Friedrichshafen/München gewinnt das erste Munich Open

Datum: 1. November 2016
Redakteur:
Kategorie: International, Turniere
Calyxx Peucker & Philipp Müller: Gewinner des Munich Open.

Die Sieger des Munich Open: Calyxx Peucker & Philipp Müller – © Jan-Gunther Gosselke

Am Wochenende vom 28. bis 30.10.2016 fand in München erstmalig das von den Convenern Katharina Heinrich und Christian Rausch veranstaltete Munich Open unter Chefjurierung von Monica Forman, Ben Shaw und Melda Eren statt. Es erweiterte damit das Trio der internationalen, in BP gehaltenen VDCH-Turniere (Berlin IV, Tilbury IV, Vienna IV) um einen vierten Wettbewerb.

Im Finale setzte sich das Team ‚Clash and Burn‘ (Friedrichshafen/München, Calyxx Peucker & Philipp Müller) als eröffnende Opposition gegen die eröffnende Regierung  ‚My minority is more important‘ (Wien/Tübingen, Madlen Stottmeyer & Marius Hobbhahn), die schließende Regierung ‚Lubljana A‘ (Oxford/Lubljana, Teck Wei Tan & Elizabeta Korenčan) und ‚Domžale‘ (Ana Vilhelmina Verdnik & Arthur-Louis Heath) als schließende Opposition durch. Das Thema des Finales lautete „THW ban cash in the developed world„. Es wurde juriert von Monica Forman, Melda Eren und Stav Singer; die ursprünglich ebenfalls für das Finalpanel vorgesehene Sabine Wilke verzichtete aufgrund der Tübinger Beteiligung auf ihren Platz.

Aus dem VDCH-Land  erreichten neben den beiden am Finale teilnehmenden Teams noch ‚Berlin B‘ (Stefan Torges & Julian Stastny) und ‚Heidelberg Rennehardt‘ (Benedikt RennekampMartin Reinhardt) die Halbfinals. Neben den ChefjurorInnen breakten als JurorInnen Milla HuuskonenJure Hederih und Stav Singer, sowie die VDCH Mitglieder Wladislaw Jachtchenko, Markus Dankerl, Yimin Ge, Jan-Gunther Gosselke, Christian Rausch, Sabine Wilke, Julian von Lautz, Tobias Münch und Lennart Lokstein.

Im Finale durften die verbleibenden vier Teams die Frage erörtern, ob Bargeld abgeschafft werden sollte. Wien/Tübingen startete mit einer auf die Bekämpfung der Kriminalität (Waffenhandel, Steuerhinterziehung, Geldwäsche) sowie die Effektivität geldpolitischer Massnahmen ausgerichteten Argumentationslinie und versuchte ausserdem, mit Prebuttal ein Privatsphäreargument zu verhindern. Die eröffenende Opposition Friedrichshafen/München fokussierte sich dennoch darauf und erläuterte Probleme, die sich in Bezug auf Datenschutz sowohl in Relation zum Staat als auch zu den nun als Intermediär obligatorischen Banken ergäben. Weiterhin ging sie auf den Einfluss der Greifbarkeit physischen Geldes auf das Ausgabeverhalten sowie den Begriff des Eigentums ein. Ihr Rebuttal, das ein Ausweichen der organisierten Kriminalität auf andere liquide Tauschmittel wie Diamanten postulierte, griff zudem die Punkte der Regierung an. In den Extensions erweiterte Lubljana zuerst den Vorschlag der eröffnenden Regierung um das Konzept einer digitalen Brieftasche, die es erlaubt, digitales Geld wie physisches unabhängig von einem Bankkonto zu halten. Basierend darauf betrieb die schließende Regierung Rebuttal am Datenschutzaspekt der eröffnenden Opposition und führte als neues Argument an, das digitales Geld viel schwieriger gestohlen werden könne. Dem wurde jedoch durch die schließende Opposition widersprochen: Es werde ja niemand gezwungen, Bargeld zu halten, sodass die Menschen von der höheren Sicherheit bereits heute profitieren könnten. Zudem forderte das Domžaler Team den erweiterten Antrag der SR dahingehend heraus, dass sie auch für den Fall bankenunabhängiger Haltung digitalen Geldes die Notwendigkeit eines zentralen Intermediärs behaupteten, was von der schließenden Regierung in der Schlussrede auch akzeptiert, aber verteidigt wurde.

Bei dieser Debatte sah das Panel die eröffnende Opposition aus Friedrichshafen/München auf dem ersten Platz. Philipp konnte sich zudem gleich doppelt freuen: Er war außerdem bester Redner nach den Vorrunden.

Der Break:

1) Berlin B (Julian Stastny, Stefan Torges), 12 Punkte
2) Boun A+ (Didar Tutan & Yunus Emre Erdölen), 12 Punkte
3) Clash and Burn (Calyxx Peucker, Philipp Müller), 11 Punkte
4) Lubljana A (Elizabeta Korenčan, Teck Wei Tan) 11 Punkte
5) Domžale (Ana Vilhelmina Verdnik, Arthur-Louis Heath), 11 Punkte
6) Heidelberg Rennehardt (Benedikt Rennekamp, Martin Reinhardt), 10 Punkte
7) My minority is more important (Madlen Stottmeier, Marius Hobbhahn), 10 Punkte
8) Aalto A (Joona Suhonen, Markus Myllymaki) 9 Punkte

Die Themen im Überblick:

VR1: THW limit the time in office for heads of state to two terms

VR2: THB that the EU should actively support ‚Women on Waves‘

Infoslide: ‚Women on Waves‘ is a Dutch NGO that assists women in having an abortion in countries where it’s currently illegal. Their activities include: Operating a ship that takes women out into international waters to perform abortions by doctors onboard; Giving instructions for the obtaining and usage of pills for early abortion; Rasing awarenesss. Currently, they operate in various countries around the world.

VR3: THW allow third parties who have been harmed by a workers strike to sue the union(s) for damages.

VR4: TH opposes the Black Lives Matter’s endorsement of BDS.

Infoslide: BDS is a Palestinian-led movement for freedom, justice and equality operating outside of Israel, active especially in Europe and the US. As their acronym, Boycott, Divestment, Sanctions (BDS) suggests, the means they use to increase international pressure on Israel include: Widespread encouragement both not to consume Israeli goods and not to invest in Israel; convincing influential figures not to visit or cooperate with Israel; promoting the Palestinian narrative.

BDS has a very strong campus presence and is highly involved in student politics.

VR5: In countries with public healthcare, THW not cover life prolonging treatments for the elderly.

HF: THB that European countries should compel migrants and refugees to attend lessons about the sexual norms prevailant in the country.

F: THW ban cash in the developed world.

 

jgg./jm.

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2 Kommentare zu “Friedrichshafen/München gewinnt das erste Munich Open”

  1. Konrad Tü sagt:

    Die Kurzfassung der Finaldebatte ist cool. Ein neuer Standard für Ergebnisartikel? 😀

    1. Johannes Meiborg sagt:

      Standard eher nicht. Wir werden aber versuchen, dass es zumindest ein „Ab und zu“ wird. 🙂

Kommentare sind geschlossen.

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