Die DDL: Das war die letzte Saison
Vor der Saison 2017/2018 ist nach der Saison 2016/2017: Bevor an diesem Wochenende mit dem Heidelberger Neckarwiesencup das erste Turnier der neuen DDL-Saison startet, ist es Zeit, einen Blick auf das vergangene Jahr der Deutschsprachigen Debattierliga zu werfen!
Die Deutschsprachige Debattierliga in der Saison 2016/2017:
Nach einem Zitterfinale am Bodden konnte sich der Debattierclub Hamburg e.V. den Sieg in der Deutschsprachigen Debattierliga 2016/2017 sichern. Ein Halbfinaleinzug reichte den Hanseaten, da die zweitplatzierte Berlin Debating Union e.V. im Finale des Greifswaldcups noch von den Vorjahressiegern aus Göttingen ausgebremst wurde. Die Hamburger schlossen damit die Tabelle mit 114 Punkten und sechs Punkten Vorsprung auf die Berliner ab, die sich mit 108 Punkten auf dem zweiten Platz befinden. Der Debattierclub Münster e.V. schaffte es ebenfalls über 100 Punkte (103) und sicherte sich damit den letzten Podestplatz. Wie in der Vorsaison konnten die Clubs auf 10 Turnieren Punkte sammeln, was die Hamburger fleißig taten: Auf allen Turnieren wurde angetreten und gepunktet, besonders im Saisonendspurt durch die Siege in Mannheim, Marburg und Bonn (Mixed Team).
Im Einzelrednerranking dominierte die Rederei e.V. aus Heidelberg und platzierte sich in Person von Sabrina Effenberger und Jakobus Jaspersen auf dem ersten und (geteilten) zweiten Platz. Spitzenreiterin Sabrina Effenberger erzielte mit 90 Punkten zugleich das höchstmögliche Ergebnis mit vier Turnierteilnahmen. Ein derartiger Punkteschnitt war zuletzt Nicolas Eberle in der Saison 2012/13 gelungen, der bei allen seiner drei Turnierteilnahmen Top of the Tab wurde. Jakobus Jaspersen hatte bis zum letzten Turnier ebenfalls noch Chancen auf den Spitzenplatz, hätte aber dafür in Greifswald bester Redner werden müssen. Dies wurde allerdings Vorjahressieger Christoph Saß aus Münster, der sich damit noch zu Jakobus auf Platz 2 gesellen konnte. Insbesondere in Bezug auf den Frauenanteil in den Redner Top10 war die vergangene Saison dabei durchaus zufriedenstellend. Konnte sich im vergangenen Jahr kein einziger weiblicher Debattierer unter den zehn besten Debattanten platzieren , sind es dieses Jahr gleich drei, was zugleich die höchste Anzahl seit Einführung der Ranglisten und damit aller Zeiten darstellt. Marion Seiche (Platz 4) und Lara Tarbuk (Platz 6) als die beiden weiteren weiblichen Mitglieder der Top10 konnten sich zudem ebenfalls bei jeweils einem Turnier die Spitze des Tabs sichern. Das vollständige Team- und Einzelredner-Ranking kann auf der Seite der Deutschsprachigen Debattierliga abgerufen werden.
„Nur 10 Turniere? Waren das nicht viel mehr?“ mag sich der aufmerksame Leser der Achten Minute vielleicht wundern. Tatsächlich fanden über das Jahr mehr Turniere statt, als im Ranking der DDL aufgeführt sind. Diese waren allerdings häufig nicht Teil der DDL. Genannt seien hier Turniere aus Berlin (Berlin PUNK), Dresden (Striezelturnier) und Leipzig (Goerdeler Pro-Am Day). Zusätzlich löste sich auch das Spaßturnier der Szene, denn der Gutenberg-Cup in Mainz fand zwar statt, allerdings nicht mehr als Teil der DDL. Ebenfalls ohne DDL-Turnier blieben in dieser Saison die Vorjahresausrichter aus Potsdam und Magdeburg.
Dafür gab es im Gegenzug zwei Premieren: Die Mannheimer Schlossdebatte und der Hamburger Alstercup feierten ihr Debüt und im Falle von Mannheim sogar das erste ausgerichtete Turnier seit dem Jahr 2008. Ebenfalls neu war die Wiederausweitung der OPD-Punkteskala, die auf dem Streitkultur-Cup in Tübingen und wenig später auf dem Alstercup zur Anwendung kam. Die Idee dahinter war eine Verbreiterung des genutzten Punktespektrums und kann hier in voller Länge nachgelesen werden. Kann sich diese Neueichung langfristig durchsetzen? Darüber dürfte die neue Saison einiges an Aufschluss geben und damit sind wir auch schon im Hier und Jetzt.
Die Saison 2017/2018
Die Geschicke der DDL liegen für die anstehende Saison in den Händen der aktuellen Champions, denn mit Sibylla Jenner und Leonardo Martinez sind zwei Mitglieder des DC Hamburg die neuen DDL-Koordinatoren. Zum Eingewöhnen bleibt ihnen deutlich weniger Zeit als ihren Vorgängern: Mit dem Start an diesem Wochenende beginnt die DDL in diesem Jahr bereits über einen Monat früher als im vergangenen Jahr. Glaubt man außerdem der Website der DDL (siehe nebenstehendes Bild), wird es noch in diesem Jahr zweimal nach Heidelberg gehen: Neben dem bevorstehenden Neckarwiesencup scheint auch das HeidelBÄM eine Rückkehr zu feiern. Eine entsprechende Ankündigung über den Verteiler für den genannten Termin im November ist allerdings bisher ausgeblieben. Sollte diese kommen, können sich kompetitive Debattierer auf einen ausgebuchten November freuen. Bereits fest steht nämlich der Schwarzwaldcup in Freiburg am 11./12. November sowie natürlich die ZEIT DEBATTE Berlin vom 16.-18. November. Für den Dezember hat die Debattiergesellschaft Jena zudem die jährliche Auflage ihrer Adventsdebatten für das Wochenende vor Weihnachten angekündigt.
Konkrete Vermutungen lassen sich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht aufstellen, aber auch die neue Saison scheint wieder einiges an Möglichkeiten für Wettbewerb, Freundestreffen und Engagement zu bieten. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Turnier und auf eine tolle Saison 2017/2018!
jm./lok.