgesellschaft in Europa. Um diese Ziele zu erreichen wagt sich Bürger Europas mit Hilfe des VDCH an das Veranstaltungsformat Publikumsdebatte im Oxford-Stil, wie sie z.B. von der Streitkultur Tübingen, den Bayreuther Debatten oder der Schwarzkopf-Stiftung in Berlin regelmäßig angewendet wird. Dieses Format bietet dem Publikum nicht nur die Chance, Einschätzungen von Experten zu verschiedenen Aspekten der Europäischen Union zu hören, sondern lässt es zu, dass der Zuhörer selbst durch Fragen und Meinungsäußerungen zu einem aktiven Teil der Debatte wird. Ziel ist der lebhafte und gelebte Diskurs über die Europäische Union.

20 Debatten in ganz Deutschland sind für die kommenden beiden Semester geplant. Nach der internen Ausschreibung können interessierte Clubs sich ab sofort für einen der 10 Termine im Sommersemester 2013 bewerben oder alternativ ihr Interesse für das Wintersemester anmelden. In der Organisation werden alle Ausrichter durch den VDCH und den Verein Bürger Europas finanziell und in der konkreten Ausgestaltung der Veranstaltung maßgeblich unterstützt. Auf diese Weise soll, so Christoph Krakowiak, Beauftragter des VDCH für die Europadebatten, der Aufwand für alle Clubs möglichst klein bleiben: „Damit wird so eine Debatte eine tolle Möglichkeit, die eigene Debattenkompetenz in einer Publikumsdebatte zu präsentieren.“ An Christoph können sich alle interessierten Clubs mit ihren Fragen zur Bewerbung und Durchführung wenden unter europadebatten [at] vdch [dot] de.

Organisiert durch den Debattierclub Streitkultur Berlin e.V., wird die Auftaktveranstaltung am 8. Mai 2013 im Roten Rathaus in Berlin stattfinden. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr zeitnah auf der Achten Minute.

Text: ama