Freiburg gewinnt Campus-Debatte Hamburg 2022
Im Finale der Campus-Debatte Hamburg, die vom 13.-15.05. ausgetragen wurde, setzte sich die Regierung Bitte nur klausurrelevante Motions aus Freiburg (Johanna Williams, Karsten Seng, Robert Wiebalck) gegen die Opposition Equity – Ein Positiv- und zwei Negativbeispiele (Susanna Wirthgen, Dario Werner, Johannes Meiborg) aus Potsdam/Hamburg/Münster durch.
Die Debatte zum Thema „Sollten Staaten allen Bürger:innen im Kriegsfall jederzeit die Ausreise erlauben, auch wenn das die Wehrfähigkeit des Staates kostet?“ wurde komplettiert durch die Fraktionsfreien RednerInnen Markus Schmidt, Jan-Gunther Gosselke und Konrad Gütschow. Als Jury fungierten Marion Seiche (Hauptjurorin), Jonas Reichert, Bjarne Roggenbuck, Sven Bake und Lennart Lokstein. Ruben Herrmann präsidierte.
Die Ehrenjury, bestehend aus Dr. Thomas Paulsen (CFO der Körber-Stiftung), Prof. Dr. Ursula Schröder (wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik), Hannah Lena Groß (Webvideoproduzentin) und Dr. Barbara Schunicht (Deutsche Debattiergesellschaft) vergaben den Preis für die beste Rede des Finals an Johannes Meiborg.
Die Auszeichnungen für hervorragende Jurierleistungen wurden verliehen an Lennart Lokstein, Sven Bake, Jonathan Dollinger und Bjarne Roggenbuck (Nachwuchspreis). Die Finalveranstaltung wurde moderiert von Gina Konietzky.
Das Turnier wurde vom Debattierclub Hamburg e.V. ausgerichtet. HauptorganisatorInnen waren Jannika Schoon und Max Maas. Die sportliche Leitung des Turniers übernahmen die Chefjurierenden Ruben Herrmann, Marion Seiche und Constanze Keck. Unterstützt wurden sie dabei von Leonardo Martinez und Sven Bake als Tabmaster, wobei letzterer gemeinsam mit Susanna Wirthgen auch Equity-Officer war.
Teambreak (Gesamtpunktzahl nach Vorrunden)
1. Bitte nur klausurrelevante Motions (Johanna Williams, Karsten Seng, Robert Wiebalck) – 1201,67
2. Equity – Ein Positiv- und zwei Negativbeispiele (Susanna Wirthgen, Dario Werner, Johannes Meiborg) – 1194,67
3. Skatastrophal unentschlossen (Konrad Gütschow, Jessica Bonn, Felix Groß) – 1162,33
4. Aus Glaspokalen kann man so schlecht trinken (Alena Haub, M. G., Tommy Klier) – 1189,51
Jurybreak
Bjarne Roggenbuck, Hannah Bilgenroth, Jannis Limperg, Jonas Reichert, Jonathan Dollinger, Lars Froitzheim, Lennart Lokstein, Marion Seiche (CJ), Patrick Barthel, Ruben Herrmann (CJ), Simon Lucas, Sven Bake
RednerInnen Top 10 (durchschnittliche Punktzahl nach Vorrunden)
1. Konrad Gütschow (56,10)
2. Dario Werner (56,04)
3. Johanna Williams (55,74)
4. Alena Haub (54,9)
5. Markus Schmidt (54,17)
6. Justus Raimann (53,93)
7. G. (53,47)
8. Samuel Gall (53,17)
9. Johannes Meiborg (52,63)
10. Karsten Seng (52,37)
Die Themen des Turniers im Überblick:
R1: Factsheet: Im SQ müssen Spenden an Parteien über 10.000 € im jährlichen Rechenschaftsbericht mit Name und Anschrift der spendenden Person und der Gesamthöhe der Spende veröffentlicht werden. Ab einer Höhe von 50.000 € müssen eingehende Spenden sofort beim Bundestagspräsidenten gemeldet werden. Spenden an Parteien bis 9.999 € werden nicht veröffentlicht. Spenden aus dem Nicht-EU-Ausland sind im SQ verboten.
Sollten Parteispenden jeglicher Höhe offenlegungspflichtig sein?
R2: Factsheet: Unter Friedhofszwang wird (in Deutschland) eine Vorschrift verstanden, die es verbietet, die physischen Reste eines toten Menschen (also den Sarg mit der Leiche oder die Urne mit der Asche) an einem anderen Ort als auf einem zu diesem Zwecke gewidmeten Ort, dem Friedhof, aufzubewahren. Ausgenommen davon ist die Seebestattung (Verstreuen der Asche auf offenem Salzgewässer und “rauem Grund” (Gebiete, in denen weder gefischt, noch Wassersport betrieben wird)).
Sollte der Friedhofszwang abgeschafft werden?
R3: Sollten Staaten Kunst- und Kulturgüter, die in der Kolonialzeit aus den ehemaligen Kolonien ausgeführt wurden, an die Herkunftsgesellschaften zurückgeben?
R4: Factsheet: Im Jahr 1975 begann die Sowjetunion mit der Aufstellung zielgenauerer, atomar bestückbarer Mittelstreckenraketen, die Ziele in Westeuropa innerhalb von fünf bis zehn Minuten erreichen konnten. In der NATO verfügten nur Frankreich und Großbritannien über – zahlenmäßig weit unterlegene – atomar bestückbare Mittelstreckenraketen in Europa. Der daraufhin gefasste Doppelbeschluss der NATO vom 12. Dezember 1979 bestand aus zwei Teilen: Die NATO kündigte die Aufstellung neuer, mit Atomsprengköpfen bestückter Mittelstreckenraketen in Westeuropa an. Sie begründete diesen Schritt als Modernisierung und Ausgleich einer Lücke in der atomaren Abschreckung, die die Stationierung der sowjetischen Raketen bewirkt habe. Die NATO verlangte bilaterale Verhandlungen der Supermächte über die Begrenzung ihrer atomaren Mittelstreckenraketen (Raketen mit einer Reichweite zw. 1000 und 5500 km) in Europa. Dabei blieben die französischen und ein Teil der britischen Atomraketen ausgeklammert.
Es ist 1980. Gegeben, dass die genannten Voraussetzungen erfüllt sind: Sollte die Bundesregierung der Aufstellung atomarer Mittelstreckenraketen gemäß des Doppelbeschlusses zustimmen?
R5: Sollte es für queere Personen nicht als bedeutsam gelten, sich zu outen?
HF: Factsheet: Flache Hierarchien zeichnen sich im Gegensatz zu starken Hierarchien durch weniger Hierarchieebenen, lockereren Umgang zwischen Führungskräften und ihren Mitarbeiter*innen und weniger starren Abteilungsgrenzen in Unternehmen aus.
Ist eine Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien gegenüber einer mit starken Hierarchien zu bevorzugen?
F: Sollten Staaten allen Bürger:innen im Kriegsfall jederzeit die Ausreise erlauben, auch wenn das die Wehrfähigkeit des Staates kostet?
rw./jgg.