Frühstart in die neue FDL-Saison: Die Bielefelder Religions- und Glaubensdebatten
Kaum eine Woche ist vergangen, seitdem mit dem Boddencup die letzte Saison der Freien Debattierliga (FDL) zu Ende gegangen ist, da beginnt schon die nächste: Die Bielefelder Religions- und Glaubensdebatten läuten am Wochenende des 2./3. August die FDL-Saison 2014/15 ein. Es ist das erste Turnier überhaupt, das die Debattiergesellschaft Bielefeld ausrichtet. „Wir wollen Bielefeld aus dem Schatten der Debattierszene hervorheben“, erklärt Jan-Phillip Niediek, Cheforganisator des Turniers und Präsident des Clubs.
Mit den Gastgebern treten zwölf Teams aus ganz Deutschland bei dem Turnier an. Die Sieger der nun vergangenen Saison aus Marburg gönnen sich zum Saisonauftakt aber eine Pause. Lennart Lokstein und Konrad Gütschow von der Streitkultur Tübingen dagegen nehmen teil. Die beiden hatten sich bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf Rennen um den Preis des besten Redners der FDL geliefert, aus dem schließlich Lennart siegreich hervorging.
Die Teilnehmer erwarten fünf Vorrunden, vier davon am Samstag und eine am Sonntag, sowie einen direkten Break ins Finale. Debattiert wird im British Parliamentary Style (BPS). Mit einem spontan organisierten Springerteam können vier Debattenräume gefüllt werden, die von jeweils mindestens drei Juroren bewertet werden können.
Das Bielefelder Turnier ist mit seinem Schwerpunkt auf Religion und Glaube bereits das zweite Turnier im deutschsprachigen Raum, das einen bestimmten thematischen Fokus hat. Im März hatte es in Marburg das Geschichtsturnier mit historischen Themen gegeben. Jan-Phillip, der selber Theologe ist, betonte bei der Turnierankündigung, dass kein Fachwissen vorausgesetzt werde und dass es nicht darum gehe, „Christen-Themen“ zu debattieren. Darum sei er auch über die Zusammensetzung der Chefjury glücklich: Während Patrick Ehmann Theologie studiert hat, sei Stefan Kegel ein überzeugter Atheist.
Am Sonntag endet das Turnier mit einem öffentlichen Finale, für das die Bielefelder einige Werbung gemacht haben. Es findet um 13.30 Uhr im Hörsaal E 0-001 im Gebäude X der Uni statt. „Uns geht es auch darum, dass wir uns an der Uni bekannt machen“, sagt Jan-Phillip. „Als ich angefangen habe, war die Debattiergesellschaft Bielefeld nur eine tote E-Mail-Adresse.“ Das Ausrichten eines eigenen Turniers soll das Debattieren in Bielefeld etablieren helfen.
Die Ausrichter sind stolz darauf, ein vollständig müllfreies Turnier zu veranstalten. Es werde weder Pappbecher noch Plastikbesteck geben, stattdessen werde mehrmals täglich abgespült. „Ich werde gar nicht erst Müllsäcke aufhängen“, sagt Jan-Phillip. Auch das Essen wird selber gekocht, angeboten wird vegane, vegetarische sowie fleischhaltige Verpflegung. Neben den ökologischen Faktoren wollen die Bielefelder mit der Universität überzeugen, in der die Debatten stattfinden werden. Diese zeichne sich durch ihre funktionale Aufbauweise aus und sehe ein bisschen so aus wie ein kleiner Sternzerstörer, sagt der Cheforganisator.
Die Achte Minute wird von dem Bielefelder Turnier berichten und wird dabei vor Ort von Felicitas Hoster unterstützt. Alle Themen und Breaks werden zudem auf Twitter veröffentlicht, der verwendete Hashtag heißt #RGDbi.
hug/nbo
Innerer Atheist. Aeusserer Agnostiker. Ich halte die Frage nach der Existenz einer metaphysischen Entitaet fuer grundlegend unentscheidbar. Daher entscheide ich mich fuer deren Nicht-Existenz, da mir kein klarer Nachweis fuer deren Existenz bisher vorgebracht wurde. Ich habe jedoch jedes Enverstaendnis fuer eine Entscheidung fuer die Existenz solch einer Entitaet.