Ach du Gutenberg (Cup) – Die Meister der Strei… äh Späße 2023
Vergangenes Wochenende fand vom 01.07. bis 02.07. der 12. Gutenberg Cup in Mainz statt. Im Finale konnte sich das Regierungs-Team 21 minutes of misery aus Heidelberg, Potsdam und Freiburg erfolgreich gegen die Heidelberger Opposition Wortschatz ist unser Mango durchsetzen.
Anders als bei regulären Turnieren ist beim Gutenberg Cup, einem Spaßturnier, die Unterhaltung des Publikums oberstes Ziel, an welchem sich Teilnehmer ausrichten. Hierzu nutzen Redner:innen etwa Sprache und Auftreten auf humoristische Weise oder weben in ihre Argumentation bwusst absurde Prämissen ein. Über drei Vorrunden hinweg erreichten dieses Ziel am besten die Final-Teams 21 minutes of misery (Konstantin Krüger – Rederei Heidelberg, Robert Wiebalck – Freiburg, und Joshua Lacy – Potsdam; Regierung) und Wortschatz ist unser Mango (Arvid B., David Stumpf, Tommy Klier – alle Rederei Heidelberg; Opposition). Fraktionsfreie Redner waren Lennart Lokstein (Saarbrücken), Jonathan Solbach (Hannah Arendt Debattierclub Marburg) und Delong Chen (Karlsruhe). Vor der Themenverkündung im Finale durften sich die Teams einen Gegenstand aussuchen, der sich auf ihre Position ausgewirkt hat. Wählen konnten sie aus einem Glaspokal, einer Fußmatte namens Willhelm, Hela-Ketchup und einem 20-seitigen Würfel. Die Regierung 21 minutes of misery entschied sich für den Ketchup, während die Opposition Wortschatz ist unser Mango die Fußmatte nahm. Das darauf basierende Finalthema lautete: Mein Gott ist immer eins besser als deiner: Hela ist der größere Gott als Willhelm.
Den Preis für die beste Finalrede vergab das Publikum an Robert Wiebalck (DC Freiburg), der Preis für den lustigsten Teamnamen ging an Rhetorisches Waterboarding aus Karlsruhe.
Juriert wurde das Finale von Julia Gmelin als Präsidentin (Münster), Samuel Gall (Wien) als Chair, Lars Munstermann (Magdeburg), Alena Haub (Mainz), Jan-Gunther Gosselke (Nürnberg-Erlangen) und Anouk Kinzel (Magdeburg). Darüber hinaus breakten Justus Raimann, Peter Teekat, Joey Budnik und Simon Lucas.
Die Cheforganisation übernahm Yannick Görtz vom Debattierclub Johannes Gutenberg e.V., unterstützt von Alena Haub. Mona Mezhoud und Till Beese stellten als Equity-Team sicher, dass alle lachen konnten und die Witze nicht zu sehr unter die Gürtellinie gingen. Für die Auswahl der Themen war die Chefjury, bestehend aus Samuel Gall, Jan-Gunther Gosselke und Jana Bielefeld, verantwortlich; die drei kümmerten sich ebenfalls um das Tabbing auf dem Turnier.
Top 10 Redner:innen (durchschnittliche Punkte):
- Lennart Lokstein | 59,72 Punkte
- Konstantin Krüger | 58,47 Punkte
- Jonathan Solbach | 58,11 Punkte
- Tommy Klier | 57,89 Punkte
- Arvid B. | 56,14 Punkte
- Delong Chen | 56,11 Punkte
- Joshua Lacy | 56,08 Punkte
- Jona Grimm | 55,67 Punkte
- Jonathan Krapp | 55,56 Punkte
- Mona Mezhoud | 54,97 Punkte
Themen:
VR1: Nur wer mitspielt, ist mittendrin: Sollten wir Sportwetten für das Debattieren einführen?
VR2: Infotext: Das „For The Plot“ Modell steht für Hedonismus, Main Charakter Vibes ausleben; also eine aktive Rolle in seinem Leben zu übernehmen und sich kurzfristig lebendig fühlen. Das „Eat. Pray. Love.“ Modell steht für einen Rückzug in ein wohlig warmes Privatleben, zum Beispiel gekennzeichnet durch Sleepovers, Eiscreme, Yoga Retreats, Rom Coms oder Ähnliches.
In eurem Leben hat sich gerade etwas drastisch verändert (Trennung Langzeitpartner, Studium abgebrochen o.Ä.): Sollte man das „For The Plot“ Modell anstelle des „Eat. Pray. Love.” Modells ausleben.
VR3: Paulaner statt Sylvaner: Sollten wir Bier gegenüber Wein vorziehen?
Finale: Regierung und Opposition konnten sich vor Verkündung und Thema je einen Gegenstand aussuchen. Der nachfolgende Text wurde nach Auswahl der Gegenstände mit Verkündung des Themas geteilt. Mögliche Gegenstände waren:
„(D20) Divion, der Göttliche Würfel, lenkt als Hüter des Glücks und der Wahrscheinlichkeit das Schicksal der Sterblichen durch seinen göttlichen Würfel. Er ist unberechenbar, segnet großzügig oder bringt Unglück über diejenigen, die seine Gunst nicht verdienen. Sein Kult basiert auf dem Würfeln als Ritual, um das Schicksal zu bestimmen und erinnert Sterbliche daran, dass das Leben voller Risiken und Belohnungen ist, und dass ihr Schicksal oft von einem einzigen Wurf abhängt.“
(Hela Ketchup) Hela, der Ketchup-Gott, offenbart sich als eine dunkle und verführerische Gottheit, der Wolllust, Überfluss und Gier verkörpert. Sein süßer und sinnlicher Geschmack zieht die Sterblichen in eine Welt der Begierde und des hedonistischen Genusses. Hela versetzt die Menschen in einen Zustand des Verlangens und der Sucht nach seinem Ketchup bringt, das als Symbol für grenzenlosen Überfluss und unersättliche Gier dient. Sein Kult verehrt ihn als den Verführer der Sinne und huldigt der sündhaften Lust, die seine Präsenz mit sich bringt.
(Glaspokal) Triumphus, der unbeugsame Glaspokal, ist eine kraftvolle Gottheit, die Stolz, Ehrgeiz und Erfolg mit einem „“Koste was es wolle““-Ansatz verkörpert. Seine Erscheinung als unerschütterlicher und furchtloser Glaspokal zeigt seine Entschlossenheit, jedes Hindernis zu überwinden. Triumphus inspiriert die Sterblichen, ohne Rücksicht auf Verluste nach ihren Zielen zu streben und mit unbeirrbarer Entschlossenheit für ihre Träume zu kämpfen. Sein Kult preist den Mut, alles zu geben, und ermutigt die Anhänger, bis zum Äußersten zu gehen, um ihren Erfolg zu erreichen, selbst wenn es Opfer erfordert.
(Fußmatte) Willhelm, die gütige Fußmatte, verkörpert Liebenswürdigkeit, Höflichkeit und Gastfreundschaft. Mit seiner einladenden und warmherzigen Art empfängt Willhelm die Sterblichen und bietet ihnen stets einen freundlichen und sanften Platz zum Verweilen. Die Form als Fußmatte symbolisiert seine Hingabe, den Menschen Komfort und Geborgenheit zu schenken. Allerdings wird Willhelm aufgrund seiner Liebenswürdigkeit oft ausgenutzt und übersehen, während er unermüdlich seine Hilfe und Unterstützung anbietet. Der Kult von Willhelm ehrt ihn als Hüter der Gastfreundschaft und ermutigt die Anhänger, ihre Freundlichkeit zu schätzen und zu schützen, während sie gleichzeitig lernen, ihre eigenen Grenzen zu setzen und sich selbst Wert zu schenken.
Das daraus resultierende Thema lautete: Mein Gott ist immer eins besser als deiner: Hela, der Ketchup-Gott, ist der größere Gott als Willhelm, die gütige Fußmatte.
jg./jgg./lok.