Dortmunder Freundschaftsturnier Nachlese 2
Zsolt Szilagyi und Johannes Samlenski vom Debattierclub Freiburg haben einen Bericht über das Dortmunder Freundschaftsturnier veröffentlicht. Darin heißt es:
„Als viertes Thema wurde […] verkündet, dass alle Superhelden gezwungen sein sollen, ihre übermenschlichen Kräfte endgültig neutralisieren zu lassen. Unser Team, in der Rolle der Antrag stellenden Regierung, konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen. So sollten zur Neutralisierung Superhelden ihren Genpool zwangsweise mit dem Genpool ihres schurkischen Antagonisten kreuzen lassen. Die notwendige Technik läge bekannterweise dank Marvel Inc. vor. Antragsteller Zsolt bemängelte das Ungleichgewicht der Mächte in der Welt, schließlich seien fast sämtliche Superhelden in Japan und den USA beheimatet. Von einem deutschen oder polnischen Superhelden hört man zuweilen wenig. Dies habe nicht nur Auswirkungen auf die Dopingskandale im internationalen Spitzensport – schließlich ist kaum gegen einen Helden auf dem Rennrad anzukommen –, sondern gefährde auch den Arbeitsplatz zehntausender Polizisten. Auch eine Integration in unsere Gesellschaft ist, wie wir seit Sarrazin wissen, aufgrund ihrer übermenschlichen Gene schwierig. Ergänzungsredner Johannes führte des Weiteren detailliert die Gefährdung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus, da zum einen die Superhelden kein legitimierter Arm der Exekutiven sind und zum zweiten der Staat dadurch in eine Abhängigkeit gerät, die ohne demokratische Kontrolle missbraucht werden könnte. Die Gegenseite forderte Menschenrechte wie Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit. Falls Aliens und Mutanten nun Menschen wären, so die eindringliche Opposition, müsse hier ein regelrechter Holocaust mit Zuständen wie im Dritten Reich befürchtet werden. Aus einer insgesamt sehr lustigen Debatte mit vielen Pointen von allen Seiten ging unser Team als Sieger hervor. Nicht zuletzt diese Punkte brachten unserem Team den FINALEINZUG! Das thematisch sonst sehr interessant und spannend gestaltete Turnier wurde mit der Finaldebatte zur ‚Abschaffung des Erbpflichtteils‘ beendet. In dem Konflikt zwischen Tradition und staatlicher Kontrolle einerseits sowie Modernisierung und Selbstbestimmung andererseits kam unser Team als eröffnende Opposition auf einen geteilten zweiten Platz.“