Saarbrücken gewinnt den Königin Editha Pokal

Datum: 23. September 2024
Redakteur:
Kategorie: FDL/DDL, Turniere

Den Königin Editha Pokal, ein Turnier mit historischen Themen, das am 21. und 22.09. in Magdeburg ausgetragen wurde, konnte das Team Indiana Joe und der Dinosaaria (Joe Posner, Lennart Lokstein – Saarbrücken) gewinnen.

Das Siegerteam des Turniers und der beste Redner des Finals: (v.l.n.r.) Joe Posner, Lennart Lokstein, Arvid Baier.

Das Team setzte sich in der Eröffnenden Regierung gegen Friedrich Wilhelm und Hans Otto (Alice Steppan, Jun Kinoshita – Potsdam), Jeder Stoß ein Franzos (Joey Budnick, Max Kubis – Aachen) und Cases so unübersichtlich wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen (Arvid Baier, Bjarne Roggenbuck – Rederei) durch. Das Thema der Debatte war: „Es ist Anfang der 1970er. DHG die Homosexuellen-Bewegung sollte sich ausschließlich für die Entkriminalisierung und Antidiskriminierung einsetzen, anstatt auch für eine rechtliche Gleichstellung (Ehe und Adoption) von Homosexuellen einzustehen.“ Arvid Baier erhielt den Preis für die beste Rede.

Juriert wurde das Finale von Lukas Rehbach im Chair, gemeinsam mit Henry Keller, Johannes Janosovits, Markus Gelfgren und Anh Tu Ngo. Chefjurierende des Turniers waren Lukas Rehbach, Anne Wessig und Justus Raimann mit der Beratung von Dr. Christian Landrock. Für das Tab war Yannik Görtz während des Turniers zuständig. Die Organisation oblag dem Debattierclub Magdeburg unter der Führung von Marius Scherer, Lars Munstermann und Flavia Rühl.

Jurierendenbreak: Anh Tu Ngo, Christian Landrock, Florian Bücksteeg, Henry Keller, Johann Janosovits, Justus Raimann, Lukas Rehbach, Markus Gelfgren.

Teambreak – Punkte nach den VR:

  1. Cases so unübersichtlich wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen (Arvid Baier, Bjarne Roggenbuck – Rederei) – 12
  2. Indiana Joe und der Dinosaaria (Joe Posner, Lennart Lokstein – Saarbrücken) – 11
  3. Friedrich Wilhelm und Hans Otto (Alice Steppan, Jun Kinoshita – Potsdam) – 10
  4. Jeder Stoß ein Franzos (Joey Budnick, Max Kubis – Aachen) – 9


Die Top 10 Redenden (durchschnittliche Punktzahl in den VR):

1. Lennart Lokstein (79)

2. Arvid Baier (78)

2. Bjarne Roggenbuck (78)

4. Inga Peters (76)

5. Josephine Matz (75)

5. Freyja M. Bloom (75)

7. Jun Kinoshita (74,5)

8. Joe Posner (74)

8. Malte Mattes (74)

10. Joey Budnick (73,75)

10. Patrizia Hertlein (73,75)

10. Dominik Jäkel (73,75)

Die Themen des Turniers im Überblick:

VR 1: Die Vereinigten Staaten von Amerika waren im 19. Jahrhunderts maßgeblich von den Spannungen zwischen den Nord- und Südstaaten um die Sklaverei geprägt. Der industrialisierte Norden war wirtschaftlich überlegen und durch stärkere Einwanderung bevölkerungsreicher, dort wurde die Sklaverei mehrheitlich abgelehnt. Im Süden war diese wirtschaftlich wie kulturell von großer Bedeutung. Zwischen den Nordstaaten und dem „tiefen Süden“ erstreckten sich die Grenzstaaten, in denen die Sklaverei anders als im Norden zwar erlaubt, jedoch weniger bedeutend war. Wegen der Ablehnung der Sklaverei im Norden war 1854 die Republikanische Partei gegründet worden. Erster republikanischer Präsident wurde am 6. November 1860 Abraham Lincoln, der wie ein großer Teil der Bevölkerung in den Nordstaaten die Sklaverei ablehnte.

Als Reaktion auf die Wahl Lincolns erklärten ab dem 20. Dezember 1860 die Staaten des tiefen Südens (South Carolina, Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi und Texas) den Austritt aus der Union. Am 4. Februar 1861 verfassten sie sich als die Konföderierten Staaten von Amerika. Von den Vereinigten Staaten wurde diese Sezession nicht anerkannt. Die Grenzstaaten (Arkansas, Missouri, Tennessee, Kentucky, North Carolina, Virginia Delaware,  Maryland) berieten zwar über einen Beitritt zur Konföderation, hatten sich aber noch nicht entschieden. In diesen Staaten bündelten sich 66% der wehrfähigen Bevölkerung und 75% der industriellen Kapazitäten des Südens.

Als Lincoln das Präsidentenamt antrat, bekräftigte er die Position der Regierung, die den Austritt aus der Union als unrechtmäßig einstufte. Die USA wurden jedoch nicht für einen Krieg mobilisiert, und die Regierung bemühte sich diplomatisch um die Rückkehr einzelner Staaten in die Union.

Während die junge Konföderation begann sich im Ausland um Anerkennung und intern um eine Strukturierung zu bemühen, wurden die oftmals unbemannten Stützpunkte der US-Armee im Süden unblutig von den konföderierten Milizen besetzt. Eine Ausnahme war Fort Sumter im Hafen von Charleston (SC), einem wichtigen Knotenpunkt des globalen Baumwollhandels. In dieses waren in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Unionstruppen vom Festland verlegt worden. Die 85 US-Soldaten auf Fort Sumter wurden daraufhin von der konföderierten Miliz South Carolinas belagert, mit dem Ziel, sie auszuhungern. Lincoln entsandte ein unbewaffnetes Schiff mit Wasser und Nahrungsmitteln, was sowohl der Presse als auch den lokalen Autoritäten kommuniziert wurde. Mit der Ankunft dieses Schiffes war Mitte April 1861 zu rechnen. Fort Sumter kontrollierte den gesamten Hafen Charlestons, ließe sich aber vom Land aus einfach bombardieren und so einnehmen.

Es ist der 12. April 1861. DHG es ist nicht im Interesse der Konföderation, Fort Sumter zu beschießen und einen Krieg gegen die Union zu beginnen.

VR 2: Der Deutsche Bund war ein loser Zusammenschluss aus Fürstentümern mit mehrheitlich
deutschsprachiger Bevölkerung. Burschenschaften in den 1830er Jahren waren
Zusammenschlüsse von Studenten. Sie verbreiteten und vertraten liberale
(demokratische Verfassung und Beteiligung, mehr Pressefreiheit) und nationale
(Ziel der Einigung der Staaten des deutschen Bunds zu einem deutschen
Nationalstaat) Gedanken galten. Aus dem Milieu der Burschenschaften heraus
wurde beispielsweise 1832 das Hambacher Fest veranstaltet, eine
Protestveranstaltung mit landesweiter Beteiligung, auf der offen Kritik an der
restaurativen und konservativen Politik des Deutschen Bundes geäußert wurde.

DH als Staaten des Deutschen Bundes würde in den 1830er Jahren Studenten der Burschenschaften bei der Auswanderung nach Amerika finanziell unterstützen.

VR 3: Die Dekommunisierung der DDR beschreibt im Rahmen dieser Debatte die Entfernung von allen ehemaligen Mitgliedern der Staatspartei SED aus öffentlichen Ämtern und Führungspositionen. Der vormalige Posten war ihnen damit für längere Zeit verwehrt. Für den beruflichen Aufstieg im öffentlichen Dienst der DDR war ein SED-Parteibuch Voraussetzung. Gegen einige Mitglieder des Ministeriums für Staatssicherheit wurde strafrechtlich ermittelt, teils mit folgenden Verurteilungen. Diese sind, ebenso wie die von der Treuhand verwalteten Posten, nicht Teil der Debatte.

DH bedauert die Dekommunisierung der DDR nach der deutschen Wiedervereinigung.

VR 4: Der irakische Diktator Saddam Hussein war 1990 im deutlich kleineren und militärisch unterlegenen Kuwait einmarschiert. Einer internationalen Koalition unter Führung der USA gelang die Vertreibung der irakischen Truppen aus Kuwait. Irakisches Territorium selbst wurde nicht angegriffen. Nach Ende dieses 2. Golfkriegs wurde ein UN-Embargo umgesetzt, das den Irak weitestgehend vom Welthandel ausschloss.

DH bedauert die UN-Sanktionen gegen den Irak.

Finale: Die Homosexuellen-Bewegung setzte sich in der Bundesrepublik Deutschland ab Anfang der 1970er Jahre für die Emanzipation Homosexueller ein. Neben Forderungen nach einem Ende der Diskriminierung und Kriminalisierung von Homosexualität kamen in diesem Zeitraum auch Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung in Ehe und Adoptionsrecht auf. Seit 1969 war gleichgeschlechtlicher Geschlechtsverkehr bei Erwachsenen (über 21 Jahre) straffrei.

Es ist Anfang der 1970er. DHG die Homosexuellen-Bewegung sollte sich ausschließlich für die Entkriminalisierung und Antidiskriminierung einsetzen, anstatt auch für eine rechtliche Gleichstellung (Ehe und Adoption) von Homosexuellen einzustehen.

hb.

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