Unschlagbare Niederländer: Rotterdam und Utrecht gewinnen beim Berlin IV
Teams der Erasmus Debating Society Rotterdam und der UCU Debating Union Utrecht haben die beiden Finals des Berlin IV gewonnen.
48 BPS-Teams traten am Wochenende vom 23. bis 25. April beim Humboldt Berlin IV der Berlin Debating Union an. Besonders viele Deutsche nutzten die kurzen und schnellen Anfahrtswege um internationale Luft zu schnuppern und Berlin zu erleben. Einige Teams hatten allerdings weit längere Wege zurückzulegen und vertraten beispielsweise die Niederlande, Serbien, England und Israel. Dass doch einige Teams gerade von den Britischen Inseln wegen des Flugchaos‘ absagen mussten, gelangte den meisten der angereisten Debattanten allerdings zum Vorteil. Das Viertelfinale (Main) und Halbfinale (ESL) wurden durch eine sechste Vorrunde ersetzt. Austragungsort war die Humboldt Universität, wo die Debattanten und Juroren aufpassen mussten, sich nicht von der schönen Aussicht ablenken zu lassen.
BPS ist zwar auch in Deutschland sehr beliebt, so wird dieses Jahr die Deutsche Meisterschaft in diesem Format ausgetragen, kleine unterschiedliche Gepflogenheiten waren aber kontrovers. So ist es anders als im BPS-Regelwerk des VDCH international nicht üblich, Zwischenrufe zu tätigen. Chefjuror Patrick Ehmann erlaubte diese dann schlussendlich, wenn auch man sich zurückhalten solle. Kontroverse Themen wie die Legalisierung des Organhandels oder die Abschaffung aller religiösen Feiertage sorgten für Spaß und interessante Debatten, während der exzellente Jurorpool mit beispielsweise Leela Koenig (Chefjurorin Euros 2010) oder Chris Croke (Weltmeister 2010) diese bewertete und die Debattanten mit Feedback fütterte.
Aber auch um die Debatten herum war das Berlin IV 2010 eine Freude. Viel und gutes Essen, Getränke stets bereit sowie abends Bier und eine große Party am Samstag rundeten das Wochenende ab.
Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner von Erasmus Rotterdam (Main) und aus Utrecht (ESL)! Besondere Glückwünsche auch an Anat Gelber, die die Rednerrangliste anführte wurde und nach der Breakverkündung (Top of the Tab) von ihrem Freund einen Heiratsantrag bekam. Alles Gute!
Die Themen:
- This House would make severe economic deprivation a ground for asylum.
- This House believes that the EU should force its member states to host gay pride parades in their capital cities.
- This House believes that there should not be any religious holidays.
- This House believes Nato states should not sell arms to non-NATO states.
- This House would ban any and all sporting or cultural practices which involve harming animals.
- This House would allow individuals to put up their organs for auction.
- Halbfinale: This House would give funding to newspapers in countries with oppressive regimes.
- ESL Finale: This House would give parents the full rights when selecting an embryo.
- Main Finale: This House would introduce an immigrant quota for neighbourhoods of large cities.
Text: Leonhard Weese, Debattierklub Wien / glx
Beim Humboldt Berlin IV traten 48 Teams aus 11 Ländern am Wochenende des 23. bis 25. April in Berlin gegeneinander an, darunter auch Teilnehmer von etwa einem Dutzend VDCH-Clubs. Im „allgemeinen“ Finale in der Humboldt-Universität setzten sich Jeroen Heun und Daniel Springer aus Rotterdam (Erasmus Debating Society) aus der Eröffnenden Regierung heraus gegen Michel Scholte und Adrian de Grot Ruis von Bonaparte Amsterdam in der Eröffnenden Opposition, Michael Schapira und Anat Gelber aus Haifa (Schließende Regierung) sowie Sarah Jaglitz und Rafael Heinisch aus dem VDCH-Club Debattierclub Greifswald (Schließende Opposition) durch. Beste Rednerin des Finales wurde Anat Gelber, die auch die Rednerranglisten nach den Vorrunden anführte. Es jurierten neben Leela König, Chris Croke, Oisin Collin und Simone an Elk auch drei Debattierer aus VDCH-Land, nämlich Patrick Ehmann (BDU), Isabelle Loewe (Debattierclub Bonn) und Daniel Grotzky (Debattierclub München).
Auch David Lamouroux und Gesa Erdbeer vom Debattierclub Göttingen hatten im „Main Break“ gebreakt, schieden jedoch im Halbfinale aus.
Obgleich auch im „allgemeinen“ Finale nur Nichtmuttersprachler standen, gab es noch ein Nichtmuttersprachler-Finale, sozusagen ein „kleines“ Finale. In diesem Finale der Kategorie ESL (English als a Secound Language) gewannen Micha Beekman und Joris Vincent aus Utrecht (UCU Debating Union) aus der Eröffnenden Opposition gegen drei VDCH-Team. Als Antragsteller waren Mathias Hamann und Michael Richter von Wortgefechte Potsdam angetreten, als Schließende Regierung der Debattierclub Stuttgart mit Andreas Lazar und Katharina Ander und als Schließende Regierung der DCJG Mainz mit Marcus Ewald und Thore Wojke. Bester Finalredner war Marcus Ewald. Juriert wurde das ESL-Finale von Yoni Cohn Idov, Bed Gladinkoff, Tarit Mukherjee, Lucinda David und Jakob Hensing vom VDCH-Club JUB Debating Society Bremen.