Berlin (Debating Union), Heidelberg (Rederei) und Tübingen gewinnen die Regionalmeisterschaften 2023
Die Ergebnisse der Regionalmeisterschaften 2023 stehen fest – Berlin gewinnt in Münster, Heidelberg in Saarbrücken und Tübingen gelingt der Heimsieg. Die Ergebnisse der drei Turniere nachfolgend im Überblick:
Norddeutsche Debattiermeisterschaft
Bei der Norddeutschen Meisterschaft in Münster triumphierte das Team Berufstätig und Break Berechtigt (Marc-André Schulz, Anna Filiptseva, Braedon Lehman – Berlin) auf der Opposition über die Regierung Münster – wird schon (Henry Keller, Paul Schmitz, Cathrine Thams) in einer Debatte über in allen Bundesländern gleichzeitig stattfindende Landtagswahlen, die genau nach der Hälfte der Legislaturperiode des Bundestages erfolgen sollten.
Komplettiert wurde das Finale durch die freien Reden von Joshua Lacy, Dario Werner und Susanna Wirthgen. Die Finaljury bestand aus den Chefjurierenden Anne Wessig (Hauptjurorin), Jannika Schoon und Hannah Bilgenroth, sowie Christoph Tovar als Präsident. Der Grund für die geringe Größe der Jury waren zahlreiche Clashes der Finalteams. Vierter Chefjuror war Christoph Saß. Das Tabteam bildeten Florian Bücksteeg und Christoph Tovar.
Marc-André Schulz erhielt den Preis für die beste Finalrede von der Ehrenjury, bestehend aus Svenja Schulze (Bundesministerin für Zusammenarbeit und Entwicklung), Maria Winkel (Bürgermeisterin der Stadt Münster), Matthias Schwarte (Kanzler der Universität Münster), Thomas Bücksteeg (Geschäftsführer der Europäischen Märchengesellschaft) und Matthias Carcasona (Vizepräsident der Deutschen Debattiergesellschaft). Jule Biefeld morderierte das Finale.
Die Auszeichnungen als beste Jurierende des Turniers erhielten Julius Müller-Kassner, Johanna von Engelhardt und Philipp Schmidtke sowie Julia Rühringer als beste Nachwuchsjurorin.
Die Ausrichtung der Norddeutschen Meisterschaft 2023 übernahm der Debattierclub Münster. Ben Justus Riepe, Lilith Bodenhausen und Kim Kersten sorgten als Cheforga für den reibungslosen Ablauf des Turniers.
Jurybreak:
Jule Biefeld, Hannah Bilgenroth, Titus Czaijka, Johanna von Engelhardt, Chris G., Lars Hansen, Kim Kersten, Julius Müller-Kassner, Julia Rühringer, Christoph Saß, Philipp Schmidtke, Jannika Schoon, Anne Wessig.
Teambreak (Gesamtpunktzahl):
1. Der Markt regelt das? (Susanna Wirthgen, Julius Klikar, Ole – Potsdam) – 984,42
2. Münster – wird schon (Henry Keller, Paul Schmitz, Cathrine Thams – Münster) – 955,59
3. Besser Doppelmoral als keine Moral (Ruben Herrmann, Jule Welker, Alexander Laufs – Hamburg) – 946,33
4. Berufstätig und Break Berechtigt (Marc-André Schulz, Anna Filiptseva, Braedon Lehman – Berlin) – 940,92
RednerInnen Top 10 (durchschnittliche Punktzahl nach Vorrunden):
1. Susanna Wirthgen – 58.25
2. Dario Werner – 57.71
3.Paul Schmitz – 57.00
4.Marc-Andre Schulz – 56.94
5. Julius Klikar – 55.38
6. Henry Keller – 55.25
7. Jule Welker – 54.83
8. Nico Lachmann – 54.42
9. Braedon Lehman – 53.19
10. O.S. – 52
Die Themen:
VR 1: Factsheet: Minijobs haben eine Lohnobergrenze von 520€ im Monat und begründen keine Ansprüche auf Leistungen der Arbeitslosen- Kranken- oder Pflegeversicherung oder auf Kurzarbeitergeld. Von der Rentenversicherungspflicht können Minijobber sich befreien lassen.
Sollten wir Minijobs nur noch für Schüler und Studenten erlauben.
VR 2: Factsheet: Eltern können bei jedem Kind gleichzeitig oder nacheinander jeweils bis zu drei Jahre Elternzeit (also unbezahlte Auszeit vom Beruf) nehmen. Außerdem stehen den Eltern gemeinsam insgesamt 14 Monate Basiselterngeld zu, wenn sie das Kind betreuen und ihnen dadurch Einkommen wegfällt. Je nach Höhe des wegfallenden Einkommens beträgt das Basiselterngeld zwischen 300 und 1800 Euro im Monat. Elternteile können die Monate frei untereinander aufteilen. Ein Elternteil kann dabei mindestens zwei und höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen.
Sollten Elternpaare nur Basiselterngeld erhalten, wenn beide Eltern den gleichen Zeitraum in Anspruch nehmen?
VR 3: Factsheet: Streiks sind in Deutschland nur für tarifvertragliche regelbare Forderungen zulässig. Für die Dauer eines Tarifvertrags gilt die sogenannte Friedenspflicht. Wenn nach Ende des Tarifvertrages keine Einigung gefunden werden kann dürfen Gewerkschaften zum Streik aufrufen. Deutschland hat eine durchschnittliche Streikdauer von ca. 16 Tagen/1000 Arbeitnehmer im Jahr. In Frankreich genügt es für einen Streik, wenn mindestens 2 Beschäftigte die Arbeit niederlegen und ihre Forderungen mit ihrer Arbeit (Bezahlung, Arbeitsbedingungen, dem Schutz von Jobs). Frankreich hat eine durchschnittliche Streikdauer von ca. 120 Tagen/1000 Arbeitnehmer im Jahr. Politische Streiks, d.h. Streiks, die nicht dem Arbeitskampf dienen, sind in beiden Ländern verboten. Die offenere Streikdefinition in Frankreich führt dazu, das umstritten ist, was als politischer Streik gilt. In der Praxis wird in Frankreich nicht juristisch gegen Streiks vorgegangen, die sich gegen politische Maßnahmen richten.
Ist das französische Modell des Streikrechts gegenüber dem deutschen zu bevorzugen?
VR 4: Factsheet: In Deutschland sind nicht alle legalen Substanzen im Supermarkt erhältlich. Einige sind je nach Gefahrengrad z.B. apothekenpflichtig oder nur unter bestimmten Voraussetzungen zu erhalten.
Sollten wir alle Drogen legalisieren?
HF: Factsheet: Das DRG-System entspricht dem Status Quo in der Finanzierung deutscher Krankenhäuser. Im DRG-System werden stationäre Behandlungsfälle zu Gruppen (DRGs) zusammengefasst. Die Zuordnung eines Falles zu einer Fallpauschale erfolgt aufgrund verschiedener Kriterien (Hauptdiagnose, Nebendiagnose, Prozeduren, Patientenalter, etc.) durch eine bundesweit einheitliche Software. Die Fallpauschale ist der Beitrag, der dann an das Krankenhaus für einen Patienten ausgezahlt wird. Das Krankenhaus finanziert sich im Status Quo ausschließlich über diese Fallpauschalen, es gibt keine Beträge für Personal- oder Materialkosten.
Das Selbstkostendeckungsprinzip war das Krankenhausfinanzierungssystem in Deutschland bis in die 1990er Jahre. Die Krankenhäuser hatten einen Anspruch darauf, dass die individuellen Selbstkosten eines sparsam wirtschaftenden und leistungsfähigen Krankenhauses.Sollten wir das DRG-System in der Krankenhausfinanzierung durch das Selbstkostendeckungsprinzip ersetzen?
F: Sollten alle Landtagswahlen gleichzeitig in der Mitte der Bundestagslegislaturperiode stattfinden?
hb./lok.
Westdeutsche Debattiermeisterschaft
Die Rederei e.V. aus Heidelberg wird Westdeutscher Debattiermeister 2023. Beim Finale im Landtag des Saarlandes setzten sich Katharina Uecker, Anna Markus und Arvid Baier aus der Regierung gegen Christian Kaerkes, Angélique Herrler und Johannes Meiborg vom Debattierclub Köln durch. Debattiert wurde das Thema „Sind die Proteste der Letzten Generation in ihrer aktuellen Form (z.B. Straßenblockaden durch Festkleben, Verschmutzungen in Museen oder Störungen von Veranstaltungen) zu begrüßen?“ Als Fraktionsfreie Redner ergänzten das Finale Julius Steen (Rederei e.V./Heidelberg), Leo Volkhardt (Rederei e.V./Heidelberg) und Florian Fabricius (Debattierclub Hansenberg/Geisenheim). Das Finale wurde juriert von Konrad Gütschow (Hauptjuror), Alena Haub, Marion Seiche und Jonathan Dollinger. Den Preis für die beste Finalrede verlieh die Ehrenjury aus Landtagspräsidentin Heike Becker, Staatssekretär Jan Benedyczuk, SR-Moderator Joachim Weyand und Alumnus Jan Ehlert an Johannes Meiborg.
Für besondere Jurierleistungen ausgezeichnet wurden Konstantin Krüger, Benedikt Rennekamp und Tim Reitze. Die Auszeichnung für besondere Nachwuchs-Jurierleistungen erhielt Sören Bürkle.
Als beste Rednerin der Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ wurde Thérèse Lovichi ausgezeichnet.
Das Turnier wurde vom Debattierclub Saar e.V. ausgerichtet und von Lennart Lokstein, Karl Schrader, Jasika Kaur, Florian Kohl und Jonathan Grobe organisiert. Als Chefjury für die Themen verantwortlich waren Marion Seiche, Alena Haub und Jonathan Dollinger. Die Rolle der Tabmasterin übernahm Maya Heckendorf.
Als Juror:innen breakten:
Benedikt Rennekamp, Jan Ehlert, Konrad Gütschow, Konstantin Krüger, Sören Bürkle, Tanja Leppla, Tim Reitze, Alena Haub, Jonathan Dollinger und Marion Seiche.
Als Teams breakten (Gesamtpunktzahl):
- Rhein aus Spaß (Christian Kaerkes, Angélique Herrler, Johannes Meiborg) – 988,17 Punkte
- Rederüffelnde (Leo Volkhardt, Bjarne Roggenbuck, Constanze Keck) – 966,33 Punkte
- Don’t debate daters (Katharina Uecker, Anna Markus, Arvid Baier) – 951,67 Punkte
- Rederalterspyramide (Jakob Sinn, Xenia Piskur-Panko, Julius Steen) – 916,33 Punkte
Die Top 10 Einzelredner:innen der Vorrunden waren (durchschnittliche Punkte pro Runde):
- Julius Steen – 59,17 Punkte
- Lukas Mengestu – 58,50 Punkte (verzichtete freiwillig auf einen Break als Fraktionsfreier Redner)
- Johannes Meiborg – 57,83 Punkte
- Leo Volkhardt – 57,79 Punkte
- Angélique Herrler – 56,17 Punkte
- Anna Markus – 54,33 Punkte
- Gweke Melanie Zeuner – 54,25 Punkte
- Timo Steinsberger – 53,83 Punkte
- Constanze Keck und Florian Fabricius – jeweils 53,62 Punkte
Die Themen:
VR 1: Sollte der Numerus Clausus durch fachspezifische Eignungstests ersetzt werden?
Infotext: Unter dem Numerus Clausus versteht man die Zugangsbeschränkung an Hochschulen und Universitäten über den Abiturschnitt.
VR 2: Sollte das Elterngeld nur dann ausgezahlt werden, wenn beide Elternteile gleich viel Elternzeit nehmen?
Infotext: Elterngeld wird an Personen gezahlt, die nach der Geburt eines Kindes weniger arbeiten, um sich um das Kind zu kümmern. Das Elterngeld ist einkommensabhängig und beträgt zwischen 65 und 100 Prozent des früheren Netto-Monatseinkommens, höchstens 1.800 Euro, mindestens 300 Euro im Monat. Im Status Quo gibt es 14 Monate Elterngeld, wobei es maximal 12 Monate an eine Person ausgezahlt wird; Ausnahmen für Alleinerziehende.
VR 3: Ist es im Interesse der katholischen Kirche, den Reformbestrebungen des „Synodalen Weges“ zu entsprechen?
Infotext: Der “Synodale Weg” ist ein Gremium aus deutschen Katholik*innen (sowohl Geistliche als auch Laien), das Reformvorschläge für die katholische Kirche erarbeiten sollte. Verbindliche Beschlüsse kann das Gremium nicht fassen. Grundsätzlich kann dies nur der Papst, teilweise ein einzelner Bischof für sein Zuständigkeitsgebiet (Diözese), wozu er aber typischerweise der Genehmigung des Papstes bedarf. 2023 beschloss der Synodale Weg einige Reformvorschläge. Dazu gehören im Wesentlichen:
– stärkere Einbeziehung von Laien in die Beschlussfassung der Kirche.
– langfristig: Abschaffung des Zölibats; kurzfristig: großzügigere Erteilung von Ausnahmen.
– Frauen sollen mehr geistliche Ämter besetzen dürfen (z.B. Diakonat, nicht aber Priestertum) und mehr geistliche Handlungen vornehmen dürfen (z.B. Taufen).
– Möglichkeit einer Segnung (nicht einer Ehe) für gleichgeschlechtliche Paare.
VR 4: Sollten die Demokraten Joe Biden für eine zweite Amtszeit als Präsidenten aufstellen?
Halbfinals: Sollte Deutschland seine Kündigungsschutzgesetze und Sozialleistungen am Prinzip der “Flexicurity” ausrichten?
Infotext: “Flexicurity” beschreibt eine Arbeitsmarktpolitik, bei der Arbeitgeber*innen ihren Arbeitnehmer*innen relativ leicht kündigen können. Arbeitslose erhalten allerdings vergleichsweise großzügige staatliche Sozialleistungen. “Flexicurity” ist z.B. das Leitprinzip der dänischen und der niederländischen Arbeitsmarktpolitik. Demgegenüber existieren in Deutschland strenge Kündigungsschutzgesetze. Die Sozialleistungen für Arbeitslose sind jedoch (nach einer Übergangszeit) eher niedrig und werden nur unter strengen Bedingungen gezahlt.
Finale: Sind die Proteste der Letzten Generation in ihrer aktuellen Form (z.B. Straßenblockaden durch Festkleben, Verschmutzungen in Museen oder Störungen von Veranstaltungen) zu begrüßen?
Infotext: 2022 kündigte die Letzte Generation an, mit ihren Protesten aufzuhören, wenn auf Autobahnen ein Tempolimit von 100 km/h eingeführt wird und das 9€-Ticket verlängert wird. 2023 forderten sie zusätzlich die Einrichtung eines Gesellschaftsrats für den Klimaschutz, der klären soll, wie das 1,5° Ziel gesellschaftlich erreicht werden kann.
lok.
Süddeutsche Debattiermeisterschaft
In Tübingen konnte sich in einem Heimsieg die Streitkultur mit dem Team SKommt wie SKommt (Brian Ortmann, Viet Hoang, Emanuel ten Brink – Tübingen) auf der Regierung knapp über die Opposition Nett hier – aber waren Sie schonmal in Wien? (Barbara Neuwirth, Katrin Fallmann,Victor Bervoets) in einer Debatte darüber, ob die EU wirtschaftliche Abkommen an die Einhaltung von Menschenrechten koppeln sollte, durchsetzen. Den Preis für die beste Finalrede, verliehen von der Ehrenjury aus Ansgar Kemmann, Prof. Dr. Joachim Knape, Prof. Dr. Karla Pollmann, Dr. Jonathan Keir, Anette Widmann-Mauz und Chiara Throner, gewann Barbara Neuwirth. Komplettiert wurde das Finale durch die freien Reden von Jonathan Krapp, Andrey Belkin und Till Walter. Die Finaljury bestand aus den Chefjurierenden Btissam Boulakhrif (Hauptjurorin), Jan-Gunther Gosselke und Meike Gärtner, Jannis Limperg, Jola Schmidt sowie Simon Lucas als Präsident.
Für besondere Jurierleistungen ausgezeichnet wurden Sven Jentzsch, Meike Gärtner und Jannis Limperg. Die Auszeichnung für besondere Nachwuchs-Jurierleistungen erhielt Christopher Clauß; die beste Redeleistung in der Kategorie Deutsch als Fremdsprache erbrachte Ilya Slenzek.
Das Turnier wurde von der Streitkultur Tübingen ausgerichtet und von Jessica Bonn und Michel Hofe organisiert. Als Chefjury für die Themen verantwortlich waren Justus Raimann, Jan-Gunther Gosselke, Celine Harms und Btissam Boulakhrif. Die Rolle des Tabmasters übernahm Josef Hoppe.
Jurybreak:
Christopher Clauß, Jamie Amthor, Jannis Limperg, Jola Schmidt, Liam Urban, Meike Gärtner, Roman Korecky, Simon Lucas, Sven Jentzsch, Btissam Boulakhrif (CA), Jan-Gunter Gosselke (CA) und Justus Raimann (CA).
Teambreak (Gesamtpunktzahl):
1. Nett hier – aber waren Sie schonmal in Wien? (Barbara Neuwirth, Katrin Fallmann,Victor Bervoets – Wien) – 972.33
2. SKommt wie SKommt (Brian Ortmann, Viet Hoang, Emanuel ten Brink – Tübingen) – 902.00
3. DCAC Bundesstraße ins Fegefeuer (Jonathan Krapp, Georg Wicke-Arndt, Mattis Lindemann – Aachen) – 853.00
4. (Anh) two and a half girls (Anh Tu Ngo, Anne Uder, Mareike Albert – Würzburg) – 834.17
Ebenfalls unter den Top-Teams vertreten waren die nicht breakberechtigten SK nicht breakrelefant (Joschka Braun, D.H., Chiara Throner – Tübingen) mit 1042.50 Punkten und Stuttgarts stotternde Stubenhocker (Andrey Belkin, Vanessa Chan, Markus Gelfgren – Stuttgart) mit 930.67 Punkten.
RednerInnen Top 10 (durchschnittliche Punktzahl nach Vorrunden):
1. Joschka Braun – 60.38
2. Samuel Gall – 58.67
3.D.H. – 57.04
4.Chiara Throner – 55.58
5. Jonathan Krapp – 55.08
6. Barbara Neuwirth – 54.29
7. Andrey Belkin – 54.12
8. Katrin Fallmann – 53.71
9. Victor Bervoets – 53.50
10. Emanuel ten Brink – 52.50
Die Themen:
VR 1: Factsheet: Eine im Oktober 2022 getroffene politische Übereinkunft der grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und Nordrhein-Westfalen mit dem Energiekonzern RWE sieht unter anderem vor, zwei Braunkohlekraftwerke bis 2024 laufen zu lassen, aber den Kohleausstieg im Rheinischen Revier um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen. Die Ausstiegsvereinbarung sah außerdem vor, dass die Siedlung Lützerath in Nordrhein-Westfalen, die ein Symbol für die Klimaschutzbewegung ist, abgerissen wird, um dort Kohle zu fördern.
Es ist der 1.10.2022. Sollten wir uns als Führung der Grünen hinter den „Kohle-Deal“ stellen?
VR 2: Factsheet: Der Teufel trägt Prada ist eine sog. Romantische Komödie. Die Hauptfigur Andrea Sachs (Andy) erhält nach ihrem Universitätsabschluss eine Stelle als zweite Assistentin einer anspruchsvollen Chefredakteurin Miranda Priestly einer wichtigten Modezeitschrift (The Runway). Andy hat nichts mit Mode am Hut, sieht den Job aber als Sprungbrett in den seriösen Journalismus. Ihr Job erweist sich als ungemein belastend aufgrund der hohen Erwartungen ihrer Chefin, hoher Arbeitsintensität und Kollegen-Spotts wegen ihres fehlenden Gespürs für Mode. Andy wächst jedoch, u.a. aufgrund eines Makeovers durch den befreundeten künstlerischen Leiter der Zeitschrift, Nigel, in den Job hinein und entwickelt sich zur geschätzten Mitarbeiterin Mirandas. Jedoch wirkt sich dies negativ auf Andys Freundschaften und ihre Partnerschaft aus. Sie hat weniger Zeit und entfremdet sich auch aufgrund ihres neuen „Looks“ und der Geringschätzung ihres sozialen Umfelds für ihren Beruf von ihrem Freundeskreis und ihrem Partner Nate. Als Andy Gelegenheit erhält, mit ihrer Chefin auf die jährliche Modenschau nach Paris zu reisen, möchte ihr Freund Nate eine Auszeit, mit der Aussage „dass sie nun in zwei getrennten Welten lebten und sie in Wirklichkeit eine „Beziehung“ mit ihrer Chefin führe“. Während der Auszeit nimmt Andy den wichtigen Karriereschritt der Paris-Reise wahr und beginnt eine Affäre mit einem Journalisten. Nachdem ihre Chefin zum Erhalt ihrer Position als Chefredakteurin Nigel einen wichtigen Karriereschritt kostete, kündigt Andy, da sie nicht so werden wolle wie ihre Chefin. Dennoch verhilft ihr Miranda durch ein Empfehlungsschreiben zu einer Stelle als Redakteurin beim New Yorker („keine ihrer Assistentinnen habe sie so enttäuscht wie Andy, aber er wäre ein Idiot, wenn er sie nicht einstellen würde“).
Der Film endet u.a. damit, dass sich Andy und Nate versöhnen.
https://www.youtube.com/watch?v=Xb_AcIc2c7c bis 1 Min 20sek
Wäre es wünschenswert, wenn die Café-Szene in „Der Teufel trägt Prada“ nicht existieren würde?
VR 3: Gegeben die Labour Party ist nach der nächsten Wahl in Regierungsverantwortung: Sollten wir als Labour-Party-Regierung einen Beitritt des Vereinigten Königreichs zur EU beantragen?
VR 4: Factsheet: Österreich wurde nach dem 2. Weltkrieg in vier Besatzungszonen (Frankreich, USA, Vereinigtes Königreich, Sowjetunion) aufgeteilt. Nach 1945 begannen Verhandlungen über den Abzug der Truppen und die Auflösung der Besatzungszonen zugunsten voller Souveränität. 1954 verlangte Moskau bei der Berliner Außenministerkonferenz hierfür Österreichs Neutralität. Während die Bundesrepublik Deutschland 1954 der NATO beitrat, wurden die Verhandlungen über die volle Souveränität Österreichs in Moskau weitergeführt. 1955 unterzeichneten Österreich und die Sowjetunion das Moskauer Memorandum, in welchem Österreich versprach, nach Abschluss eines so genannten Staatsvertrages seine immerwährende Neutralität zu erklären. Der Staatsvertrag legt fest, dass „die Alliierten und Assoziierten Mächte anerkennen, daß Österreich als ein souveräner, unabhängiger und demokratischer Staat wiederhergestellt ist [und] erklären, daß sie die Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit Österreichs, wie sie gemäß dem vorliegenden Vertrag festgelegt sind, achten werden.“
Es ist 1955 vor Unterzeichnung des Moskauer Memorandums. Sollten wir als Republik Österreich versprechen, nach Abschluss des Staatsvertrages unsere immerwährende Neutralität zu erklären?
HF: Factsheet: Donald Trump wurde am 30. März 2023 von einer Grand Jury in New York City angeklagt, Geschäftsunterlagen zu Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl in den USA 2016 gefälscht zu haben. Trump ist der erste US-Präsident, der jemals angeklagt wurde. Im Falle einer Verurteilung beträgt die Maximalstrafe 100 000 US-Dollar oder fünf Jahre Gefängnis.
Schadet die Anklage von Donald Trump mehr als sie nutzt?
F: Sollte die EU wirtschaftliche Abkommen mit anderen Staaten an die Einhaltung von Menschenrechtsstandards koppeln?
jgg.