Ein faires Unentschieden: Die „Klartext Europa“-Debatte in Dresden

Datum: 21. November 2013
Redakteur:
Kategorie: Debattieren in der Öffentlichkeit, Klartext Europa, Neues aus den Clubs, Politik und Gesellschaft

Ein erwartungsvolles Publikum hat sich am 11. November 2013 in einem Hörsaal der Technischen Universität Dresden eingefunden. Es war darauf gespannt, wie sie die Frage „Weniger Mark, mehr Soziales – Kümmert sich die EU um die falschen Themen?“ am Ende des anstehenden Debatten-Abends für sich entscheiden werden. Damit reihten sie sich in die Schar der Menschen ein, die im Rahmen der bis dahin zehn Klartext Europa-Debattenserie in weiteren deutschen Städten je zwei Europa-Politikern und zwei Debattanten zu einem Europa-Thema lauschten.

Kontrahenten Dr. Cornelia Ernst und Markus Franke (c) Dresden Debating Union

Kontrahenten Dr. Cornelia Ernst und Markus Franke
(c) Jan Stöckel

In Dresden traten für die Pro-Fraktion Dr. Cornelia Ernst, Mitglied des Europaparlaments, und für die Dresden Debating Union (DDU) Alexander Stötzner an. Sie trafen auf den Vorsitzenden des Landesfachausschusses Europa der Sächsischen Union Markus Franke, sowie Gerrik Verhees für die DDU in der Contra-Fraktion.

Alexander Stötzner startete mit der Aufforderung, die Europäische Union klar als soziale Alternative zu Großmächten wie China und Russland zu positionieren. Gerrik Verhees konterte mit der Ansicht, dass die EU auch heute schon sozial sei und man darüber hinaus nur dort etwas verteilen könnte, wo man vorher etwas eingenommen habe. Für mehr Soziales in der EU argumentierte Dr. Cornelia Ernst als dritte Rednerin aus historischer Sichtweise. Besonders durch die Aufnahme ärmerer Länder im Jahr 2004 brauche man neue soziale Regelungen. Sie forderte, die Europäische Union zur Sozialunion zu transformieren. Der zweite Redner der Contra-Fraktion, Markus Franke, sprach sich für die wirtschaftliche Basis eines funktionierenden Sozialstaates aus.

Publikum der

Publikum der „Klartext Europa“-Debatte in Dresden mit VDCH-Vizepräsident Alexander Labinsky (m.)
(c) Jan Stöckel

Dabei debattierten die Gastredner inhaltlich sicher und rhetorisch geschliffen für ihren Standpunkt. Immer wieder kam die fachliche Expertise der beiden Politiker zur Geltung, wenn komplizierte Themen wie die Finanztransaktionssteuer beispielhaft erläutert wurden. Aber auch das Publikum war deutlich interessiert, glänzte mit Fachwissen und ließ zahlreiche kontroverse Fragen und Statements in die Debatte mit. So kam es, dass – erstmals in der Europa-Debatten-Serie – am Ende beide Teams die gleiche Stimmenanzahl des Publikums für ihre Positionen gewinnen konnten und so mit einem fairen Unentschieden die Debatte beschlossen.

Die Klartext Europa-Debatte in Dresden kann auf Youtube angeschaut werden.


Text: Toni Gärtner/kem

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