WUDC 2011: Aktuelles und Wissenswertes
Keine vier Monate mehr, bis es los geht mit den World Universities Debating Championships (WUDC, auch bekannt als Worlds) 2011 in Botsuana vom 27. Dezember 2010 bis 4. Januar 2011! Doch bevor Ihr schon Eure Lehrbücher auspackt und Setswana paukt, das neben dem Englischen Landessprache ist, denkt an die Formalitäten und prüft, ob Eure abschließenden Zahlungen komplett beim Organisationskomitee eingegangen sind. Die Ausrichter weisen darauf hin, dass Banken eine Gebühr in Höhe bis zu 25 US-Dollar für Auslandsüberweisungen berechnen. Wem dies bei der Überweisung nicht bewusst war, kann diese Summe auch bei der Anmeldung vor Ort im Dezember nachreichen, um weitere Bankgebühren zu vermeiden. Setzt euch aber dennoch mit der WUDC-Orga in Verbindung. Wer den vollen Teilnahmebeitrag in Höhe von 450 US-Dollar pro Teilnehmer/in noch nicht angewiesen hat, muss dies unbedingt bis 16. September nachholen, sonst droht der Ausschluss.
Um einen qualifizierten Jurorenpool zu gewährleisten, hat das Chefjurorenteam um Logandran Balavijendran eine Förderung für sechzig Juroren aus Afrika und der übrigen Welt ausgeschrieben, die die Kostenübernahme für Reise und Teilnahme beinhaltet. Unter den Geförderten sind nun aus Deutschland Isabelle Loewe (Debattierclub Bonn) und Jens Fischer (Berlin Debating Union). Isabelle sieht sich bereits nach Flügen um und plant ein paar Tage Urlaub ein. Ein Tipp an alle, die vorhaben, über Südafrika nach Gaborone zu reisen: Um den Jahreswechsel herrscht dort Hochsaison, bucht schnell Eure Flüge! Im Süden Afrikas ist dann nämlich Sommer, vergesst also auch Eure Sonnencreme nicht. Einen Zugang zum Meer hat Botsuana zwar nicht, dafür sind fast drei Viertel dieses flachen Landes Wüste – die Kalahari.
Falls sich übrigens noch jemand Sorgen macht, ob man in Botsuana bei der Debate Masters Association der Universität von Gaborone in guten Händen ist: Der Club war in den vergangenen beiden Jahren Ausrichter der Pan-African Universities Debating Championship (PAUDC), an denen mehr als zehn afrikanische Nationen teilnahmen. Beide Male war der Cheforganisator der diesjährigen Worlds Justice Motlhabani federführend in der Orga. Auch ein erstes Debattierturnier in Setswana hat sein Debattierclub heuer ausgerichtet. Das Thema der Finaldebatte lautete: “Go fitlhelelweng Tekatekanyo ya banna le bomme a bomme le bone ba duele Bogadi.“ (Um Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, sollen Frauen den Brautpreis zahlen.) Nicht nur die Förderung der örtlichen Sprache ist hier erwähnenswert, auch die Wirtschaft des südafrikanischen Landes lässt sich sehen: Die Weltbank lobt Botsuana als einen der weltgrößten Entwicklungserfolge.
Appetit auf Botsuana bekommen? Dann kratzt schon mal Eure restlichen Pula, die örtliche Währung, vom letzten Gaborone-Urlaub für ein gutes Essen zusammen. Das ist dort bereits für umgerechnet fünf US-Dollar zu haben. Dafür gibt es dann so klingende Speisen wie chotlho, ein traditionell von Männern zubereitetes Fleischgericht, häufig vom Rind. Oder serobe, eine Speise aus Innereien und den Füßen von Ziege oder Schaf. Dazu wird lerotse gereicht, ein Brei aus Hirse oder Mais, abgeschmeckt mit Sauermilch und Melone. Wer es exotischer mag, muss in entlegenere Gegenden Botsuanas reisen und dort mit den Einheimischen morama, eine große Knollenfrucht, oder mophane essen. Bei letzterem handelt es sich um eine Larve, die entweder in heißer Asche zubereitet oder frittiert wird.
Aus VDCH-Landen hört man überall Freude darüber, es auf die Teilnehmerliste geschafft zu haben – die ersten 300 Startplätze waren in nur 94 Sekunden vergeben. Dank schneller Reaktion und über die Warteliste können nun folgende VDCH-Clubs in Botsuanas Hauptstadt Gaborone um den Weltmeistertitel streiten: Berlin Debating Union, S.A.E.C.L.O Greifswald (wie die EUDC-Halbfinalisten Sarah Jaglitz und Rafael Heinisch im Achte-Minute-EUDC-Video bereits ankündigten), Tilbury House Köln, Wortgefechte Potsdam, Debattierclub München, Debattierclub Stuttgart, Debattierclub Johannes Gutenberg Mainz, Jacobs University Bremen und der Debattierklub Wien.
Moritz Kirchner von Wortgefechte Potsdam schreibt, dass sein Club einen Startplatz bei den diesjährigen Worlds erhalten hat. Er und sein Teampartner Mathias Hamann freuen sich bereits, alte und neue Freunde in der internationalen Debattierszene zu treffen. Leonhard Weese vom Debattierklub Wien jubiliert und kann die restlichen vier Monate bis zum Beginn der Weltmeisterschaft kaum abwarten: “We are going to Botswana Worlds 2011!“
Die World Universities Debating Championships werden seit 1981 jährlich um den Jahreswechsel ausgetragen, seit 1996 immer im British Parliamentary Style. Vom 27. Dezember 2010 bis 4. Januar 2011 ist die Debattierwelt nun schon zum dritten Mal Gast in Afrika, diesmal an der “University of Botswana” in Gaborone. Ein Zeitplan der WUDC 2011 ist bereits online. Turniersprache ist Englisch. Es gibt drei Sprachkategorien: “Main” (vor allem Muttersprachler), “ESL” (English as a Secound Language, vor allem für Leute mit hauptsächlich englischsprachigem Unterricht oder Aufenthalten in englischsprachigen Ländern) und “EFL” (English as a Foreign Language, für Leute, deren Sprachkenntnisse nur auf Schulunterricht basieren).
apf / glx