DDM 2011: Voraussetzungen für Juroren bekanntgegeben
Die Chefjuroren der Deutschen Debattiermeisterschaft (DDM) 2011 haben Voraussetzungen für die DDM-Teilnahme als Juror benannt. Bei dem Turnier sollen nur Juroren und Jurorinnen eingesetzt werden, „die auf ihre Aufgabe beim wichtigsten deutschen Turnier gut vorbereitet sind“, so die vier DDM-Chefjuroren Marcus Ewald, Jan Lüken, Gudrun Lux und Tim Richter in einem Schreiben, das über den VDCH-Mailverteiler versandt wurde.
Wer als Juror oder Jurorin bei der DDM 2011 dabei sein will, muss demnach bereits mindestens bei einer ZEIT DEBATTE oder einem vergleichbaren Turnier (Regionalmeisterschaft, BaWü, SK-Cup) im Format OPD juriert haben und sollte eine VDCH-Jurorenschulung besucht haben. Wer keine Juriererfahrung bei Turnieren gesammelt hat, soll nur mit einer ausdrücklichen Empfehlung beispielsweise von einem der Chefjuroren eines OPD-Turniers dieser Saison akzeptiert werden. Zudem könnten erfahrene Redner, die mehrfach bei OPD-Turnieren gebreakt haben, als Juroren akzeptiert werden. Von Juroren, die keine oder wenig Turniererfahrung als Juroren haben, werde zudem erwartet, dass sie das DDM-Vorbereitungsseminar von VDCH und DDG am Tag vor Beginn der Meisterschaft in Heidelberg besuchen, so die Chefjuroren in dem Schreiben.
Marcus, Jan, Gudrun und Tim wollen so erreichen, dass sie „bei der DDM 2011 die fairsten Bewertungen und die bestmöglichen Entscheidungen garantieren können“.
Zudem kündigt die Chefjurorenquadriga an, bei der DDM 2011, wie seit drei Jahren üblich, einen Preis für den besten Nachwuchsjuror oder die beste Nachwuchsjurorin auszuloben. Ausgezeichnet werden soll damit ein Debattanten oder eine Debattantin, der oder die in der Saison 2010/2011 erstmals als Juror in Erscheinung tritt.
Die Deutsche Debattiermeisterschaft im Rahmen der ZEIT-DEBATTEN-Serie des Verbandes des Debattierclubs an Hochschulen wird von 9. bis 12. Juni 2011 in Heidelberg ausgetragen. Debattiert wird im Format der Offenen Parlamentarischen Debatte. Der Debating Club Heidelberg, selbst Deutscher Meister 2004 und Vizemeister 2008, richtet erstmals die Deutsche Debattiermeisterschaft aus. Teilnehmen können mindestens 45 Rednerteams, sollten sich mehr Clubs anmelden als Startplätze zu Verfügung stehen, wird das Team-Cap sicher aufgestockt; andernfalls wird das Team-Cap vielleicht aufgestockt.
Die Turnierserie ZEIT DEBATTEN wird vom VDCH in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutschen Telekom AG veranstaltet sowie durch eine Medienpartnerschaft mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) unterstützt. Seit einem Jahrzehnt werden jährlich mindestens fünf große Debattierturniere im Rahmen der ZEIT DEBATTEN ausgetragen, darunter die Deutsche Debattiermeisterschaft. Schirmherr der Serie ist der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt.
sol / apf
Ob das wohl ein Schritt in Richtung Abschaffung des Präsidenten ist?
Sicher nicht!
Cool, damit wird ja wohl auch die n-1 Regel abgeschafft. Denn wie soll ein kleiner und eher unerfahrender Club denn sonst mehr als ein Team schicken können? Bei uns gibt es niemanden, der diese Voraussetzungen erfüllt. Aber dafür werdet ihr sicherlich eine Lösung haben????
n-1 gilt bei OPD eh nicht, normalerweise gilt n=1 also pro Team ein Juror. Wenn dein Club bislang niemanden hat der die Voraussetzungen erfüllt, dann könntet ihr ja noch jemanden ausbilden, das zu tun. Irgendwer muss ja für euch auch bei der Regionalmeisterschaft jurieren z.B. – oder fahrt ihr nicht auf Turniere außer auf die DDM? Ist halt die Frage ob Clubs die auf kein Turnier kommen außer die DDM überhaupt zur DDM kommen sollten wo eigentlich die besten überhaupt antreten sollten. Welcher Club bist du denn?
@Anna: „von Juroren, die keine oder wenig Turniererfahrung als Juroren haben, werde zudem erwartet, dass sie das DDM-Vorbereitungsseminar von VDCH und DDG am Tag vor Beginn der Meisterschaft in Heidelberg besuchen“
Genau, den OPD-„Präsidenten“ abzuschaffen ist „sicher nicht“ möglich, da wir das ja schon immer bzw. noch nie so gemacht haben, da könnte ja jeder kommen (und so schon mal gar nicht), außerdem ist das das „singulär wichtigste Amt“ in der Debatte, weiß doch jeder. Darum ist es völlig klar, dass wir auch für den „Präsidenten“ nur die erfahrensten unter uns einsetzen können, wie bisher immer schon 🙂
„Von Juroren, die keine oder wenig Turniererfahrung als Juroren haben, werde zudem erwartet, dass sie das DDM-Vorbereitungsseminar von VDCH und DDG am Tag vor Beginn der Meisterschaft in Heidelberg besuchen, so die Chefjuroren in dem Schreiben.“
Da können gleich zwei der Chefjuroren Nachhilfeunterricht nehmen. Jan Lüken hat noch nicht einmal eine Zeit Debatte chefjuriert. Marcus Ewald hat sich einmal als Chefjuror einer BPS Zeit Debatte probiert, aber ist sonst auch nie groß in Erscheinung getreten. Irgendwie witzlos, wenn solche Leute nach QUalität schreien.
Aber zum Glück gilt: „Wer keine Juriererfahrung bei Turnieren gesammelt hat, soll nur mit einer ausdrücklichen Empfehlung beispielsweise von einem der Chefjuroren eines OPD-Turniers dieser Saison akzeptiert werden.“
Da können oben genannte Person sich gleich ihr Gütesiegel abholen. Nach welchen Kriterien wird hier genau vorgegangen?
Letztlich schließt dies die kleinen Clubs nur aus. Es ist ok, wenn das gemacht werden soll, wie es auch Sara schreibt, aber dann soll man das den kleinen Clubs auch so sagen und zwar vor der Mitgliederversammlung des VDCH. Dies kann nämlich das Wahlverhalten der kleinen Clubs verändern und ist daher relevante Information, die nicht vorenthalten werden sollte.
Überhaupt sind die ganzen nachträglichen Änderungen nicht legitimiert. Auf der Mitgliederversammlung wurde nichts von diesen Plänen veröffentlicht und ich finde nicht, dass die Chefjuroren einen Freifahrtschein haben, alles zu tun, was ihnen in den Sinn kommt. Transparenz ist Trumpf!
„Zudem kündigt die Chefjurorenquadriga an, bei der DDM 2011, wie seit drei Jahren üblich, einen Preis für den besten Nachwuchsjuror oder die beste Nachwuchsjurorin auszuloben. Ausgezeichnet werden soll damit ein Debattanten oder eine Debattantin, der oder die in der Saison 2010/2011 erstmals als Juror in Erscheinung tritt.“
Nach welchen Kriterien soll das denn genau laufen? Oder können wir schon jetzt darauf wetten, welche engen Getreuen für ihren Gehorsam entlohnt werden?
Hey! Habe mich seit der Mail im Verteiler auf diese Diskussion gefreut und möchte nun meine Meinung von mir geben.
Ich zweifel nicht wirklich an der Qualität der Chefjuroren und sehe es ähnlich wie sie als Gefahr, wenn Klubs als Juroren unerfahrene mitschicken. Gerade in den absoluten Bewertungskriterien von OPD ist es einfach stark verzerrend wenn jemand „null Erfahrung“ hat.
Allerdings ist es sehr wohl eine Hürde für kleine oder neue Klubs, und alle anderen sind auf die Gnade ihrer „Erfahrenen“ angewiesen mitzufahren.
Abgesehen davon dass ich nicht verstehe warum das ein Schritt dahin sein sollte den Präsidenten abzuschaffen und es für kleine junge Klubs sicher individuelle Lösungen gibt, warum ist es Juroren nicht zuzumuten das Seminar im Vorfeld der DDM zu besuchen?
Inwieweit kümmern sich die Chefjuroren darum gezielt gute Juroren anzuschreiben und einzuladen, damit eine gewisse Qualität als Fundament gegeben ist?
Zuerst einmal finde ich Qualitätsstandards gut. Nachdem einige Bewerber um die diesjährigen ZEIT-DEBATTEN ihr Augenmerk wohl eher auf die Nachwuchsförderungen denn auf erfahrene Juroren bei ihrer CJ-Wahl gelegt haben, ist jeder Versuch, die Jurorenqualität zu erhöhen gerade mit Blick auf die DDM zu begrüßen. Ich bin auch überzeugt, dass die CJs der DDM sich gute Maßnahmen überlegt haben, wie dies gelingen könnte. Wir wissen alle, eine häufige Teilnahme an Turnieren macht niemanden automatisch zu einem besseren Juror und genauso ist ein guter Redner noch lange kein guter Juror (oder gar Chefjuror), aber die Wahrscheinlichkeit, ein besserer Juror zu sein oder schnell zu werden, steigt mit der Zahl der Turnierteilnahmen und der Teilnahme an guten Debatten. Trotzdem bleibt ein gewisses Unwohlsein beim Blick auf das komplette Vorhaben der DDM-CJs:
gewünschte Teilnehmer der DDM: Sarah und Anna haben die Frage aufgeworfen, wer eigentlich an einer DDM teilnehmen sollte. Natürlich ist der Zusammenhang zwischen Rednerteams und Juroren nicht so simpel wie von Sarah und Anna angedeutet. Ein Klub kann durchaus ein gutes OPD-Redner-Team haben, aber keinen guten Juror. Die allgemeinen Regeln für die Teilnahme an der DDM entkoppeln beide Rollen ja auch voneinander, denn laut Regeln erhält jeder VDCH-Klub das Startrecht für mindestens ein Team. Unter Berücksichtigung der „n=1-Regel“ bedeutet dies, dass jeder Klub starten kann, der starten möchte, wenn er einen Juror MELDET. Nach Vorschlag der CJs wird dieser eben dann nicht eingesetzt (vll. ja als Präsident fungieren oder zur Kinderbetreuung abkommandiert). Das Startrecht für Rednerteams ist also gar nicht betroffen. 😉 – Die eigentlich Frage aber lautet ja, wenn die Besten starten sollen: welche Besten? Sollen zu einer DDM die besten Redner, die besten Rednerteams, die besten Juroren überhaupt oder die besten Rednerteams und Juroren eines jeden Klubs starten? Andere Sportarten haben schon vor vielen Jahrzehnten erkannt, dass Sport viel interessanter, viel aufregender und eine breitere Masse ansprechender ist, wenn die deutsche Meisterschaft im Herrenfußball nicht zwischen Bayern München I und Bayern München II ausgetragen wird und wenn an der Frauen-WM nur eine deutsche Nationalmannschaft teilnimmt. Selbst bei Einzelsportarten (und Debattieren ist ein Teamsport!) achtet man auf ein breites Klub- bzw. Länderteilnahmefeld. Viele verschiedene Klubs auf der DDM und anderen Turnieren sorgt für mehr Konkurrenz und damit (wie bei der Fortpflanzung) für höhere Qualität als Klub-Inzucht. Das gilt für Rednerteams genauso wie für Juroren.
In meinen Augen hat die DDM aber auch noch die Funktion eines Come together, sprich: Der Reiz dieses Turniers liegt für einen Großteil der Teilnehmenden und Helfer darin, dass man so viele nette und interessante Menschen kennen lernt. Manche der interessantesten Teilnehmer sind aber weder Deutschlands bester Redner noch Juror. In der Tat gibt es Klubs, die nur zur DDM fahren, weil diese eben vier Tage dauert, größer ist oder sonstigen Event-Charakter vorhält. Menschen fahren auf die DDM als ihr erstes Turnier, lernen von den guten Rednern und Juroren und sind dann vom Debattieren angefixt. Gibt es etwas besseres für unseren Sport? Eine DDM muss auch ein Ort sein, an dem gelernt werden darf!
Teilnahme-Chancen von kleineren Klubs: Wenn man die Regelspitzfindigkeiten beiseite lässt, ist das Problem, dass kleine Klubs möglicherweise ein gutes Rednerteam besitzen, aber Schwierigkeiten haben, einen Juror zu finden, der die Anforderungen erfüllt, zu lösen. Jeder, der einmal Mitglied eines kleines Klubs war, insbesondere eines neu gegründeten, weiß, wie schwierig es ist, eine Person zu finden, die als Juror auf ein Turnier mitfährt. Nicht selten werden ausgerechnet diese Personen kurzfristig krank oder verlassen den Klub wieder in der Zeit zwischen Anmeldung und Turnier-Wochenende. Das Vorhaben der CJs bewirkt nun, dass man als kleiner Klub eine Person finden muss, die nicht nur einmal juriert, sondern gleich mindestens zweimal. Streng genommen hat das diese Folgen: a) Möglicherweise erfüllt einer aus dem Rednerteam die nötigen Voraussetzungen der CJs, sodass dieser jurieren muss und die Rednerqualität wahrscheinlich sinkt. b) Ein Klubmitglied wurde auserkoren, auf der Regionalmeisterschaft und auf der DDM, also direkt zweimal hinter einander der Juror-Job zu übernehmen. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine in der Turnierszene unbekannte Person, sodass sie auf dem Regio zweimal die ehrenhafte Aufgabe übernehmen wird, zu präsidieren. Auf der DDM wird sie dann (durch ihre wichtige Rolle auf dem Regio weniger motiviert), gleich vier- bis sechsmal klopfen und die Zeit nehmen dürfen. Statt der Rednerqualität sinkt in diesem Fall also die Jurormotivation. c) Der unwahrscheinlichste Fall ist, dass ein Klub mit Rückgriff auf die Eins-aus-Vier-Regel (alle vier Turnierteilnahmen muss man jurieren) sich veranlasst sieht, doch für die nächsten vier großen Turniere zu melden statt nur für die DDM (und das Regio). Letzteres wäre natürlich toll, die beiden anderen – wahrscheinlicheren Folgen sind nicht begrüßenswert.
Legitimation: In der Tat muss die Frage erlaubt sein, ob dieses Vorhaben nicht auf der MV hätte vorgestellt und DISKUTIERT werden sollen. Die Juroren-Regelung hat wie dargelegt Konsequenzen für die teilnehmenden Klubs und betrifft durchaus die Ausrichtung der ganzen ZEIT-DEBATTEN-Serie. Selbst wenn es zu Heidelberg als Ausrichter keine Alternative gab und die Vergabe nicht anders ausgehen konnte, ist es eine Frage des guten Willens, ob man solche Regeln postuliert oder zur Diskussion stellt. Eine Diskussion wäre (und ist) auch nach der MV noch möglich gewesen. Sie hätte zu mehr Verständnis und Zustimmung beitragen können. Diesbzgl. sollten sich die CJs noch einmal beraten!
Heidelberger-Klüngel: Während in dem Vorhaben der CJs einige gute Ansätze zu finden sind, ist folgender Teil sehr unschön, hoffentlich nicht entlarvend:
„Wer keine Juriererfahrung bei Turnieren gesammelt hat, soll nur mit einer ausdrücklichen Empfehlung beispielsweise von einem der Chefjuroren eines OPD-Turniers dieser Saison akzeptiert werden.“ – Auf gute Empfehlungen kommt es immer dort an, wo fairer Wettbewerb ausgehebelt wird oder keine klaren Kriterien vorliegen. Das kann nicht im Sinne des Vorhabens sein, „bei der DDM 2011 die fairsten Bewertungen und die bestmöglichen Entscheidungen garantieren können” (Tim). Abgesehen davon stellt sich die Frage, wer in diese Kategorie fallen soll: Für sehr unwahrscheinlich scheint es mir, dass CJs gute Juroren kennen, die aber noch nie auf einem Turnier juriert haben und als Redner auch nur maximal einmal gebreakt haben. Auch kommen die CJs nicht aus kleinen Klubs, die Probleme hätten, Juroren zu finden. Folglich kann die Empfehlung nur von anderen kommen. Wer aber darf empfehlen? Eine Antwort auf diese Frage ist natürlich mindestens genauso bedeutet wie die Frage nach den Kriterien.
@Leonard: Völlig richtig, es sollte nicht zu viel verlangt sein, das Vorbereitungsseminar (und vll. auch ein kurz vorher stattfindendes Jurierseminar?) zu besuchen. Der entsprechende Hinweis bezieht sich allerdings auf Juroren, die die weicheren Kriterien (mehrfach als Redner gebreakt, mit Empfehlung) erfüllen. Gerade aber die kleinen Klubs werden auch solche Personen schwerlich in ihren Reihen haben.
Es ist doch völlig normal, dass man sich auf Empfehlungen verlässt. Das machen die Chefjuroren doch auf allen Turnieren so auch wenn es darum geht dass Juroren breaken oder als Hauptjuroren gesetzt werden, da fragen die doch auch die erfahrenen Juroren auf dem Turnier „Wie war denn derundder als Nebenjuror?“ Wie sollen sie es auch anders machen bei so vielen Juroren! Warum sollten sich die Chefjuroren der DDM nicht auf das Urteil von Lukas Haffert oder Marel Gierdorf (beide Chefjuroren bei der Mainzer Zeitdebatte und Trainer beim Jurierseminar) verlassen dürfen? Ist es nicht gerade transparent, dass die DDM-Chefjuroren das ehrlich zugeben?
Einerseits wird hier gefordert, dass die Chefjuroren „gezielt gute Juroren anschreiben und einladen, damit eine gewisse Qualität als Fundament gegeben ist“ – wer sucht denn aus, wer diese guten Juroren sind? Die Chefjuroren! Das trauen wir ihnen zu, dann sollten wir ihnen auch zutrauen, dass sie beurteilen können, von wem sie eine Empfehlung ernst nehmen („beispielsweise von einem der Chefjuroren eines OPD-Turniers dieser Saison“) und vom wem nicht.
Die Anforderungen an Juroren sind völlig zumutbar und ich habe den Verdacht dass diejenigen, die jetzt laut meckern die ersten wären, die auf der DDM für schlechte Stimmung sorgen, wenn entweder sie sich entweder von einem unerfahrenen Juror falsch bewertet fühlen oder der vielleicht komplett unfähige Juror den sie selbst mitgebracht haben, eine Runde präsidieren soll obwohl er wahrscheinlich nichtmal weiß wann man klopft und wann man klingelt.
Endlich. Mal wieder Gejammer über die Chefjuroren. Aber wer sagt da, dass es nichts neues gäbe? Diesmal also schon ein gutes halbes Jahr vor dem Turnier…
Zum einen: Ausbildung zum Juror ist keine Schande. Was motiviert mich denn dazu immer wieder zu jurieren, wenn nicht die Aussicht mich zu verbessern? Zurecht hat man meiner Stimme als Anfängerjurorin noch weniger Gewicht begemessen. Aber das habe ich nicht als Missachtung empfunden, sondern als äußerst realistisches Urteil. Wenn ich ein guter Juror werden will, muss ich den Sport halt eine weile betreiben und an mir arbeiten. Wenn ich nur einmal im Jahr auf einer Veranstaltung meine persönliche Meinung über etwas (mir weitgehend fremdes) in Punkte ausdrücken will, kann das sehr leicht auf Kosten der Redner gehen. Die haben aber gerade auf dem wichtigsten Turnier des Saison regelsichere und bewertungsroutinierte Juroren verdient.
Zum anderes: Liebe Clubs, denkt bitte an die Ausrichterhoheit. Wenn ihr so gerne so viel ändern wollt, dann richtet selbst Turniere aus, auf denen ihr es besser macht. Wenn diese deutliche Verbesserung dann alle bemerken, wird sie sicher sicher auch auf anderen Turnieren durchsetzen.
Und zu den Chefjuroren: Es gibt (nachzulesen im OPD-Handbuch) sehr wohl die Möglichkeit, sich auch als Redner zum besseren Juror zu qualifizieren. Und es mag sein, dass Jan Lüken kein Jurier-Urgestein ist. Aber ich hatte schon das Vergnügen mit ihm zusammen zu bewerten und behaupte, dass er mit sehr gutem Blick für die Debatte und die Einzelpunkte juriert. Für Marcus gilt Ähnliches.
Ich freue mich sehr auf die DDM und auch darauf, meinem Nebenjuror in der Besprechung nicht erst das Bewertungssystem erklären zu müssen. Dann hab ich nämlich die Zeit ein (hoffentlich) brauchbares Feedback zu formulieren.
@Sarah: Es mag im VDCH-Land unterschiedliche Meinungen darüber geben, wie der Juroren-Break auf Turnieren zustande kommen sollte. Einige bevorzugen dort Empfehlungen aufgrund gemeinsamen Jurierens auf dem Turnier, andere setzen (s. letzte DDM) auf Jurorenfeedback-Bögen. – Nur ist das ein völlig anderer Fall als der hier angesprochene. Hier gehts nämlich um Empfehlungen für Juroren, die KEINE TURNIER-Erfahrung haben. Ich schätze Lukas sehr, aber ich fürchte, auch mit den Chefjuroren zusammen ist er mit der Aufgabe überfordert, sich in kleinen Klubs die brach liegenden Jurorentalente anzusehen. Kleine Klubs stellen selten CJs, somit sind die CJs von OPD-Turnieren auch (leider!) selten in kleinen Klubs.
@ Anna C. und alle „kleinen Clubs“:
Wenn Dein Club mehr als ein Team zur DDM schicken kann, dann ist er kaum als „kleiner“ Club zu bezeichnen. Die „kleinen“ Vereine aus VDCH-Land, haben leider häufig das Problem, überhaupt ein einziges Team zu schicken. Siehe Mainz 2009: 45 Teams aus 33 Städten; Berlin 2008: 64 Teams aus 27 Clubs. (Für andere Turniere habe ich gerade keine Zahlen, es sieht aber leider immer so aus. Auch ich würde mir mehr verschiedene Clubs auf den Turnieren wünschen!)
Das heißt aber auch: Es gibt immer mehr Startplätze als teilnehmende Clubs. Ein zweites Team aus Eurem Verein hängt nicht automatisch davon ab, ob Ihr genug gute Juroren bei Euch im Club habt. Die Erfahrungen der letzten Jahre auf allen Turnieren zeigt, dass es immer „externe“ oder „freie“ Juroren gibt. Z.B. fragen wir einen erfahrenen Juror aus München, jetzt in der Schweiz berufstätig, ob er nicht die DDM mit seiner Anwesenheit beehren möchte. Und wenn er Zeit hat, schon hätten wir den Jurorenposten besetzt. Ja, Euer Juror kann dann u.U. nicht teilnehmen, aber Euer zweites Team hätte eine Chance! Zum Vergabevrfahren von freien Startplätzen guckst Du hier:
http://achteminute.vdch.de/index.php/20100508/ziehung-der-nachruckerplatze-fur-ddm-abgeschlossen/
Ähnlich wird es wohl auch 2011 laufen.
Es ist sicherlich allen klar, auch den Vertretern „kleinerer“ Clubs, dass ein Turnier mit 45 Teams nicht mit einem Dutzend Juroren auskommen kann. Jeder Club, der zwei, drei oder mehr Teams schicken möchte, sollte deshalb nicht nur überlegen, wie er selbst möglichst viele Teilnehmer auf die DDM schicken kann, sondern auch, wie er einen eigenen kleinen Beitrag zum Gelingen des Turniers leisten kann. Das „Ausbilden“ von Nachwuchsjuroren führt dann automatisch zu einer Win-win-Situation: Die Ausrichter und die CJ haben mehr qualifizierte Juroren zur Verfügung, die entsprechenden Vereine können mehr Teams schicken.
Ich bin zuversichtlich, dass Ihr bei Euch im Club eine/n 7. Frau/Mann findet und bei entsprechenden Ambitionen die ausstehenden sechs Monate nutzen könnt, um zumindest eine der fünf genannten Qualifizierungsoptionen für Eure/n Juror/in in Anspruch zu nehmen. Willkommen seid Ihr allemal! Bitte denkt nicht, dass wir Hürden aufbauen wollen, um Euch die Teilnahme bei uns in Heidelberg zu verwehren. Im Gegenteil, wir freuen uns schon auf Euch!
@Jan:
Wenn Du ernsthaft unterstellen möchtest, dass eine Initiative zur Anhebung des Juroren-Niveaus auf der DDM zu einer Ablehnung der Heidelberger Bewerbung auf der MV geführt hätte, werde ich nicht versuchen, Dich vom Gegenteil zu überzeugen. Es ist Dir unbenommen davon auszugehen, die Heidelberger Bewerbung sei wohlwollend aufgenommen worden, hätte sie mit der Ansage geworben, man würde explizit auf unerfahrene Turnierneulinge setzen, um gezielt schlechte Jurierungen zu gewährleisten. Auch die Überzeugung, a) die Heidelberger hätten aber genau dieses gemeint, weil dazu ja explizit nichts anderes ausgesagt worden ist, b) das sei von allen Clubs auf der MV auch genau so verstanden worden, und c) man müsse sich deshalb jetzt hinters Licht geführt vorkommen, ist Dir natürlich freigestellt.
Hier aber zu verbreiten, kleinere Clubs würden deshalb um ihr Startrecht betrogen, das ist unangebracht, schürt Unzufriedenheit und weckt Feindseligkeit – und ist sachlich falsch. So etwas wäre noch nicht einmal „OK, wenn das so gemacht werden soll“. Ja, die von den CJ vorgetragene Initiative heißt in letzter Konsequenz, dass das knappe Budget (Unterbringung, Verpflegung etc.) nicht einem absolut unerfahrenen Juror zuteilwird, sondern dafür ein erfahrener Juror eines anderen Clubs ein Ticket erhält. Das Startrecht des „kleinen“ Clubs bleibt davon unberührt!