Der Jurier-Think-Tank im Gespräch

Datum: 16. September 2016
Redakteur:
Kategorie: Jurier-Think Tank, Jurieren

Barbara Schunicht und Patrick Ehmann haben sich mit unserer Redakteurin zusammen gesetzt und über die vergangenen Jurier-Think-Tanks und deren Auswertung geredet. Alle Links und Texte zum Jurier-Think-Tank sind zu finden unter Jurier-Think-Tank.

Was ist der Jurier-Think-Tank und womit befasst er sich?
Patrick Ehmann: Er ist ein Forum, auf dem die Möglichkeit vorhanden ist, sich intensiv in einer Gruppe auch über einen längeren Zeitraum mit aktuellen Fragen des Jurierens zu befassen.

Barbara Schunicht: Das Ziel war, Fragen die schon lange Zeit durch die Szene geistern zu bündeln und einen Austausch für alle zu ermöglichen. Also ein offenes Austauschforum zu schaffen. Und so divers wie die Fragen sind womit sich das Jurieren beschäftigt, so divers ist der Think Tank immer. Das hat dazu geführt dass der erste noch sehr offen war; jeder war eingeladen, seinen eigenen Schwerpunkt zu setzen. Es war mehr eine Bestandsaufnahme, was für Fragen aktuell im Jurieren gestellt werden. Der zweite Think-Tank sollte das Chefjurieren in den Fokus rücken. Welche Verantwortung haben Chefjuroren, was muss bedacht werden, wie funktioniert das eigentlich?

Patrick Ehmann: Es ging auch darum, welche Verantwortung die Veranstalter bei der Auswahl von Chefjuroren haben.

© Team Pretty Pictures

© Team Pretty Pictures

Warum habt ihr das Chefjurieren schon so früh in den Fokus genommen?
Barbara Schunicht: Weil wir glauben das Chefjuroren wichtige Multiplikatoren sind. Gerade was Jurorenmanagement und Jurorenförderung angeht.

Am 14.10. findet in Hamburg bereits der dritte Think-Tank statt. Worum wird er sich drehen?
Barbara Schunicht: Er ist sehr praktisch angelegt. Das heißt, dass wir uns an Fragen machen die sich von vielen gestellt werden. Was ist eine gute Mitschrift, wie gibt man gutes Feedback, wie leitet man eine Diskussion in großen Panels? Es ist aber deutlich mehr als nur ein Jurierseminar für Fortgeschrittene.

Barbara hat gerade gesagt, es geht viel um die Förderung von Juroren. Ist der Think-Tank auch an Leute gerichtet, die erst noch Juroren werden wollen?
Patrick Ehmann: Ja! Bei dieser Frage sollte die Antwort “ja” sein. Er richtet sich nämlich „auch“ an diese Gruppe, da er sich an alle richtet. Der Jurier-Think-Tank ist offen und das ist eine der schönen Sachen: Alle können sich beteiligen, unabhängig vom Erfahrungsstand. Die Frage, wie ich besser juriere, stellen sich viele Leute. Meistens wird das aber nur zwischen Tür und Angel diskutiert. Was wir machen, ist diese Fragen zusammen zu tragen und strukturiert zu einem Ergebnis zu führen.

Barbara Schunicht: Speziell jetzt beim dritten Jurier Think Tank freuen wie uns über Jung und Alt. Es ist hilfreich sich zu hinterfragen, ohne bisherige Praktiken als selbstverständlich hinzunehmen. Daher sind junge Juroren auch sehr wichtig, sonst wäre der JTT letztlich selbstreferenziell.

Patrick Ehmann: Trotzdem wenden wir uns auch erfahrene Juroren, die sich in praktischen Feinheiten zu verbessern wünschen.

© Manuel Adams

© Manuel Adams

Ihr habt ja gerade die Ergebnisse von zweiten Jurier-Think-Tank veröffentlicht.
Barbara Schunicht: Ja, es gibt online in mehreren Google Docs die Ergebnisse.

Warum habt ihr das alles als kommentierbare Version online gestellt?
Patrick Ehmann: Wir wollen, dass möglichst viele Menschen das lesen, gerne auch die Gedanken hinterfragen und somit dazu beitragen, eine Sammlung von Wissen zu generieren. Das Ganze wird dann von uns angesehen und wir diskutieren über die Kommentare, fügen diese ein oder gehen nochmals auf die Kommentator*innen zu.

Wie habt ihr diese Inhalte entwickelt?
Patrick Ehmann: Wir haben zu einigen der Fragen Inputreferate gehabt, insbesondere zu Juror*innen-Management und Eigenschaften von Chefjurys. Wir haben uns dann in der ersten Einheit darauf geeinigt, was die Schwerpunkte sind. Dann haben wir Brainstorming Sessions gemacht, woraufhin kleine Gruppen erste Versionen geschrieben haben. Diese wurden dann im Nachhinein, insbesondere von Daniil, Barbara und mir, zum Teil recht umfangreich redaktionell bearbeitet, so dass es jetzt diese Versionen sind, die zur Diskussion offen stehen.

Wie lange wird das gepflegt werden, also redaktionell begleitet?
Barbara Schunicht: Wir persönlich können das nicht ewig machen, aber je nachdem bis Ende dieses Jahres oder vielleicht Ende der Saison.
Unsere Idealvision ist auch, dass irgendwann Jüngere das aufnehmen, denn Debattieren/Jurieren ändert sich. Es wäre toll wenn es ein Team gibt, das die Inhalte dauerhaft redaktionell begleitet. Das sind aber nicht wir. Die nächste Generation muss mit neuen Ideen und Diskussionen nachkommen.

Ein vorheriger Jurier-Think-Tank © Babara Schunicht

Ein vorheriger Jurier-Think-Tank © Babara Schunicht

Was war das Ziel des ersten Think-Tanks und deren Auswertung?
Patrick Ehmann: Ziel war es, zu sehen, was die Menschen beim Jurieren interessiert. Die interessanten Fragen wollten wir dann später in weiteren Jurier-Think-Tanks tiefer besprechen, somit ein tieferes Verständnis für das Jurieren erzeugen und damit bessere Jurierergebnisse. Nur wenn das Jurieren von höchster Qualität ist, kann auch das Debattieren auf höchstem Niveau sein.

Nun sind dessen Ergebnisse nicht kommentierbar; wie kann ich bei Fragen oder Anmerkungen trotzdem damit interagieren?
Barbara Schunicht: Am besten eine Mail an jurierqualität [at] vdch [dot] de schreiben, der Beirat wird sich dann damit befassen. Wir hatten das auch schon einige Male im letzten Jahr. Dafür ist der Beirat die beste Adresse.

Warum sollte ich zum dritten Jurier-Think-Tank fahren?
Barbara Schunicht: Du solltest fahren, wenn du Interesse speziell an praktischen Fragen des Jurierens hast. So viele Leute, die auch die Zeit haben, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, wird man nicht wieder treffen.

jbi./jm.

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