Erste Ilmenauer WG-Debatten: Experiment geglückt
In Ilmenau, da ist der Himmel blau – allerdings trifft dieser Spruch leider eher selten in der Realität auf die Goethe- und Universitätsstadt zu. Doch an dem Wochenende, an dem der VDCH-Club Wortkombinat zu den ersten Ilmenauer WG-Debatten geladen hatte, war das Wetter ausnahmsweise sehr gnädig. Strahlend blauer Himmel und viel Sonnenschein erwartete die Redner aus Freiburg, Jena, Marburg und Paderborn von der Ankunft bis zur Abreise.
Das Ilmenauer Orga-Team um Wortkombinat-Präsident Martin Zielinski wagte ein kreatives Experiment: Die Vorrunden der ersten Ilmenauer WG-Debatten fanden dort statt, wo anderen wohnen, nämlich in verschiedenen überall in der Stadt verstreuten WGs. Für das öffentliche Finale hingegen war der Saal des Curie-Baus der Technischen Universität Ilmenau vorgesehen. Noch bevor das Turnier begonnen hatte, wurde es in der Ilmenauer Ausgabe der Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“ und in einer Pressemitteilung der Technischen Universität Ilmenau angekündigt.
Obwohl ursprünglich auf acht Teams ausgelegt, fand das Wartburg-Turnier mit vier Teams statt. Doch was nicht durch Quantität erreicht werden konnte, machte die familiäre Atmosphäre des Turniers unter Aufsicht der beiden Chefjuroren Martin Zielinski und Benjamin Finger (Präsident der Debattiergesellschaft Jena) wett.
Zunächst stritten sich die vier Teams darum, ob Seitensprünge gesellschaftlich geächtet werden sollen. Danach führte die zweite Vorrunde aus der Welt der Gefühle in die Welt der handfesten ökonomischen und landwirtschaftlichen Fragen mit „Sollen wir nur auf Obst und Gemüse aus regionaler Herkunft zurückgreifen?“. Nach den ersten beiden Vorrunden wartete ein leckeres Reisgericht als Mittagessen auf die Teilnehmer. Anschließend begab sich das Debattiergeschen schon unkonventioneller auf eine etwas abstraktere Ebene: „Sollen wir bei Rot über die Ampel gehen?“. Damit war die Arbeit zunächst getan, nach einer zweistündigen Ruhepause ging es auf dem Campus der TU Ilmenau in einem Studentenclub mit dem netten Beisammensein weiter.
Gespannt warteten die vier Teams darauf, wer im Finale wem gegenüberstehen soll – schließlich standen die Chancen auf den Break mit 50 Prozent gar nicht mal so schlecht. Schließlich durften sich Jena und Marburg zu den Glücklichen zählen, wobei Freiburg mit nur einem Punkt weniger als Marburg am Einzug ins Finale vorbeischlitterte.
Die beiden Chefjuroren hatten nicht nur für spannende Themen gesorgt, sondern standen abends auch selbst am Herd und bereiteten ein leckeres Chili con Carne für die hungrigen Redner und Juroren zu. Von diesem Kochkünsten beeindruckt, ließen die Anwesenden den Abend fröhlich ausklingen.
Bevor die „MarBurger King“ Sven De Causmaecker, Alexander Prinz und Martin Fries auf „Jena Paradies“ mit Jonathan Scholbach, Tina Rudolph und Alexander Schwill trafen, rief die Orga zum Sommerrodeln auf. Dabei handelt es sich um eine Anlage, die einer sehr langen Rutschbahn ähnelt. Man rollt oder gleitet mit einem Schlitten herunter, wobei der Fahrer die Geschwindigkeit durch ein Bremssystem selbst regulieren kann.
Beim öffentlichen Finale zum Thema „Sollten schwächere Schüler stärker gefördert werden als stärkere?“ konnte sich Marburg gegenüber Jena durchsetzen. Obwohl lediglich vier Teams bei diesem Turnier antraten, bleiben die ersten Ilmenauer WG-Debatten Teil der Freien Debattierliga (FDL). Freiburg ist nach Mainz, München, Berlin und Frankfurt nun auf dem fünften Platz des Clubrankings der FDL. Der Freiburger Zsolt Szilagyi steigt im Einzelrednerranking auf den vierten Platz auf. Der aktuelle Stand nach dem Ilmenauer Turnier ist hier nachzulesen.
Die Ilmenauer Ausrichter verkündeten bereits jetzt, dass es nächstes Jahr die zweiten Ilmenauer WG-Debatten geben wird. Der Termin soll mit dem VDCH-Vorstand abgesprochen werden, um Überschneidungen mit dem eventuellen Jurierseminar zu vermeiden.
Vielen Dank für das schöne Turnier! Super Programm mit Rodeln und Sauna!
Dürfen wir freundlich darauf aufmerksam machen, dass Freiburg nicht einen Punkt weniger als Marburg, sondern als Jena hatte? Danke!