DDM 2010 Nachlese 7
Die Debattierclubs landauf landab berichten auf ihren Internetseiten über das debattantische Großereignis des Jahres, die Deutsche Debattiermeisterschaft (DDM) 2010. Lest hier rein in Berichte aus Ilmenau und Jena.
Der VDCH-Club Wortkombinat Ilmenau hat einen kurzen DDM-Bericht aus Ilmenauer Sicht veröffentlicht. Hier ein Auszug:
„Debatten gestalteten sich für die beiden Ilmenauer Teams zwischen ‚himmel-hoch-jauchzend‘ und ‚zu Tode betrübt‘ oder ähnlichen Gefühlen, je nach Platzierung der Teams innerhalb der Debatte. Allerdings konnten so gut wie alle Zielsetzungen der Teams erfüllt werden und der Lerneffekt war bisweilen ebenfalls vorhanden. […] Auch wenn keines der Teams überhaupt genügend Punkte erzielt hatte, um ins Viertelfinale zu ziehen, fieberten die Ilmenauer dem Finale entgegen und waren gespannt, wer letztlich den Sieg davon tragen würde (eben Tübingen – Gratulation zum Meistertitel aus dem grünen Herzen Deutschlands dazu!). […] An dieser Stelle möchte Ilmenau den Münsteraner Organisatoren für das tolle Turnier danken: Ihr habt eine fantastische Orga abgeliefert, kleinere Pannen können euch nicht zu Lasten gelegt werden, waren doch hier eher widrige Umstände oder einfach ANDERE daran Schuld. :-)“
Die Debattiergesellschaft Jena berichtet von der DDM 2010 auf ihrer Internetseite. Im Bericht heißt es:
„Man könnte meinen, dass ein 4-tägiges Wochenende mit ein ‚paar Reden‘ in Münster sehr entspannt sein würde, aber allein der Zeitraum des Frühstücks von 7:30 bis 8:00 Uhr am Freitagmorgen bewies sehr schnell das Gegenteil. […] Entsprechend der Auszeichnung ‚Beste Mensa Deutschlands 2002‘ gab es [dort am Freitagnachmittag] eine große Auswahl an leckeren Menüs. Manch einer der Debattierer hätte sich bestimmt den Aasee samt Mensa auch für seinen Campus gewünscht… […] Zum Abschluss des 1. vollständigen Turniertages sollte laut Thema ‚der verlorene Sohn wieder weggeschickt werden‘. Erstaunlicherweise, immerhin handelte es sich hierbei um eine ‚open motion‘, variierten die Debatten von einem Ausstieg aus dem Ausstieg (Atomkraftwerke) über die Abschaffung des Insolvenzrechts bis zur Neuschaffung einer moralisch motivierten Anekdote in der Bibel. Im Sinne des offenen Themas kann man wohl sagen, dass das Ziel der Vielseitigkeit voll erreicht wurde. Allerdings waren wohl nicht alle Teams davon so begeistert wie die ‚Erfinder des Themas. So verhieß die verzweifelte Frage eines unbekannten Debattanten nach der Themenverkündung, ob dies denn eine offene Themenstellung sei, nichts Gutes. Den letzten ‚Tagesordnungspunkt‘ stellte, neben dem gemeinsamen Abendessen im Café Viva (eine weitere Münsteraner Mensa), die Party im Keller mit Bar desselbigen dar. […]
Wie am Vortag war [am Samstag] das Wetter wieder traumhaft, aber es gab trotzdem nur eine kurze Mittagspause, da am selben Abend noch die erste Finaldebatte stattfinden sollte. Das letzte Vorrundenthema lautete, ob ‚ein staatliches psychologisches Gutachten für Priester und Pastoren‘ eingeführt werden sollte. Im Anschluss kam es dann mit leichter Verzögerung zur Break-Verkündung. Und die gab Anlass zum Jubeln! Clemens [Lechner] und Moritz [Niehaus] hatten es geschafft, ins Viertelfinale einzuziehen. Zusammen mit Berlin zum Thema ‚Dieses Haus würde den Grundsatz der gleichwertigen Lebensverhältnisse im Grundgesetz abschaffen!‘ haben sie es dann ins Halbfinale geschafft. Neben der Verkündung des Breaks am Abend im Bennohaus gab es noch das 10-jährige Jubiläum der Deutschen Debattiermeisterschaft zu feiern. Unter anderem berichtete Bernd Hoefer als langjähriger Teilnehmer der DDM, welchen Widrigkeiten diese schon ausgesetzt war. Außerdem wurde der DDG-Nachwuchspreis an Florian Umscheid verliehen (Herzlichen Glückwunsch!). Leider kam es vor dem festlichen Teil des Abends zu einem kleinen Versorgungsproblem. Einige knurrende Mägen waren am ganzen Abend noch zu vernehmen. […]
Der Sonntag begann weit entspannter als die vorherigen beiden Turniertage. Es war mehr Zeit zum Frühstücken eingeplant und die Halbfinalsdebatte begann erst um 10:30 Uhr. Spannungsgeladen ging es für Clemens und Moritz zum Thema ‚Dieses Haus würde die Bankdaten seiner Bürger ausspionieren‘ in der eröffnenden Regierung um den Einzug ins Finale. Während von den Münsteraner nach dem Halbfinale emsig die Finalveranstaltung vorbereitet wurde, wurden die Debattierer mit Pizza verköstigt. Die Stimmung wurde jedoch sichtlich getrübt, als durch eine Panne während der Vorbereitung das Finalsthema auf einmal auf der Bühne zu lesen war (der Schreiberling am Laptop hatte den Beamer doch nicht deaktiviert). In der Konsequenz wurde die Pause unterbrochen und innerhalb kürzester Zeit wurden die Breaks ins Finale verkündigt. […] Mit großer Erwartung und musikalischer Untermalung wurde nach der spannenden Debatte dann das Ergebnis erwartet. Irrtümlicherweise wäre bei der Verleihung der Preise beinahe die falsche Person zum besten Redner des Finales gekürt worden, denn die beiden infrage kommenden Redner hießen beide Phillip und wurden zunächst von [Universitätsrektorin Ursula] Nelles verwechselt. Sie nahm es mit Humor und letztendlich ging der Preis dann an Philipp Stiel. In der Debatte selbst musste sich unter anderem unser Team gegen Tübingen bestehend aus Peter Croonenbroeck und Philipp Stiel geschlagen geben. Damit ist Tübingen nun amtierender deutscher Meister! Gratulation an dieser Stelle für diese tolle (Doppel-)Leistung!“