Münster/Hamburg gewinnt Campus-Debatte Hamburg

Datum: 19. Mai 2021
Redakteur:
Kategorie: Campus-Debatten, Turniere

Die Sieger: Matthias Gansen (o.l.), Christoph T. (o.r.) und Christopher Gack (u.) – © Privat

Im Finale der Campus-Debatte Hamburg 2021 konnte sich am Ende das Oppositionsteam Die Pegelkommission (Christoph T., Christopher Gack, Matthias Gansen) aus Münster und Hamburg durchsetzen. Sie besiegten die Debating Cats Heidelberg (Benedikt Rennekamp, Angélique Herrler, Samuel Gall) in der Regierung. Als Fraktionsfreie RednerInnen komplettierten Anne Wessig (Hannover), Susanna Wirthgen (Potsdam) und Christoph Saß (Münster) die Debatte zum Thema „Sollte die EU eine gemeinsame europäische Armee aufbauen, statt eine weitere Integration in die NATO anzustreben“. Juriert wurde das Finale von Joschka Braun (Hauptjuror) sowie Konrad Gütschow, Jan-Gunther Gosselke und Emma Hansen.

Den Preis für die beste Finalrede erhielt der Ergänzungsredner der Opposition, Christopher Gack, nach Publikumsabstimmung. Für hervorragende Jurierleistungen wurden Btissam Boulakhrif, Konrad Gütschow, Jan-Gunther Gosselke und Emma Hansen (Nachwuchspreis) ausgezeichnet. Die Finalveranstaltung wurde von Julian Staudt moderiert und ist auf Youtube zu finden.

Teambreak:
1. Debating Cats Heidelberg (Benedikt Rennekamp, Angélique Herrler, Samuel Gall) – 1235,75 P.
2. Die Pegelkommission (Christoph T., Christopher Gack, Matthias Gansen) – 1229,25 P.
3. Mainzkultur Dionysos (Alena Haub, Justus Raimann, Michel Hofe; Mainz/Tübingen) – 1199,25 P.
4. Münster Under Pressure (Lilith Bodenhausen, Christoph Saß, Valentina Breitenbach) – 1174,33 P.

Fraktionsfreie Rednerinnen Break:
Johanna Williams, Chiara Throner, Susanna Wirthgen, Anne Wessig, Zoé Sandle und Felicitas Strauch

Jurybreak (in alphabetischer Reihenfolge):
Btissam Boulakhrif, Cedric Tonye-Djon, Emma Hansen, Erik Thierolf, Jan-Gunther Gosselke, Johannes Meiborg, Jonas Reichert, Joschka Braun (CJ), Konrad Gütschow, Konstantin Krüger (CJ), Paul Schmitz, Samuel Scheuer und Sibylla Jenner (CJ)

RednerInnen Top-10 (Punkte im Durchschnitt):
1. Christoph Saß – 56,80 P.
2. Samuel Gall – 55,20 P.
3. Johanna Williams – 54,88 P.
4. Christopher Gack – 54,62 P.
5. Angélique Herrler – 54,22 P.
6. Jakobus Jaspersen – 53,27 P.
7. Justus Raimann – 52,62 P.
8. Chiara Throner – 52,55 P.
9. Matthias Gansen – 52,38 P.
10. Christoph T. – 52,28 P.

Die Campus-Debatte wurde vom Debattierclub Hamburg in Person von Sarah Krenz, Lars Hansen und Georg Maxton organisiert. Es nahmen 18 Teams teil. Die Chefjury bestand aus Konstantin Krüger, Sibylla Jenner und Joschka Braun. Leonardo Martinez war verantwortlich für das Tab.

Die Themen:

R1: Infoslide: Der Eurovision Song Contest ist ein international ausgetragener, auf Europa zentrierter Musikwettbewerb, bei dem jeweils ein/e Amateurkünstler*in einen Staat repräsentiert. Diese treten dann gegeneinander an, wobei Jurys und das Publikum über den Sieg entscheiden. Der ESC 2021 findet dieses Jahr am 22. Mai statt (schaut ihn euch an!). In den letzten Jahren, waren immer wieder Beiträge zu finden, die eine politische Dimension hatten. Beispiele sind Jamala mit “1944” einem kontroversen Lied über die Krimtataren (2016) aufgrund dessen Russland in dem Jahr seine Teilnahme absagte, sowie Armenien mit dem Lied “Don’t deny”(2017), das an den Genozid an Armeniern erinnerte und von Azerbaijan als Provokation verstanden wurde. Die EBU (das Organisationskomitte des ESC) hat in den letzten Jahren seine Anforderungen an Lieder verschärft, die zugelassen werden. Klare politische Stellungnahmen sind unzulässig. Diese Regel fand im Jahr 2021 Anwendung auf ein weißrussisches Lied, das die Proteste gegen den weißrussischen Diktator Lukashenko kritsierte und sich über diese lustig machte. Das Lied wurde nicht zugelassen. Weißrussland sagte daraufhin seine Teilnahme am ESC 2021 ab.

Sollten politische Stellungnahmen beim ESC zugelassen werden?

R2: Infoslide: Im Kontext dieser Debatte versteht man unter emotionalen Dienstleistungen jede Form von Dienstleistung, die die eigenen emotionalen Bedürfnisse befriedigt oder einem dabei hilft sozialen Erwartungen zu entsprechen. Die Dienstleistungen beinhalten häufig das Mieten von Freunden, Partnern oder Verwandten, mit denen man seine Freizeit verbringt, Gespräche führt, oder sich zu sozialen Veranstaltungen begleiten lässt. Unter emotionalen Dienstleistungen versteht man jedoch nicht Psychotherapie, Prostitution und soziale Arbeit.

Ist das verbreitete Aufkommen von emotionalen Dienstleistungen zu begrüßen?

R3: Infoslide: Die Antifaschistische Aktion ist ein Oberbegriff für eine Bewegung, die der linken bis linksextremen Szene angehört und verschiedene meist sehr lose Organisationsstrukturen umfasst. Die Antifa hat sich primär zum Ziel gesetzt Faschismus zu bekämpfen. Sie meldet häufig Demos gegen Rechts selbst an und organisiert diese. Sie sieht besonders den Kapitalismus und Rechtsextremismus als Ausformung des Faschismus in der heutigen Gesellschaft und bekämpft diese daher. Hierbei setzt sie typischerweise Mittel des zivilen Ungehorsams, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Sachbeschädigung, Sitzblockaden ein, In Ausnahmefällen wird auch Gewalt gegen Personen eingesetzt (typischerweise Rechtsextreme), was jedoch in der Bewegung stark diskutiert wird. Die bekanntesten Beispiele von Antifa-Aktivität der letzten Jahre in Deutschland liegen in der Sabotage rechtsradikaler Demonstrationen, Veröffentlichung der Namen bekannter Neonazis, sowie öffentlichkeitswirksame Vandalismusakte bei Unternehmen, denen die Bewegung ausbeuterische Methoden vorwirft. Die Antifa als soziale Bewegung hat keine festen Anführer:innen, auf lokaler Ebene kann es Gruppierungen mit festeren Organisationsstrukturen geben. In Deutschland ordnet der Verfassungsschutz die Antifa dem Linksextremismus zu und beobachtet einige der Antifa Gruppen.

Nützt die Antifa in ihrer jetzigen Form in Deutschland mehr, als dass sie schadet?

R4: Infoslide: Im Kontext dieser Debatte bezeichnet ein europäisches Klima-Komitee ein vollständig von europäischen Klimawissenschaftler:innen gewähltes Komitee. Das Klima-Komitee ist zuständig für die europäische Klimapolitik, was unter anderem den Beitritt zu internationalen Klimaabkommen, CO2 Beschränkungen und Besteuerungen und anderen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels oder dessen Folgen beinhaltet. Hierzu kann es für die Mitgliedstaaten verbindliche Verordnungen erlassen. Analog zu anderen Institutionen der EU besitzt das Komitee ein ausreichendes Budget um juristische Beratung, Gebäude und Personal zu beschäftigen, die für ihre Arbeit notwendig sind.

Sollte Klimapolitik von einem europäischen Klima-Komitee, statt wie bisher von nationalen Parlamenten und Regierungen beschlossen werden?

R5: Infoslide: Fan-ownership ist ein System für die Verwaltung und den Besitz von professionellen Sportvereinen. Hierbei werden die Anteile inklusive deren Stimmrecht an einzelne Individuen verkauft. Jede Person kann maximal einen Anteil halten, wobei es keine unterschiedlichen Gewichtungen von Anteilen gibt. In England praktizieren einige Clubs (bspw. der AFC Wimbledon) fan-ownership freiwillig. In Deutschland gilt derzeit die 50+1 Regel für die Lizensierung, wobei Investoren mehrere Anteile halten dürfen, jedoch nicht mehr als 50 %.

Sollte fan-ownership weltweit für alle professionellen Sportvereine verpflichtend sein?

HF: Infoslide: Du bist eine talentierte Person in ihren Zwanzigern, die kurz vor dem Beginn ihrer Karriere steht. Du hast die Wahl zwischen einem Job, bei dem du viel Geld verdienst aber für den du keine große Leidenschaft hast (Zum Beispiel: Anwält:in in einer Großkanzlei, Banker:in, Manager:in, Unternehmensberater:in) und einem Job bei dem du deutlich weniger Geld verdienst aber für den du eine große Leidenschaft hast. (Zum Beispiel: Künstler:in, Arbeit in einer Hilfsorganisation, Wissenschaftler:in, Köch:in)

Sollte man sich als die Person für ihre große Leidenschaft anstatt für die bessere Bezahlung entscheiden?

F: Infoslide: Seit Gründung der EU wurde die Idee einer europäischen Armee immer wieder diskutiert. Emmanuel Macron hat ein Konzept strategischer Unabhängigkeit Europas vorgeschlagen, auf Kosten einer starken Kooperation mit der NATO. Der Aufbau einer europäischen Armee beinhaltet insbesondere mehr gemeinsame Einsätze, Truppen und Organisation sowie die langfristige Auflösung der nationalen Armeen. Das NATO Bündnis für den Verteidigungsfall bliebe dadurch unberührt. Deutschland hat derartige Überlegungen bisher abgelehnt und präferiert eine weitere Integration in die NATO. Diese würde die Erfüllung des 2% Ziels, mehr Truppenstationierungen und -zusammenlegungen beinhalten.

Sollte die EU eine gemeinsame europäische Armee aufbauen, statt eine weitere Integration in die NATO anzustreben?

jm.

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