Münster/BDU gewinnt die Campus-Debatte Leipzig 2019
Im Finale der Campus-Debatte Leipzig 2019 konnte sich ein Mixed-Team des DC Münster und der Berlin Debating Union, bestehend aus Anton Leicht und Elâ Marie Akay als Team Wir lassen uns nicht erpressen in der Schließenden Opposition zum Thema “DH bevorzugt kollektivistische Gesellschaften gegenüber individualistischen Gesellschaften (inkl. Infoslide)” den Turniersieg sichern. Als Schließende Opposition setzten sie sich gegen die Teams „The Bourgeoise strikes back“ by Wildcorn Studios (Luise Häder, Tim Reitze; Rederei HD) in der Eröffnenden Regierung, Octopenis – gib Acht! (Christopher Gack, Jannika Schoon; Hamburg) in der Eröffnenden Opposition, sowie Streitkultur – Mit viel Privileg und etwas harter Arbeit kann man es schaffen (Marius Hobbhahn, Samuel Scheuer; Tübingen) in der Schließenden Regierung durchsetzen.
Juriert wurde das Finale von Jonathan Scholbach als Chair, sowie Maya Heckendorf, Anne Wessig und Karsten Seng.
Den Preis für die beste Finalrede vergab die Ehrenjury, bestehend aus Prof. Dr. Johanna Wanka, Prof. Dr. Birgit Dräger, Gotthard Weidel und Pascal Schaefer, an die zweite Rede der Eröffnenden Opposition von Jannika Schoon.
Mit den Preisen für herausragende Jurierleistungen wurden Sven Jentzsch und Karsten Seng ausgezeichnet. Den Nachwuchs-Preis erhielt Anne Wessig aus Hannover.
Teambreak:
1. BDU pumpkin POI (Kathrin Niederschuh, Jonas Huggins) – 13 P.
2. Streitkultur – Mit viel Privileg und etwas harter Arbeit kann man es schaffen (Marius Hobbhahn, Samuel Scheuer) – 12 P.
3. In vino impact (Konstantin Krüger, Sibylla Jenner) – 11 P.
4. Octopenis – gib Acht! (Christopher Gack, Jannika Schoon) – 11 P.
5. „The Bourgeoise strikes back“ by Wildcorn Studios (Luise Häder, Tim Reitze) – 11 P.
6. Streitkultur Ganesha (Justus Raimann, Joschka Braun) – 10 P.
7. Wir lassen uns nicht erpressen (Elâ Marie Akay, Anton Leicht) – 10 P.
8. Kampfkunst Gijo (Johannes Bechtle, Gina Konietzky) – 10 P.
Das Team Heidelberg – Debattieren geht über studieren (Angélique Herrler, Stanislaus Stein) erreichte ebenfalls 10 Teampunkte, fiel aufgrund niedrigerer Rednerpunkte aber aus dem Break heraus.
Jurorenbreak:
Als Juroren breakten Anne Wessig, Karsten Seng, Leo J. Volkhardt, Viet Hoang Nguyen, Maya Heckendorf, Jana Bielefeld, Sven Jentzsch, Lukas Hambüchen, Georg Wicke, Erik Frehse, Philipp Schmidtke, Jakobus Jaspersen, Madlen Stottmeyer und Jonathan Scholbach.
In den Halbfinals standen sich jeweils folgende Teams gegenüber:
Halbfinale 1:
- ER: Kampfkunst Gijo
- EO: „The Bourgeoise strikes back“ by Wildcorn Studios
- SR: BDU pumpkin POI
- SO: Octopenis – gib Acht!
- Jury: Sven Jentzsch (c), Lukas Hambüchen, Jana Bielefeld, Maya Heckendorf, Philipp Schmidtke
Halbfinale 2:
- ER: Streitkultur – Mit viel Privileg und etwas harter Arbeit kann man es schaffen
- EO: Wir lassen uns nicht erpressen
- SR: Streitkultur Ganesha
- SO: In vino impact
- Jury: Madlen Stottmeyer (c), Jonathan Scholbach, Anne Wessig, Karsten Seng, Georg Wicke
Die RednerInnen Top10 (Punktedurchschnitt):
1. Marius Hobbhahn – 80,59
2. Kathrin Niederschuh – 80,00
3. Jonas Huggins – 79,79
4. Samuel Scheuer – 79,59
5. Justus Raimann – 78,59
6. Tim Reitze – 78,40
7. Konstantin Krüger – 78,00
7. Nico Lachmann – 78,00
9. Anton Leicht – 77,79
10. Christopher Gack – 77,59
11. Joschka Braun – 77,59
Für die Themen des Turniers war die Chefjury, bestehend aus Jonathan Scholbach, Madlen Stottmeyer und Jakobus Jaspersen zuständig. Das Turnier selbst wurde vom Streitpunkt Leipzig organisiert. Die Cheforganisation bestand aus Anton Gerike und Malina Nogossek.
Die Themen des Turniers im Überblick:
VR1: DH glaubt, Umweltgruppen sollten ausschließlich für ökologische Veränderungen auf politischer Ebene (z.B. CO2-Steuer) eintreten und nicht für ökologische Veränderungen auf individueller Ebene (z.B. Ökologischer Konsum).
VR2: Infoslide: Hongkong ist ein Teil Chinas,hat jedoch den Status einer Sonderverwaltungszone, womit gewisse Selbstverwaltungs- und Freiheitsrechte einhergehen. Nachdem im April in Hongkong ein Auslieferungsgesetz an China beschlossen werden sollte, kam es zu massiven Protesten in der Stadt. Das Gesetz wurde deshalb erst suspendiert und schließlich ganz zurückgezogen. Die Protestierenden entwickelten jedoch weitergehende Forderungen, zu denen ein allgemeines Wahlrecht, der Rücktritt der Regierungschefin von Hongkong, eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt und Amnestie für Protestierende gehören. Der Konflikt zwischen Protestierenden und Polizei eskalierte in den vergangenen Monaten zunehmend.
Im April diesen Jahres sollte in Hong Kong ein Gesetz beschlossen werden, welches Auslieferungen von Hong Kong an China möglich gemacht hätte. Daraufhin kam es zu massiven Protesten in Hong Kong, an welchen Hunderttausende teilnahmen. Das Gesetz wurde vorerst suspendiert, doch die Proteste hörten nicht auf und radikalisierten sich zunehmend. Protestierende stürmten das Parlament, besetzten Teile des Flughafens und wendeten Gewalt gegen Polizisten an. Die Polizei griff von Anfang an rigoros durch. Es gab Verhaftungen und Verletzte. Auch nachdem das Auslieferungsgesetz im September endgültig zurückgezogen wurde, setzten sich die Proteste fort. Zu den Forderungen der Protestierenden gehören mittlerweile ein allgemeines Wahlrecht, eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt und Amnestie für Protestierende.
DHG, die Protestierenden in Hongkong sollten ihren Protest aufgeben.
VR3: DHW es Fußballclubs der oberen Ligen vorschreiben, SpielerInnen für mindestens fünf Jahre unter Vertrag zu nehmen und vorzeitige Transfers verbieten.
VR4: Infoslide: Die Kurden sind eine Volksgruppe im nahen Osten ohne eigenen Staat. Sie leben hauptsächlich in Syrien, Irak, Iran und der Türkei, wo sie bedeutende Minderheiten bilden. Sie sind häufig Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt. Dies ist einer der Gründe, weshalb es schon lange kurdische Unabhängigkeitsbestrebungen gibt, welche sich auch terroristischer Methoden bedienen. In Syrien kämpften kurdische Milizen unterstützt von den USA gegen den IS und gegen die syrischen Streitkräfte unter Bashar al-Assad. Nach dem Rückzug der USA aus Nordsyrien trieb die türkische Invasion die meisten Kurden dazu, sich mit Assad zu arrangieren.
DHG, die USA und die EU sollten Kurden in Syrien diplomatisch, wirtschaftlich und gegebenenfalls militärisch dabei unterstützen, einen kurdischen Staat auf syrischem Territorium zu errichten.
VR5: DHW in Bildungssystemen der Entwicklung von intellektuellen Fähigkeiten und Wissen weniger Zeit einräumen und dafür der Ausbildung von sozialem Verhalten mehr, sodass beiden Aspekten gleich viel Zeit zukommt.
HF: DH bereut die Ausweitung des globalen Freihandels seit den Siebziger Jahren.
F: Infoslide: In kollektivistischen Gesellschaften werden die Interessen des Individuums den Interessen der Gemeinschaft untergeordnet. Im Gegensatz dazu stehen individualistische Gesellschaften, in welchen das Individuum und seine Selbstentfaltung im Mittelpunkt steht.
DH bevorzugt kollektivistische Gesellschaften gegenüber individualistischen Gesellschaften.
jm.
Ich habe den Preis für Jurierleistung gleich nach der Vergabe abgelehnt und zurückgegeben und möchte daher dass mein Name an der entsprechenden Stelle bitte aus dem Artikel genommen wird. (Meine Ablehnung hat absolut nichts mit der Chefjury oder anderen Spezifika dieses Turniers zu tun, ist meine generelle Einstellung.)
Hey Maya, darf ich dich fragen, warum? Falls es zu privat ist, ist das natürlich ok, aber es würde mich schon interessieren
Viele Grüße
@Karsten Ich würde jetzt ungern ne Grundsatzdiskussion über Jurierpreise lostreten (hat schon seinen Grund warum ich das nicht öffentlich bei der Übergabe abgelehnt habe, bin kein Freund von Aufmerksamkeit) aber du kannst mir gerne privat schreiben, vllt steht meine Nummer noch auf der Vdch Vorstandsseite oder sonst nimm Email oder facebook.
Ich möchte jedenfalls echt nicht despektierlich sein, ich habe mich sehr geehrt gefühlt über die Verleihung und möchte auch die anderen Preisträger in keiner Form werten. Ich mag die Jurorenpreise nicht, weil ich nicht finde dass Jurieren diese Art von kompetitivem Charakter haben sollte und weil Jurierleistung meiner Meinung nach deutlich schlechter zu quantifizieren ist als Rednerleistung (und selbst die ist ja schon nicht 100% objektiv).
Mir ist aber durchaus bewusst dass es auch Vorteile dieser Preise gibt und dass die aus bestimmten Gründen eingeführt wurden, ich will nur persönlich nichts damit zu tun haben und wenn mir vorher klar gewesen wäre dass es eine Chance gibt dass ich den gewinne hätte ich das auch bei der Anmeldung schon angegeben.