Wo sind sie, die VDCH-Teams? Announcement Hall der WUDC 2013

„Ich hatte einfach Bock, beim größten Debattierturnier, das es überhaupt gibt, dabei zu sein“, erzählt Lucas Danco. Der 20-Jährige ist zum ersten Mal bei den Worlds und er ist begeistert: „Es ist doch total faszinierend, dass so viele unterschiedliche Leute aus ganz verschiedenen Kulturen zusammenkommen und nach den gleichen Regeln gegeneinander antreten.“

Lucas ist einer von 28 Rednerinnen und Rednern aus VDCH-Clubs, die bei den Worlds in Berlin antreten. Der Verband der Debattierclubs an Hochschulen (VDCH) ist der Dachverband von Debattierclubs in den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas und hat mittlerweile mehr als 70 Mitglieder in Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar ein Mitglied in Italien.

„Die Worlds in Berlin sind in den letzten Monaten immer mehr zu einer Gemeinschaftsaufgabe geworden“, erzählt Marietta Gädeke. Die 29-Jährige koordiniert die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Die meisten hat die Mainzerin selbst rekrutiert und es wirkte fast, als habe sie mit jedem Debattierer in VDCH-Land persönlich telefoniert, um die Begeisterung für das Großprojekt in die Clubs zu tragen. „Mehr als 200 Helferinnen und Helfer kommen aus VDCH-Clubs“, berichtet sie stolz.

Ihr Club, der Debattierclub Johannes Gutenberg Mainz, mit dem sie 2011 und 2012 noch im Viertelfinale der Worlds stand, tritt diesmal gar nicht an. „Ich glaube, ich habe alle Mainzer, die nicht bei drei auf den Bäumen waren, verpflichtet, mit anzupacken“, erzählt sie und lacht. Auch der erfolgreichste VDCH-Club der letztjährigen Weltmeisterschaft stellt dieses Jahr kein eigenes Team: Als Ausrichter der WUDC sind die Mitglieder der Berlin Debating Union (BDU) vollauf beschäftigt. Gut, dass andere Vereine dieses Jahr in den Ring steigen und die VDCH-Fahne hochhalten.

Or may be here?

Die Debattierclubs in Heidelberg, Freiburg, Iserlohn, Kiel, Köln, München, Münster, Stuttgart, Tübingen und Wien haben dazu Rednerteams nach Berlin entsandt. Einer der Kieler Redner ist Rauad Abagela. Der 26-Jährige war 2011 Norddeutscher Debattiermeister und versucht sich nach internationalen Erfahrungen beim Cambridge und beim Oxford IV 2011 heuer erstmals an der Herausforderung Worlds. „Ganz ehrlich: Wir erwarten hier nicht zu breaken, wir wollen einfach so gut wie möglich debattieren und so viel wie möglich lernen“, erzählt Rauad. „Wir durften schon gegen Princeton A reden, das Team hat uns total beeindruckt“, sagt er.

Melanie Sindelar tritt für den Debattierklub Wien (DKW) an. „Bitte schreib unbedingt, dass ich die Volunteers ganz großartig finde“, ist der wichtigste Auftrag, den sie der Reporterin mit auf den Weg gibt – eine Botschaft, die die Achte Minute natürlich gerne weitergibt. „Ohne Volunteers ist das Turnier nichts“, unterstreicht die 23-Jährige ihren Dank. Melanie war schon auf vielen internationalen Turnieren, der DKW versucht, immer große Kontingente zu entsenden und ist diesmal mit drei Teams an Start. „Für mich ist es einfach auch immer toll, Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern zu treffen, besonders, Menschen aus den Ländern zu treffen, mit denen ich mich im Studium wissenschaftlich beschäftige“, sagt die Sozialanthropologie-Studentin.

Konrad Gütschow von der Streitkultur Tübingen, dem ältesten Debattierclub Deutschlands, ist ebenfalls von der Vielfalt der Kulturen begeistert. Augenzwinkernd sagt er: „Ansonsten gilt auf gut Schwäbisch: Nicht geschimpft ist genug gelobt!“ Er lässt es sich nicht nehmen, noch seinen Kampfgeist unter Beweis zu stellen: „Der erste Debattentag ist nicht gut gelaufen für uns, aber wir hatten den Plan zu breaken und wir wollen das immer noch und hoffen darauf!“
Wir von der Achten Minute drücken ihm und allen VDCH-Team natürlich die Daumen. Auf geht’s!

Melanie Sindelar steht der Achten Minute Rede und Antwort

Was die deutschen und österreichischen Teams angeht, haben wir nun auch endlich eine vollständige Übersicht: 11 Teams aus Deutschand (Iserlohn, Kiel, Heidelberg, Stuttgart, Freiburg, Tübingen, München, Münster und Köln) sowie drei Teams aus Österreich (alle DK Wien) sind in Berlin zu den Weltmeisterschaften angetreten.

Eine vollständige Liste aller deutschen Teams auf den WUDC 2013 sowie deren Punkte nach 6 von 9 Vorrunden haben wir hier zusammengestellt. Angeführt wird die Liste derzeit von Tilbury House Köln, die mit 10 Punkten von 18 möglichen Punkten gar nicht schlecht darstehen – gefolgt von Teams aus Tübingen und München. Wie viel Punkte am Ende für den ESL-Break nötig sein werden, ist eine schwierige Prognose. Ein Blick in das ESL-Tab aus der letzten Weltmeisterschaft in Manila zeigt, dass dort der Break unter die besten 16 Teams bei 15 Teampunkten lag. Es ist also noch einiges zu tun für die deutschsprachigen Teams am heutigen Tag – aber es ist auch noch einiges möglich.

1. Köln Tilbury House A: Leonard Münstermann, Fabian Farkas (10P)
2. EKU Tübingen A: Nikos Bosse, Konrad Gütschow (9P)
3. LMU Munich A: Marco Witzmann, Wladislaw Jachtchenko (9P)
4. Vienna C: Andreas Prischl, Madlen Stottmeyer (8P)
5. Stuttgart A: Sven Moritz Hein, Felix Bender (8P)
6. BITS Iserlohn A: Matthias Morrkopf, Julian Vaterrodt (8P)
7. ALU Freiburg A: Johannes Samlenski, Jannis Benedikt Limperg (8P)
8. Muenster A: Adrian Gombert, Johannes Haug (7P)
9. LMU Munich B: Benjamin Siegel, Richard Wolfe  (7P)
10. Vienna A: Melanie Sindelar, Stefan Zweiker (7P)
11. Vienna B: Christoph Jäger, Agnieszka Bibro (7P)
12. Kiel A: Aleksander Markovic, Rauad Abagela (6P)
13. Heidelberg A: Jan Simon Ohmstedt, Lucas Danco (5P)
14. Stuttgart B: Karsten Beismann, Lutz Grossmann (5P)

Die drei letzten Vorrunden heute sind geschlossene Runden, die Teams bekommen also weder Feedback noch Punkte. Es bleibt also spannend bis heute Abend etwa nach Mitternacht, wenn der Break verkündet wird! Wir bleiben für euch am Ball!