Einsteigerliga: Berlin gewinnt „internationalen“ Schröter-Cup
Vergangenen Samstag fand der Schröter-Cup statt, das Einsteigerturnier der Berlin Debating Union e.V. (BDU). Dieses Jahr war er erstmals auch für andere Clubs offen gewesen. Insgesamt 24 Teams kämpften um den Sieg, davon eines aus Wien, sodass sich das Turnier gar international nennen konnte.
Im Finale setzten sich Bettina Nagler und Juliane Koch von der BDU durch. Das Thema lautete: Dieses Haus würde (DHW) Filme gesetzlich kennzeichnen, die den Bechdel-Test nicht bestehen. In einer kurzen Einführung wurde erklärt, dass der Test Filme daraufhin prüft, ob es in ihnen mindestens zwei weibliche Rollen gibt, die miteinander reden, und das nicht über einen Mann.
Den Sieg erlangte die Eröffnende Opposition. Neben ihnen im Finale waren Jim Hirschmann und Becky Horwath (Eröffnende Regierung, BDU), David Strauß und Robin Dietrich (Schließende Regierung, BDU) sowie Felix Krah und Lars Rehfeld (Schließende Opposition, Mixed Team BDU/Bayreuth). Bettina und Juliane zweifelten den Sinn der Kriterien am Beispiel der US-amerikanischen Fernsehserie Sex And The City an und konnten damit überzeugten. Große Erheiterung kam auf, als kurz vor Schluss eine Toilettenpause eingelegt werden musste. Nach Angaben der beiden schließenden Redner war dies aber unumgänglich.
Gemeinsam mit Hauptjuror Niels Schröter saßen Annette Kirste, Yannick Lilie, Shaheen Uddin, Filip Bubenheimer, Sarah Jaglitz, Elisabeth Gniosdorsch, Miriam Blank, Julian Ohm und Jonas Huggins in der Finaljury:.
Das eintägige Turnier umfasste vier Vorrunden und ein Finale, debattiert wurde im British Parliamentary Style (BPS). Tim Krummbein zeichnete für die Organisation verantwortlich. Der Schröter-Cup ist nach Niels Schröter benannt, der vergangenes Jahr Präsident der BDU war. Kommendes Jahr wird es nach dem amtierenden Präsidenten Julian Ohm benannt werden.
Abgerundet wurde das Turnier abends bei einer lebhaften Party. Dort wurden auch die Sieger geehrt und die besten Redner bekannt gegeben:
- Lars Rehfeld (Bayreuth)
- Juliane Koch (Berlin)
- Felix Krah (Berlin)
- Jim Hirschmann (Berlin)
- Theo Dannenberg (Jena)
Teilnahmeberechtigt waren alle, die seit maximal einem Jahr debattieren, auf nicht mehr als zwei Nicht-Einsteigerturnieren waren sowie keines davon (und maximal ein Einsteigerturnier) gewonnen haben. Damit entsprach das Turnier den Kriterien der Einsteigerliga. Dabei wurden sie so ausgelegt, dass auch ein englisches Team mit etwas mehr Erfahrung teilnehmen konnte, das zuvor noch auf keinem deutschsprachigem Turnier geredet hatte.
Die Vorrundenthemen waren:
- DHW einen allgemeinen, gesetzlichen Mindestlohn einführen.
- DHW die Beschneidung von Minderjährigen verbieten.
- DHW Pornografie verbieten und tabuisieren.
- DHW europäische Firmen Waffen nur noch in die EU verkaufen lassen.
hug/kem
Krasse Sache, bei dem Jurorengespräch wäre ich gerne dabei gewesen. Oder habt ihr einfach nur noch die Positionen gemittelt und das Team mit der niedrigsten Durchschnittsposition hat gewonnen? 😀
Es war eine sehr produktive Jurorenbesprechung. Wir waren relativ schnell dabei, die Entscheidung zwischen zwei Teams auszuhandeln. Darüber haben wir dann länger diskutiert und zum Schluss abgestimmt.
Schick! Glückwunsch zum Heimsieg!