DDM im Gespräch: Daniel Grotzky gratuliert dem VDCH
In der Reihe „DDM im Gespräch“ ist diesmal Chefjuror Daniel Grotzky (DC München / DC St. Gallen) im Gespräch mit der Achten Minute über seine Clubmitgliedschaften und die Entwicklung unserer Debattierszene.
Achte Minute: Es gibt ja so ein Videointerview mit Dir, in dem Du sagst, dass Du Fördermitglied zweier Vereine bist, weil Du Dich „auf Abenden nach irgendwelchen Turnieren“ habest „breitschlagen“ oder mit Bier „bestechen“ lassen. Achte-Minute-Leser versuchten bereits eine Richtigstellung. Jetzt mal im Ernst: Wieso bist Du Fördermitglied der Streitkultur Tübingen?
Daniel: Ich habe zu Tübingen eine debattieremotionale Verbindung, weil mein erstes Debattierturnier dort war. Von München aus sind wir in meinen Anfangsjahren sehr häufig nach Tübingen gefahren, ich war sogar mal auf einem einwöchigen Seminar bei der Streitkultur. Also: Meine frühe Debattiersozialisation hängt an vielen Punkten mit der Streitkultur zusammen. Dafür bin ich dankbar und ich bin froh, dass ich dem Club jetzt als Fördermitglied etwas zurückgeben kann.
Achte Minute: Bei der Berlin Debating Union (BDU) bist Du ja auch an Bord. Traditionell sind die BDU und die Streitkultur ja eher gegensätzliche Clubs…
Daniel: Eine doppelte Fördermitgliedschaft beweist ja das Gegenteil. Die BDU ist genauso wie die Streitkultur ein toller Club mit tollen Leuten. Für mich war es vor allem auf internationalen Turnieren immer eine Freude, auf Debattierer von der BDU zu treffen. Es gab früher kaum deutsche Clubs, die viel europaweit debattiert haben, das ist heute nicht mehr so beschränkt. Sowohl Berlin als auch Tübingen haben viel für die Entwicklung der Debattierszene in Deutschland und darüber hinaus getan.
Achte Minute: Apropos über Deutschland hinaus: Man sagt Dir auch eine enge Verbindung zum Debattierklub Wien nach…
Daniel: O ja, Wien! Soweit ich mich erinnere, war die allererste Turnierteilnahme der Wiener bei uns in München im Advent 2005. Da habe ich unter anderem Flo Prischl kennengelernt. Leider konnte ich nicht zur Wiener ZEIT DEBATTE vor drei Monaten kommen, aber ich finde toll, was in den letzten Jahren dort aufgebaut wurde! Außerdem habe ich als Kind selbst fünf Jahre in Wien gelebt, der Dialekt hat für mich etwas heimatliches.
Achte Minute: Du warst ja mal Präsident des VDCH (2007/2008) und danach der DDG (2008/2009) und bist schon lange dabei. Was ist heute beim Debattieren anders?
Daniel: Es gibt inzwischen viel mehr Clubs und vor allem einen stärkeren „Mittelbau“, was mich sehr freut. Ich habe aus dieser Saison auch den Eindruck, dass die Debattenqualität insgesamt gestiegen ist. Als Szene sind wir in der Öffentlichkeit deutlich präsenter geworden – die Medienpartnerschaft mit dem ZDF wird das sicherlich noch weiter vorantreiben. Ich glaube außerdem, dass die Entwicklung der Achten Minute sehr viel zur Entwicklung der gesamten Debattierszene beigetragen hat. Es ist großartig, dass die ZEIT-DEBATTEN-Serie weitergeht und der VDCH noch mehr Unterstützer und Partner gewinnen konnte. Dazu gratuliere ich dem VDCH!
Achte Minute: Vielen Dank für das Gespräch!
Die Achte Minute lädt Euch ein, Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Deutschen Debattiermeisterschaft (DDM) 2010 kennenzulernen. Dafür gibt es während der DDM-Tage die Reihe „DDM im Gespräch“. Hier kommen wir mit Menschen ins Gespräch, die bei der DDM dabei sind – sei es um zu helfen, zu reden oder zu jurieren.
Die DDM 2010 wird von 3. bis 6. Juni vom Verband der Debattierclubs an Hochschulen e. V. (VDCH) im Rahmen der ZEIT-DEBATTEN-Serie im westfälischen Münster veranstaltet. Die Organisation hat im Auftrag des VDCH der Debattierclub Münster übernommen. Das Turnier steht unter dem Motto „Reden und reden lassen“. Die Debattierthemen und viel mehr Infos rund um das Turnier gibt es laufend bei Twitter unter dem Hashtag #DDM2010. Die Tweets laufen auch hier im Magazin auf der rechten Seite ein. Außerdem berichtet das Achte-Minute-Magazin natürlich – also schaut hier regelmäßig vorbei!