2 in 1: Streitkultur-Cup und Baden-Württembergische Meisterschaft – Ein debattenreiches Wochenende in Tübingen!
Nach den Vorrunden war die Spannung groß: Das sei der „härteste Break der Saison“ war in der Raucherecke zu vernehmen. Angetreten waren unter anderem – in verschiedene Teams – drei ehemalige Deutsche Meister, fünf amtierende und mindestens zwei ehemalige Süd- und Westdeutsche Meister, einige Deutsche Vizemeister, ZEIT-DEBATTEN-Sieger, zwei Masters‘-Cup-Sieger und ein ehemaliger ESL-Vizeeuropameister.
Als der Break verkündet wurde zeigte sich, dass sich die Teams mit den seltsamsten Namen durchgesetzt hatten: Auf Platz eins in der Teamrangliste waren „Samichlaus, Schmutzli und Grittibänz“ aus der Schweiz: Die amtierenden Süddeutschen Meister Lukas Haffert und Viola Lutz vom Debating Club St. Gallen gemeinsam mit dem ESL-Europameister 2006 Daniel Grotzky (DC München, wohnt jetzt in Zürich). Auf Platz zwei in der Teamrangliste waren „Die Motten und das Licht„: Der vierfachen ZEIT-DEBATTEN-Finalisten Benedikt Nufer vom Debattierclub Hamburg gemeinsam mit dem Westdeutschen Meister 2008 Tim Richter und der Deutschen Meisterin 2007 Gudrun Lux, beide vom Debattierclub Bonn.
Die Top Ten der Rednerrangliste nach den Vorrunden – mit wegen vieler Punktgleichheiten 14 Rednerinnen und Rednern:
1 Jan Papsch (DCJG Mainz) 156 Punkte
2 Tim Richter (DC Bonn) 150 Punkte
3 Lukas Haffert (DC St. Gallen) 149 Punkte
4 Gudrun Lux (DC Bonn) 148 Punkte
5 Marcus Ewald (DCJG Mainz) 147 Punkte
5 Viola Lutz (DC St. Gallen) 147 Punkte
5 Thore Wojke (DCJG Mainz) 147 Punkte
8 Nicolas Eberle (DCJG Mainz) 146 Punkte
8 Benedikt Nufer (DC Hamburg) 146 Punkte
10 Andrea Gau (DCJG Mainz) 143 Punkte
10 Jan Kastell (DC Marburg) 143 Punkte
10 Pauline Leopold (Streitkultur) 143 Punkte
10 Jan Lüken (Debating Club Heidelberg) 143 Punkte
10 Karsten Stölzgen (Streitkultur) 143 Punkte
Juriert wurde das SK-Cup-Finale von Peter Croonenbroeck und Sarah Kempf gemeinsam mit Markus Herrmann von der Streitkultur, Andreas Neiser vom DCJG und Florian Prischl vom Debattierklub Wien, Präsidentin war Mariama Fofana (DCJG). Peter verkündete schließlich am beeindruckenden Finalort, der Alten Anatomie in Tübingen, den Sieger des Streitkultur-Cups: „Die Motten und das Licht“ haben das Finale und damit das Turnier gewonnen! Gemeinsam mit Benedikt Nufer haben Tim Richter und Gudrun Lux damit den Titel verteidigt, den die beiden Bonner gemeinsam mit Karsten Stölzgen (Streitkultur) bereits im Vorjahr gewonnen hatten. Als punktbester Redner des Finals wurde von der Jury Lukas Haffert ausgezeichnet.
Am Sonntagmorgen stand das Halbfinale der Baden-Württembergischen Meisterschaft an. Einige, die bis in den Sonnenaufgang hinein gefeiert hatten, schafften es nicht rechtzeitig zum Halbfinale, so dass zwar alle Rednerinnen und Redner anwesend waren aber akuter Jurorennotstand herrschte. So griffen die Chefjuroren dafür kurzerhand auf den Rednerpool zu.
Das Finale wurde von Peter Croonenbroeck, Sarah Kempf, Andreas Neiser und Markus Herrmann juriert und von Andreas Lazar präsidiert. Die Jury kürte das Team des Debating Club Heidelberg zum Baden-Württembergischen Meister 2009! Als punktbester Redner des Finals wurde von der Jury Jan Lüken ausgezeichnet. Publikumsliebling wurde der Stuttgarter Igor Gilitschenski.
Stuttgarts Clubpräsident Michael Saliba ist zufrieden: „Marcus und Jan sind ja auch Stuttgarter“, erklärte er gegenüber der Achten Minute. Jan und Marcus, die für Heidelberg starteten, verbrachten nämlich in diesem Sommer einige Monate in Stuttgart, wo sie Praktika absolvierten – dort hatten sie sich selbstredend dem Stuttgarter Club angeschlossen. Der Heidelberger Vorstand verkündete derweil bereits über den Clubverteiler: Marcus Ewald wird nun auch Fördermitglied des DCH!
Der DCH ist nach 2003 und 2006 zum dritten Mal Baden-Württembergischer Meister im Hochschuldebattieren und führt – wie der Heidelberger Altmeister Daniel Sommer flugs ausrechnete – die inoffizielle BaWü-Bestenliste wieder an.
Die inoffizelle Ewige BaWü-Bestenliste nach den Regeln der VDCH-Bestenliste:
#1: Debating Club Heidelberg (10 Punkte)
#2: Streitkultur Tübingen (9)
#3: Debattierclub Freiburg (4)
#4: Debattierclub München (3)
#5: Debattierclub Stuttgart (2)
#6: Debatte Karlsruhe und Verbalattacke Süd Konstanz (beide 1)
Auf der Internetseite des Debattierklub Wien (DKW) ist bereits ein Artikel über den Streitkultur-Cup online. Für den DKW traten die beiden Turnierneulinge Tobias Gmeiner und Christoph Jäger als Redner an. Florian Prischl schreibt:
„Wichtiger als schnöde Punkte ist für die beiden [Wiener Redner] die immense Erfahrung, die sie sammeln konnten. Tobi: ‚Es waren viele helle Köpfe da! Ich konnte mir einiges abschauen und selbst gleich anwenden. Das Turnier hat mich inspiriert!‘ […] In der dritten Runde traten sie gegen den späteren Turniersieger ‚Die Motten und das Licht‘ (Bonn/Hamburg) zum Thema ‚Brauchen wir Nummernschilder für Polizisten?‘ an und konnten auch gegen dieses Spitzenteam sehr gut bestehen. Christoph sagte dazu: ‚Die Art und Weise, wie die Spitzenredner ihre Reden strukturieren, war auf einem unglaublich hohen Niveau. Wenn Politiker auf dem Niveau der Finalredner sprechen und debattieren würden, würde die allgemeine Politikverdrossenheit schlagartig sinken.‘ Was sie aus dem Turnier mitnehmen können, war für Tobi und Christoph besonders die ’sehr zugängliche und gut umsetzbare Kritik aus dem Feedback.'“
Der Vorstand des DCH schreibt über den DCH-Verteiler:
„Die Debattier-Saison 2009/2010 hat kaum begonnen, und schon dürfen wir uns freuen, Euch über den ersten großen Erfolg zu berichten: Wir sind Baden-Württembergischer Meister im Hochschuldebattieren 2009! Obendrein wurde Clubredner Jan Lüken Bester Einzelredner des Finals. Schließlich ging auch der Preis für den Besten Nachwuchsredner des Turniers nach Heidelberg an Vereinsmitglied Nicolas Sölter. […] Mit diesem Erfolg setzt sich der Debating Club Heidelberg auch wieder an die Spitze der Ewigen Bestenliste der BaWü. In diesem Ranking der stärksten Clubs aus Deutschlands stärkster Debattierregion steht der DCH nun auf Platz 1, mit knappem Vorsprung vor unseren Freunden von der Streitkultur Tübingen, die mal wieder ein großartiges Turnier organisiert haben. […] Neben der Ehre des Siegers bringt dieser Erfolg aber auch eine Verpflichtung mit sich. Traditionsgemäß muss der Gewinner die nächste BaWü ausrichten. Freut Euch also schon jetzt auf die Baden-Württembergische Meisterschaft 2010 im Herbst nächsten Jahres, hier bei uns in Heidelberg. […] So können wir nach zahlreichen Halbfinal- und Finalteilnahmen das Jahr 2009 mit einem großen Titel abschließen und dürfen alle auf ein ebenso tolles Jahr 2010 hoffen.“