First things first! Warum bei der Auswahl der Chefjuroren Sorgfalt geboten ist
VDCH-Vizepräsident Nils Haneklaus eröffnete gestern die Bewerbungsphase für die ZEIT DEBATTEN-Saison 2013/14. Auch die Freie Debattierliga geht im Herbst in eine neue Runde. Viele angehende Turnierorganisatoren werden sich wieder das Hirn zermartern, um wie ein geschäftstüchtiger Gastronom den Wünschen ihrer Gäste zuvorzukommen. Die Ausrichter in ganz VDCH-Land sehen sich in der Pflicht, die Teilnehmer mit bezogenen Herbergsbetten, Zigarettenservice und freundlichen Helfern bei Laune zu halten.
Ein Debattierturnier aber ist ein sportlicher Wettkampf, kein Klassentreffen. Die Teilnehmer nehmen die Kosten und Anfahrt nicht auf sich, um unterhalten zu werden, sonst säßen sie vor Sangria-Bottichen am Strand von Mallorca. Sie wollen in einem sportlichen Wettbewerb das bestmögliche Ergebnis für sich erzielen. Die Organisatoren haben daher vor allem die Aufgabe, einen fairen Wettkampf zu garantieren, und weniger, stimmungsvolle Cocktail-Partys in geschlossener Gesellschaft zu veranstalten. Wenn Alkohol die Redner und Juroren hauptsächlich über Frust hinwegtrösten muss, hat das Turnier seinen Zweck verfehlt.
First things first
Ob das Last-Team-Standing der Samstagabend-Party einen Preis erhält, ist für die Qualität des Turniers irrelevant. Selbst ein hochkarätiges Rednerfeld hebt nur kurzzeitig die Stimmung. Entscheidend ist, ob das Jurorenfeld etwas taugt. Nicht selten bangen Teilnehmer und Ausrichter, ob pro Raum und Runde zumindest ein erfahrener Punktrichter anwesend ist. Umso schlimmer ist es, wenn Ausrichter im Vorfeld zwar penibel die Zusammensetzung der Teilnehmertüte planen, sich einer entscheidenden Frage aber nicht mit gleichermaßen viel Sorgfalt widmen: Wie soll die Chefjury besetzt sein?
Dabei ist dies eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Ein Chefjuror (im Folgenden CJ) muss kompetent und erfahren, sein Feedback anerkannt sein. Denn er muss ausgeglichene Themen stellen und über den sinnvollen Einsatz des Jurorenpanels entscheiden, er muss die Regelanwendung vorgeben (und sollte das Regelwerk deshalb auch kennen), die Redner durch gutes Feedback weiterbringen und in Problemfällen auch richtungsweisende Entscheidungen treffen.
Nachwuchsförderung im Debattieren ist unverzichtbar, gerade beim Jurieren und Chefjurieren. Nachwuchsförderung heißt: Jungen Talenten, die bereits einen guten Blick für die Debatte und ein Gefühl für die Handhabung der Bewertungsskalen bewiesen haben, die Gelegenheit zu bieten, sich in ein erfahrenes Team einzubringen. Nachwuchsförderung heißt nicht: Redner, die sich als Juroren lediglich beim Clubabend versucht haben, vor alle genannten Aufgaben zu stellen, weil man sie sympathisch findet. Dass Jurier-Seminare offenbar nicht mehr zur selbstverständlichen Weiterbildung eines jeden aktiven Debattierers gehören, verwundert nicht, wenn Chefjuroren-Posten wie Ausschussware verschleudert werden.
Guter Redner = guter Juror?
Im Bemühen, auf vermeintlich Bewährtes zu setzen, werden hervorragende Redner als CJ rekrutiert, die niemals ihr Talent als Juror unter Beweis gestellt haben. Es erstaunt, dass ausgerechnet im Debattieren, wo Leistung nicht objektiv messbar ist und die eigene Intellektualität gefeiert wird, der Nachweis der Jurorenkompetenz eine untergeordnete Rolle spielt. Ganz anders etwa im Fußball: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus mag auch einen erstklassigen Schiedsrichter abgeben, durchaus möglich. Das Vertrauen in seine Fähigkeiten allein, ausgehend von seinen Spielerqualitäten, erlaubt ihm jedoch nicht, als Schiedsrichter Spiele der Kreisliga zu pfeifen. Von der Bundesliga ganz zu schweigen.
Verbreitet scheint weiterhin der Irrglaube, dass kompetente Juroren in allen etablierten Formaten gleichermaßen fit sind. Auf einige trifft das zu, jedoch nicht auf alle. Erneut stellt sich die Frage: Warum leistet sich die Debattierszene diese Beliebigkeit? In der oft belächelten Rhythmischen Sportgymnastik müssen sich Kampfrichter regelmäßig weiterbilden und ihr Wissen in der Praxis beweisen, auch in den verwandten Wettkampfbereichen Gymnastik und Tanz. Im Debattieren reicht als Qualifikation zum CJ die bloße Vermutung, dass ein kompetenter OPD-Juror auch BPS treffend bewerten kann und umgekehrt. Wenn angereiste Juroren ob dieses Irrtums einem CJ das Regelwerk oder das Punktesystem erklären müssen, ist die Situation für alle Beteiligten unangenehm.
Immer schon war es bei Ausrichtern beliebt, ein Mitglied aus den eigenen Reihen als CJ zu nominieren. Verständlich, vereinfacht es doch die Kommunikation mit den CJ und demonstriert es das Vertrauen des organisierenden Clubs in die Kompetenzen „seines“ CJ, stets in der Hoffnung, dass andere Clubs dieser indirekten Empfehlung folgen. Allerdings: Der beste Juror eines einzelnen Clubs zählt nicht zwingend auch zu den besten Juroren der gesamten Szene. Genau das aber kennzeichnet einen CJ.
Ein Turnier ist eine der besten Präsentationsmöglichkeiten für Clubs. Ein Club, der seinen Teilnehmern einen talentfreien Juroren aus den eigenen Reihen vorsetzt, schmückt zwar dessen Lebenslauf, führt aber seinen mühevoll organisierten Wettkampf ad absurdum und sorgt dafür, dass die Teilnehmer im darauffolgenden Jahr garantiert nicht wiederkommen. Es löst auch keine Euphorie bei externen CJ aus, wenn ihr Job absehbar darin besteht, den heimischen CJ unauffällig in Räume zu verbannen, in denen er möglichst wenig Schaden anrichtet.
Gute Chefjuroren auswählen
Die bewusste Auswahl der CJ kann einem Turnier mehr Besonderheit verleihen als jedes noch so originelle Gimmick. Ist eine Saison etwa personell eintönig und von Bekanntem geprägt, wecken unerwartete Nominierungen die Neugier der Teilnehmer. Zeichnet sich eine Saison umgekehrt durch hohe Experimentierfreude der Organisatoren aus, schätzen Teilnehmer konservative Entscheidungen zugunsten bewährter Juroren. In jedem Fall sollten die Ausrichter von ihrer Chefjury persönlich überzeugt sein.
Organisatoren, die unschlüssig sind, welcher CJ für ihr Turnier geeignet ist, machen keinen Fehler, wenn sie sich folgende Fragen stellen:
- Das Feedback und die Bepunktung welchen Jurors haben mich bei einem vergangenen Turnier beeindruckt? Entspricht das Format dieses Turniers dem Format meines eigenen Turniers?
- Hat er den Jurorenbreak eines renommierten deutschsprachigen Turniers überstanden? War er bereits Finaljuror oder sogar CJ eines Turniers? Hat er schon einmal ein Jurierseminar besucht? Hat er eine Auszeichnung als Nachwuchsjuror erhalten?
Wenn all diese Fragen mit Nein beantwortet werden müssen, sollte man besser eine andere Person in Erwägung ziehen.
- Bei clubeigenem Juror außerdem: Hat er auf einem Turnier von neutralen Personen positive Rückmeldungen bekommen?
- Wenn der Wunschkandidat schon einmal CJ war: Welche der gestellten Themen stammten von ihm? Sind diese Themen spannend und gut debattierbar? War das Finalthema publikumswirksam?
Als Faustregel gilt: Je relevanter das Turnier für die gesamte Debattierszene ist, desto besser muss die Auswahl der CJ begründet sein. Um im Gastronomie-Bild zu bleiben: Kann der Küchenchef nicht kochen, ist alle Mühe vergebens. Die Kundschaft nimmt keinen lauwarmen Instant-Pamps in Kauf, nur, weil der Kellner so freundlich und der Grappa zum Dessert gratis ist.
Die Sorgfalt bei der Auswahl ist umso mehr geboten, seit für die Ausrichtung einzelner ZEIT DEBATTEN in der Regel nur noch eine Bewerbung eingeht. Nichts ruiniert die Stimmung der Turnierteilnehmer schneller als der Glaube, dass ein Dilettant aus politischen oder freundschaftlichen Gründen, aus Ahnungslosigkeit oder übertriebenem Förderwahn in die Chefjury gehievt wurde und nun über ihren Erfolg mit entscheidet Dann stehen genervte Teilnehmer mit Freibier beisammen und ärgern sich, dass sie ihr Geld nicht einfach auf Mallorca verprasst haben.
kem/fpu
Liebe Sarah,
ich bin dir sehr dankbar für deine klugen Worte und dein fantastisch geschriebenen Artikel. Aus Sicht der Turnierorga kann ich dir gar nicht genug zustimmen. Und auch meine Erfahrung als Chefjurorin hat mich gelehrt wie wichtig diese Wahl ist. Leider steckt nicht immer hinter einem großen Namen auch großer Ernst dem Job gegenüber: rechtzeitig mit dem Sammeln der Themen zu beginnen, die gesammelten Themen gründlichst auf Fairness und Tiefe und Spannung zu prüfen, erfahrene Juroren aus der Szene anzusprechen und zum Kommen zu begeistern, einen kompetenten Tabmaster zu finden uvm.
Ich würde auch gerne zukünftige Turnierorganisatoren ermuntern mehr von ihren CJ zu verlangen. Als CJ wird man von vorne und von hinten könglich behandelt, dass es einem oft unangenhem wird (zumindest wenn man nur etwas bescheiden ist – denn die harte Arbeit wird vom Orgateam gemacht). Aber ihr könnt gleichzeitig auch Anforderungen an eure CJs stellen bzw. mit ihnen offen diskuttieren wieviel Zeit und Commitment sie mitbringen können BEVOR ihr sie anheuert. Das ist nicht frech oder undankbar; es zeugt davon, dass euch all das worüber Sarah schreibt tatsächlich wichtig ist. Und eure Teilnehmer werden es euch danken.
Ihr könnt euch z.B. umhören bei anderen Turnierorganisatoren wenn sie schoneinmal mit einem CJ gearbeitet haben den ihr gerne anheuern würdet. Oder bei anderen Jurier- und Debattierkollegen.
Auf qualitativ hochwertige CJs in der kommenden Saison! Herzliche Grüße aus Berlin,
Dessi
*In diesem Kommentar wird durchgehend die männliche Form benutz. Bitte denkt die weibliche und alle anderen immer mit – immerhin ist Eva aus Adams Rippe entstanden.
Dessi, ich muss dir ein großes Kompliment machen: Rhetorisch geschickt, scheinst du Sarah zuzustimmen, stellst aber anschließend die Aufgaben der CJ (bei Abkürzungen gehts ohne Plural-S) heraus, auf die es wirklich ankommt: Themen setzen und den Jurorenkader organisieren. Nur bei ganz kleinen Turnieren wird man wirklich häufig Opfer von Jurierungen der CJ vor dem HF oder dem Finale. Das Feedback kommt in der Regel vom Hauptjuror, wobei dieses Amt meiner Erfahrung nach selten von einem CJ übernommen wird, und zwar nicht aus Kompetenzmangel, sondern aus reiner Höflichkeit. – Es schadet sicherlich nicht, wenn auch CJ Ahnung vom Jurieren haben und eine nachvollziehbare Begründung geben können, aber wichtiger sind andere Fähigkeiten.
Gleichwohl stimme ich Sarah in ihrer restlichen Analyse zu: Nicht jeder erfolgreiche Redner ist auch ein guter Juror und nicht jeder DDM-Finalist muss anschließend mit einem CJ-Amt belohnt werden. Letzteres aber eben auch deswegen nicht, weil es dadurch viel interessanter wird, das Jurieren richtig zu üben: im Klub und als ganz normaler Juror.
Welch Glück, dass wir in Bremen nicht in Versuchung kommen, das verdienteste Klubmitglied bei unserer Bewerbung für die nächste DDM als CJ zu nominieren. Ungeachtet seiner Qualität als Juror möchte Manuel doch viel lieber Tabmaster sein. 😉
O Jörn, you nail in my tab master’s coffin…
Hallo Dessi und Jörn,
vielen Dank für eure Posts. Zwei Gedanken zu Jörns Beitrag: Erstens, das Jurorenpanel zu organisieren, bedeutet, Jurieren nachvollziehbar erklären und Rückfragen dazu beantworten zu können. Es bedeutet auch, die Kompetenz der angereisten Juroren treffend einschätzen zu können, um das Feld gut aufzuteilen. Zweitens: Mit einem CJ-Amt soll belohnt werden, wer sich als Juror verdient gemacht, sprich: Als Hauptjuror überzeugt hat.
Fazit aus Erstens und Zweitens: Das Wichtigste, was ein Chefjuror können muss, ist Jurieren! Dafür hat man ihn schließlich engagiert, und dazu gehört selbstverständlich auch, Feedback zu geben.
Viele Grüße,
Sarah
Auch ich danke für die in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzende Diskussion. Sarah hat völlig recht: Gute CJs sind notwendige Bedingung für ein gelungenes Turnier.
Zwei Dinge möchte ich gerne sagen:
Erstmal, muss ich dir, Jörn, wirklich widersprechen: Die „anderen Fähigkeiten“, von denen du sprichst, sind NICHT wichtiger, wirklich nicht. CJs sind zum Jurieren da. Sie sind ausgewählt, weil sie für GERECHTE ERGEBNISSE auf dem Turnier sorgen sollen. Mir fallen jetzt spontan zwei Beispiele aus den letzten Jahren ein, wo CJs sich in Finals und Halbfinals von ZEIT-Debatten als Präsidenten gesetzt haben und am Ende offen empört über die vom Panel getroffenen Entscheidungen waren. Ich persönlich finde es unverantwortlich, wenn so etwas passiert. CJs müssen jurieren – in allererster Linie!
Und zweitens, als Ergänzung zu dem bisher gesagtem, weil es oft vergessen wird, ein Appell an alle zukünftigen CJs: Es mag nur meine persönliche Meinung sein, aber ich habe sehr häufig Themen in Breakrunden und Finals als höchst unausgewogen empfunden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man völlig gegen die Intuition und somit gegen das Publikum und auch gegen das eigene Gewissen reden muss. Vielleicht sollte manchmal eher darauf geachtet werden, dass beide Teams die gleiche Ausgangslage haben, statt super-duper-doll kreativ zu sein.
@Sarah + Daniil: Ich glaube, wir reden in großen Teilen aneinander vorbei, und ich fürchte, die Hauptschuld daran trage ich: Natürlich müssen CJ jurieren können. Aber sie müssen keine Meister darin sein, als Hauptjuror zu agieren, sprich: Feedback zu geben. Nebenjuroren erhalten aber – und Sarah schlägt ja vor, darauf zu achten – selten die Gelegenheit als gute Juroren wahrgenommen zu werden.
Wenn ein CJ glaubt, dass er besser juriere als diejenigen, die er für die K.O.-Runden ausgewählt hat, dann hat er bei der Auswahl etwas falsch gemacht. Das sagt nichts über seine Jurierfähigkeit aus, sondern über seine Fähigkeit, die richtige Entscheidung zu treffen.
Dein zweiter Punkt, Daniil, trifft aber doch genau das, was ich mit für die wichtigste Fähigkeit halte: die Auswahl der Themen. Anders als dein erstes Argument es suggeriert, ist es meiner Wahrnehmung nach eher so, dass die Juroren in den K.O.-Runden die der Debatte folgend richtige Entscheidung getroffen haben, aber die Chancen durch das gesetzte Thema häufiger eben nicht gerecht war. – Abgesehen davon, dass man nicht vergessen sollte, dass für die Mehrheit der Rednerinnen und Redner ganz andere Runden von Bedeutung sind.
Ich kann mich nicht entsinnen, explizit vorgeschlagen zu haben, man solle mehr auf Nebenjuroren achten. Dieser Appell ist zweifellos nicht verkehrt, nach meiner Erfahrung allerdings bereits weitestgehend Status Quo. Es ist zumindest nicht unüblich, dass die Chefjuroren die erfahrenen Hauptjuroren nach ihren Einschätzungen der Nebenjuroren und Präsidenten fragen. Außerdem werden auch Juroren stets ausdrücklich aufgefordert, ihre „Kollegen“ mittels Jurorenfeedbackbögen zu bewerten, falls das Panel zu groß ist, um als CJ herumzuflitzen und Leute persönlich nach ihren Einschätzungen zu fragen. Das Ausfüllen dieser Bögen ist kein Privileg der antretenden Redner und sollte von Juroren fleißig genutzt werden.
Abgesehen vom edlen Motiv der Nachwuchsförderung spielt hier oft ein weiterer, recht simpler Grund mit hinein: Es fehlt an ausreichend erfahrenen und den CJ bekannten Hauptjuroren, weshalb um der Gerechtigkeit willen allen Rednern gegenüber schnell herausgefunden werden muss, wer von den „neuen“ Juroren einen Blick für die Debatte hat, seine Meinung fundiert begründen kann, sprich: guten Gewissens als Hauptjuror gesetzt werden kann.
@Sarah: Ich habe nicht geschrieben, dass du vorgeschlagen habest, auf Nebenjuroren zu achten, sondern ich habe in Frage gestellt, dass die Mehrheit derjenigen, die ein Turnier organisieren eine ausreichende Gelegenheit haben, auf Nebenjuroren zu achten. Anders ausgedrückt: Du hast vorgeschlagen, darauf zu achten, wen wir als guten Juror wahrgenommen haben. Ich behaupte, dass Turnierorganisatoren Juroren vorwiegend als Redner unterwegs sind und daher nur den jeweiligen Hauptjuror wahrnehmen. -> Mein Appell daher: Sucht nach einer anderen Möglichkeit, die Jurierqualität eines neuen Jurors zu bestimmen.
– Ungeachtet der bisherigen Diskussion möchte ich noch mal herausheben, dass es grundsätzlich begrüßenswert ist, wenn Debattierer Erfahrungen als Juroren sammeln und Jurierseminae besuchen!
Jörn, nur kurz von mir: woran erkennt man einen guten Juror? Ich denke: am guten Feedback. Warum muss ein CJ gutes Feedback geben? Unter anderem, denke ich, weil er dann ernst genommen wird. Umgekehrt gedacht: Wer nicht gut feedbackt, wird auch nicht ernst genommen, eignet sich also auch nicht als CJ..
Liebe Sarah, Liebe 8. Minute,
ich sehe das auch so, dass Ihr hiermit eine sehr wichtige Diskussion angestoßen habt. Danke dafür.
Eine Einschätzung allerdings teile ich nicht: Dass es allen Leuten völlig egal ist, was ein Turnier außer den Chefjuroren noch zu bieten hat. Denn ich kenne einige DebattiererInnen, denen auch die Parties wichtig sind. Wäre das nicht so, könnten wir einfach auf die Parties verzichten. Außerdem denke ich, dass Generalisierungen immer schlecht sind!
Auf folgende Linie können wir uns vielleicht einigen – getreu dem Ausspruch First things first sollten bei der Turnierorga zuerst alle Dinge gut geplant werden, die für den eigentlichen Turnierablauf entscheidend sind. Dazu gehören die CJ, aber auch Räumlichkeiten für die Debatten, eine Unterkunft etc. Und wenn diese Must-haves erledigt sind, kann sich die Turnierorga nach Herzenslust mit den Teilnehmertüten, Ehrengästen, Party-locations und sonstigen Gimmicks austoben.
Achja, und Mallorca erscheint mir keine gute Alternative. Schließlich ist dort der Anteil an Idioten fast doppelt so hoch wie auf Debattierturnieren…
Hallo Thore,
genau das sagt der Artikel. Niemand behauptet, das Drumherum sei den Teilnehmern egal, schon gar nicht allen. Den Organisatoren aber sollte es erstmal „egaler“ sein als das, was zu den Grundpfeilern der Turnierorganisation gehört. Das „Drumherum“ kann seine volle Wirkung nicht entfalten, wenn die „first things“, die du auch nennst, nicht sichergestellt sind.
Viele Grüße,
Sarah